Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Buslinie 543 von Eißendorf zum Beutnerring verlängern
Letzte Beratung: 12.03.2024 Hauptausschuss Ö 1.15
Mit dem letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 haben sich die Fahrzeiten der Linie 543 (Groß Moor – Bahnhof Harburg – AK Harburg – Eißendorf, Nachtigallenweg) um bis zu 30 Minuten verschoben. Die Linie fährt im 1-Stunden-Takt. Damit passt der Fahrplan mittags nicht mehr gut zum Schulende der Grundschule „In der Alten Forst“ um 13:00 Uhr. Die nächste Abfahrt erfolgt um 13:51 Uhr von der Haltestelle „Strucksbarg“.
Auch betrieblich scheint die Fahrplanänderung ungünstig zu sein. In Groß Moor liegen die Ankunft und Abfahrt fast 40 Minuten auseinander. Zur Mittagszeit besteht eine Pause von über 1,5 Stunden. Die Fahrpersonale haben in Groß Moor eine unverhältnismäßig lange Pause oder es gibt von dort Leerfahrten nach Harburg. Im Nachtigallenweg gibt es Wendezeiten zwischen 3 und 6 Minuten. Ein Verschieben der Pause an den Nachtigallenweg ändert grundsätzlich nichts an den verhältnismäßig langen Pausen. Synergien mit anderen Linien können in Eißendorf nicht gehoben werden, weil in der Nähe in der Regel auf den Linien 14, 143 und 443 Gelenkbusse eingesetzt werden. Eine Option wäre, auf der Linie 543 zwischen Strucksbarg und z. B. dem Bahnhof Harburg zusätzliche Fahrten (z. B. 30-Minuten-Takt) zumindest für den Schülerverkehr einzurichten. Dadurch erhöht wird aber mutmaßlich mehr Fahrpersonal benötigt.
Seit längerem besteht der Wunsch, die Stadtteile Eißendorf und Marmstorf besser mit einander zu verbinden.
Eine Möglichkeit die geschilderten Probleme kostengünstig zu lösen, wäre die Linie 543 vom Nachtigallenweg zumindest bis zur Haltestelle „Beutnerring“ in Marmstorf zu verlängern und dabei zeitlich so anzupassen, dass die Linie 543 für den Schülerverkehr wieder gut nutzbar ist. In Marmstorf könnten die Linien 245 (Harburg – Beutnerring) und 543 miteinander betrieblich so verknüpft werden, dass ausreichende Pausen für das Fahrpersonal und ein effizienter Fahrzeugeinsatz geschaffen werden können. Die Bedienung des Nachtigallenwegs könnte als Stichfahrt in Lastrichtung (z. B. morgens in Richtung AK Harburg, nachmittags umgekehrt. Dies erhöht die betriebliche Gestaltung und belässt das Fahrtenangebot im Nachtigallenweg konstant. Fahrgäste müssen im Zweifel einmal umsteigen, haben an der Haltestelle „Strucksbarg“ mit den Linien 14 und 143 gute Anschlussverbindungen.
Eine Verlängerung der Linie 543 kann zwischen Marmstorf z. B. dem AK Harburg die ÖPNV-Fahrzeit um über 10 Minuten - trotz der Stichfahrt - über den Nachtigallenweg verkürzen. Noch größer können die Fahrzeitverringerungen z. B. zwischen der Haltestelle „Strucksbarg“ und dem Einkaufszentrum Marmstorf werden.
Das Präsidium der Bezirksversammlung und die Bezirksverwaltung werden gebeten, sich bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und Hamburger Hochbahn AG dafür einzusetzen, dass geprüft wird, ob die Buslinie 543 (zurzeit: Groß Moor – Bahnhof Harburg – AK Harburg – Eißendorf Nachtigallenweg) zumindest bis zur Haltestelle Marmstorf Beutnerring verlängert und betrieblich mit der Linie 245 (Harburg – Beutnerring) verknüpft werden kann. Des weiteren sollte an der Endstation Groß Moor eine Wende-/ Pausenzeit von 10 bis 15 Minuten vorgesehen werden, damit unnötige Leerfahrten vermieden werden.
