21-0437.01

Stellungnahme zum Antrag CDU betr. Hundeauslaufflächen im Bezirk Harburg

Antwort / Stellungnahme des Bezirksamtes

Letzte Beratung: 20.09.2022 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 3

Sachverhalt

In Harburg leben ca. 6100 Hunde  (Stand 2017). Durch den starken Zuwachs der Bevölkerung wächst auch der Bedarf an zusätzlichen Hundefreilaufflächen.

Der Bezirk Harburg bietet von allen Bezirken in Hamburg die derzeit weitaus geringste Anzahl an Hundefreilaufflächen. In Hamburg gibt es etwa 230 Hundewiesen mit 240 Hektar Fläche. Sechs davon – mit einer Gesamtfläche von 18 Hektar-  in Harburg. Ein Großteil der Gesamtfläche in Harburg wird durch den Heimfelder Forst (100.000m²) abgedeckt, deren Bestand aber nicht auf Dauer gesichert scheint.

Befragt man die Nutzer und macht man sich ein Bild von den Flächen, so stellt man fest, dass die Qualität dieser teilweise sehr zu wünschen übrig lassen: Es gibt keine oder nur wenige Sitzflächen oder Geräte und Einrichtungen für die Tiere. Die Fläche im Göhlbachtal ist in den vergangenen Jahren dadurch aufgefallen, dass diese oftmals extrem durchnässt und verschlammt war  und somit für ältere Leute und in ihrer Mobilität eingeschränkte Leute kaum nutzbar war. Durch  Eigeninitiative der Nutzer und Kooperationsbereitschaft durch das Bezirksamt konnte in der Vergangenheit der Zustand hier zeiteilig werden: Der Bezirk stellte Kies und zusätzliche Sitzgelegenheiten zur Verfügung.

Die Flächen Heimfelder Forst, Falkenbergsweg und Kiesbarg befinden sich in bzw am Rande von Naturschutzgebieten, die Lage ist nicht für jeden Hundebesitzer nutzbar, da sich hier auch oftmals frei laufende Wildtiere befinden oder Reiter unterwegs sind. Dieses führt zu Nutzungskonflikten bzw. dazu, dass Hundehalter mit Hunden, welche einen ausgeprägten Jagdinstinkt haben, diese Flächen nicht nutzen.

Ebenfalls ist es insgesamt problematisch, dass die vorgegebene Zwei-Kilometer-Umkreisregelung – besonders in Harburg Kern-  für Hundeauslaufflächen nicht eingehalten wird. Somit müssten in zentraler Lage weitere Flächen geprüft werden: Schwarzenberg (Bissingstraße), Neuländer Elbdeich (westliches Ende) aber auch im Bereich des Neubaugebietes Fischbecker Reethen und andere  Stellen im Bezirk Harburg.

In einigen Bezirken in Hamburg gibt es sogenannte „Hundefreilaufflächenkonzepte“, welche die Entwicklung neuer und bestehender Flächen thematisieren. Ein derartiges Konzept sollte auch für den Bezirk Harburg entwickelt werden.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung beschließt:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung möge die Verwaltung auffordern zu prüfen, inwiefern

-       vorhandene Hundefreilaufflächen in ihrem Zustand ganzjährig und barrierefrei nutzbar sind,

-       wie die Attraktivität (z.B. durch Unterstände) und die Nutzbarkeit der Flächen nachhaltig verbessert werden kann,

-       welche zusätzlichen Flächen im Bezirk geschaffen werden können, um der Zweikilometerumkreis-Regelung zu entsprechen, bzw. sich dieser anzunähern und

-       ob die in der Begründung genannten Flächen für eine derartige Nutzung in Frage kommen.

