Stellungnahme zum Antrag der GRÜNEN-Fraktion betr. Neue Mobilitätsangebote in Harburg
Letzte Beratung: 17.10.2019 Ausschuss für Mobilität und Inneres Ö 7
Die Verkehrsgewerbeaufsicht der Freien und Hansestadt Hamburg hat dem VW Betreiber MOIA den Betrieb seines in der Erprobung befindlichen Shuttle Services, den Fahrdienst ab Januar 2019 erteilt. Die Mobilitätspartnerschaft ist auf vorerst 3 Jahre befristet. Zunächst startet das Unternehmen mit 100 E-Kleinbussen, plant aber für das nächste Jahr schon einen Einsatz von 500 E-Bussen, die per APP gebucht werden können. Diese neue Form des Fahrdienstes soll ein Baustein zwischen Bus, Bahn, Taxi, diversen Anbietern von Carsharing, E-Roller-Sharing und Stadtrad sein.
Die Busse bieten komfortabel Platz für bis zu 6 Personen, die den Fahrdienst in erster Linie als Einzelfahrer nutzen, zusammen mit anderen Personen, deren Fahrziel in gleicher Richtung liegt. Mit diesem Konzept gibt es eine weitere Alternative zu den bisherigen Shuttles.
Ziel ist es, möglichst viele Autos von der Straße zu bekommen, eine effektive Nutzung der einzelnen Busse, durch möglichst hohe Belegung der Sitzplätze, dass Einsparen von Fahrkosten und letztendlich der völlige Verzicht auf ein eigenes Auto.
In Hamburg soll dieser neue Dienst einen ähnlichen Stadtbereich wie car2go und DriveNow abdecken. Das Anmieten bzw. Abstellen dieser Leihfahrzeuge ist aber nur innerhalb des „Ring 3“ vorgesehen, was bedeuten würde, dass Harburg auch von diesem Angebot ausgeschlossen wäre. Gerade Harburg ist oft alternativlos, wenn es Ausfälle bei der S-Bahn gibt, wenn Ziele etwas außerhalb des gut versorgten ÖPNV Netzes liegen oder wenn Teilstrecken nicht gut oder nur mit längeren Wartezeiten über den ÖPNV erreichbar sind.
Ergänzend zu dem Antrag 20-3626 der SPD vom 09.03.2018 der noch unbearbeitet im IBV liegt, fordern wir:
1. Die BV spricht sich deutlich dafür aus, dass das Angebot von Car- und Ride-Sharing Angeboten auf das Harburger Bezirksgebiet ausgeweitet wird.
2. Die BV bittet eine Vertreterin der BWVI in den IBV um über das Projekt MOIA und die konkrete Ausgestaltung zu berichten, besonders im Hinblick auf die Nutzungsmöglichkeiten im Harburger Bezirk.
3. Die BV bittet eine Vertreterin der Harburger Verwaltung und der BWVI uns im IBV darzulegen, welche Anbieter von Car-Sharing, Free-Floating, Ride-Sharing und switchh-Standorten an S-Bahnhöfen es in Harburg gibt und welche Bemühungen es bisher gegeben hat Anbieter zu gewinnen.
Bezirksversammlung Harburg 30.07.2019
Der Vorsitzende
Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt zu dem Antrag GRÜNE Drs. 20-4614 wie folgt Stellung:
Zu 1.:
S. Antwort zu Drs. 20-3228.
Zu 2.:
S. Antwort zu Drs. 20-3626.
Zu 3.:
Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) stellt feste Stellflächen für stationäres und mobiles Carsharing gemeinsam mit Stadträdern und sonstigen Mietwagen im Rahmen einheitlicher switchh-Stationen bereit. Switchh vernetzt verschiedene Formen der Mobilität mit dem Ziel, eine attraktive Alternative zur Nutzung des eigenen Pkw bereitzustellen. Zurzeit gibt es einen switchh-Punkt im Bezirk Harburg. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn-Station Harburg in der Hannoverschen Straße 85. Dort sind mit cambio, car2go und DriveNow drei Car-Sharing-Anbieter aktiv. Zudem steht mit StadtRAD ein Bikesharing-Angebot zur Verfügung.
Über switchh hinaus sind der BWVI keine weiteren Aktivitäten der drei genannten Car-Sharing-Anbieter im Bezirk bekannt. Car2go verfügt im Umfeld der S-Bahn-Station Harburg über zwei sowie in Bostelbek über eine Drop-off-Zone(n). Dort ist das Abstellen eines car2go-Fahrzeugs gegen eine Gebühr (derzeit 4,90 Euro) möglich.
Grundsätzlich unterstützt die FHH die Ausweitung von Car-Sharing-Angeboten. Gleichwohl fällt die Festlegung der Geschäftsgebiete in die Zuständigkeit der jeweiligen Anbieter, weil es sich um privatwirtschaftliche Geschäftsmodelle handelt. Diese Festlegung erfolgt anhand wirtschaftlicher Kriterien.
Vor dem Hintergrund der oben stehenden Ausführungen wird von der Entsendung einer Referentin oder eines Referenten abgesehen bzw. wäre eine Anfrage an die Unternehmen zu richten.
gez. Heimath
f.d.R.
Wyzinski
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