Darüber hinaus sollte der Fahrplan vom Strucksbarg in Richtung Harburg wieder mehr Rücksicht auf die Endzeiten der Grundschule „In der Alten Forst“ nehmen.
BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG
DER VORSITZENDE
15. Februar 2024
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt teilweise auf Grundlage von Auskünften der Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) wie folgt Stellung:
Zum vergangenen Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurde der Fahrplan der Linie 543 angepasst und die Fahrplanlage in Richtung Groß Moor verschoben. Durch diese Verschiebung konnte das Fahrplanangebot zwischen Bf. Harburg und Groß Moor um einige zusätzliche Fahrten ergänzt und die bisherige Fahrt außerhalb des Taktschemas am Mittag in den Taktfahrplan aufgenommen werden.
Ob und in welchem Umfang Leerfahrten entstehen, wird bei der Hochbahn durch ein computergestütztes Optimierungsverfahren beeinflusst. Dabei werden die durch den Fahrplan vorgegeben Fahrten unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen betriebswirtschaftlich möglichst effizienten Fahrzeugeinsatz zu so genannten Fahrzeugumläufen optimiert.
Der Fahrplanänderung auf der Linie 543 ging eine detaillierte Analyse der Fahrgastzahlen voraus. Dabei hat sich gezeigt, dass die Einsteigerzahlen an der Haltestelle Strucksbarg in Richtung Bf. Harburg in der Mittagszeit im sehr niedrigen einstelligen Bereich liegen. Damit hebt sich die Linie 543 deutlich von den Linien 14 und 143 ab. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Linie 543 für die Schülerinnen und Schüler der Schule „In der Alten Forst“ nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt.
Die vorgeschlagene Verlängerung der Linie 543 von Nachtigallenweg bis Beutnerring (Kehre) führt mindestens durch den zusätzlichen Linienweg und ggf. auch durch eine Erhöhung des Personalaufwands zu höheren Betriebskosten für die HHA. Diese Leistungsausweitung kann aktuell nicht umgesetzt werden.
Ursächlich hierfür ist, dass sich in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) teils grundlegend verändert haben. Durch die mehrjährige Covid-19-Pandemie kam es zu erheblichen Einnahmeverlusten im ÖPNV, die schon eine Aufrechterhaltung des bestehenden Angebotes zu einer besonderen finanziellen Herausforderung machten. Hinzu kommt, dass mit dem Deutschlandticket ein finanziell sehr attraktives Ticket-Angebot geschaffen worden ist, für das die Freie und Hansestadt Hamburg jedoch ebenfalls erhebliche finanzielle Ressourcen aufwendet und auch für die Folgejahre zurückstellt. Auch die massiv gestiegene Inflation im Kontext des Angriffskrieges auf die Ukraine belastet durch zusätzliche Kosten die Verkehrsunternehmen.
Zudem würde eine Verlängerung der Linie 543 zum Beutnerring aus verkehrlicher Sicht nur wenige Vorteile bieten. Um das EKZ Marmstorf zu erreichen, ist weiterhin ein Umstieg notwendig. Zudem würden die einwohnerstärksten Bereiche Eißendorfs entlang der westlichen Eißendorfer Straße mit entsprechenden Nahversorgungseinrichtungen nur über eine sehr umwegige Linienführung mit entsprechenden Fahrzeitverlusten angebunden werden. Die Anbindung des Nachtigallenwegs mit wechselnden Stichfahrten wird aus Fahrgastsicht ebenfalls als nachteilig eingeschätzt.
Seit Anfang 2023 unterstützt der On-Demand-Dienst „hvv hop“ das Angebot des klassischen Linienverkehrs in Harburg. Dabei kann „hvv hop“ seine Vorteile insbesondere auf den Querverbindungen im Harburger Raum ausspielen und bietet hier kurze und möglichst direkte Fahrtangebote. Die veröffentlichten Nutzerzahlen zeigen, dass das Angebot akzeptiert wird und gut von den Harburgerinnen und Harburgern angenommen wird. Für die Verbindung Marmstorf – Eißendorf wird daher aktuell kein Bedarf gesehen, das Angebot im klassischen Buslinienverkehr auszubauen.
gez. Heimath
f.d.R.
Hille
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