 

Hamburg, am 07.01.2020

 

Ralf-Dieter Fischer                             Lars Frommann

Fraktionsvorsitzender                         Dr. Antje Jaeger

 

 

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

Bezirksamt Harburg

 

 

       14. September 2022

 

Das Bezirksamt Harburg nimmt zu dem Antrag CDU (Drs. 21-0437) wie folgt Stellung:

 

Ausgangssituation:

 

Im Bezirk Harburg gibt es derzeit sechs ausgewiesene Hundeauslaufflächen:

Göhlbachtal (Stadtgrün-MR3)

Neugraben (Kiesgrube Kiesbarg), (Forst-MR6)

Heimfelder Holz, (Forst-MR6)

Langenbeker Weg, Harburger Stadtpark (Stadtgrün-MR3)

Rehrstieg-Cuxhavener Straße (Stadtgrün-MR3)

Neugraben (Falkenbergsweg) (Forst-MR6)

 

Diese bilden gewissermaßen flächendeckend den geforderten zwei Kilometer Umkreis in den bewohnten Stadtteilen ab. Die Abteilung Stadtgrün des Fachamtes MR hat diese anhand einer Kartendarstellung, die dieser Stellungnahme beiliegt, nochmal zum besseren Verständnis grafisch dargestellt. Die blauen Umkreise sind die in der Tabelle genannten Hundeauslaufflächen. Die beiden rosa Umkreise (Neuländer See und Helmsweg) sind Potentialflächen, die im Zuge dieser Stellungnahme überprüft worden sind. Der Vollständigkeit halber sind als gelbe Umkreise die an den BA Harburg angrenzenden Hundeauslaufflächen des BA Mitte dargestellt, welche auch den Harburger Bürger:innen zur Verfügung stehen.

 

In den bebauten Ortsteilen des BA Harburg (auch in Süderelbe) befindet sich nahezu ausnahmslos eine Hundeauslauffläche im Zwei-Kilometer-Bereich. In den ländlichen und landwirtschaftlich genutzten Außenbereichen in Süderelbe kann die Zwei-Kilometer-Umkreisregelung in Harburg mit wirtschaftlichen Mitteln nicht erfüllt werden. Da lediglich auf Flächen im Verwaltungsvermögen der Abteilung Stadtgrün bzw. zumindest MR Hundeauslaufflächen geplant werden können, ist es nicht möglich jeden Bereich diese Umkreisregel akkurat einzuhalten bzw. entstehen zwangsläufig Lücken zwischen den Auslaufflächen.

 

Die Hundeauslaufflächen auf Flächen der Abteilung Stadtgrün sind eingezäunt. Des Weiteren gibt es dort, bis auf die Auslauffläche am Rehrstieg, auch Bänke für die Hundebesitzer.

Der Rehrstieg wird im Rahmen der Drs. 21-1980 ebenfalls eine Bank erhalten.

 

Die SRHH reinigt die Auslaufflächen regelhaft und stellt Papierkörbe an den Plätzen zur Verfügung.

 

Alle Hundeauslaufflächen sind ganzjährig zu begehen.

Mit Einschränkungen ist in Anbetracht der zunehmend besonderen Regenereignissen lediglich auf der Fläche Göhlbachtal zu rechnen.

Die Hundeauslauffläche befindet sich leider in einer Senke mit rel. dicht unter der Oberfläche anstehendem Grundwasser.

Diese natürlichen Bodenverhältnisse halten in regenreichen Zeiten das Wasser an die Oberfläche, da es im gesättigten Untergrund nicht versickern kann.

Diese Gegebenheiten lassen sich ohne einen massiven Eingriff in die natürlich gewachsene Umgebung der Gewässerbereiche nicht technisch ändern.

 

Buddel-Löcher oder Gefahrenstellen auf den Auslaufflächen werden durch die Revierleitung regelmäßig überprüft. Bei Bedarf wird ein Auffüllen der Löcher veranlasst.

Sollten Hinweise der Nutzer der Hundeauslaufzone auf Gefahrenstellen im Boden bei MR bekannt werden, werden diese umgehend geprüft und die Mängel werden je nach Dringlichkeit abgearbeitet.

 

Der Wunsch nach Unterständen ist nachvollziehbar, allerdings haben wir im Bezirk hohe Vandalismusschäden durch z.B. offene Feuerstellen gerade an Unterständen / Hütten in Grünanlagen, sodass dort nahezu keine mehr vorhanden sind. Weiterhin zeigte die Vergangenheit, dass Unterstände oft als Übernachtungsplätze und öffentliche Toilette missbraucht werden.

 

Potentialflächen:

Die Abteilung Stadtgrün hat sich, wie oben schon angekündigt, mit der Auffindung von Potientialflächen, die sich im VV Stadtgrün befinden, befasst und es wurden zwei Flächen verortet.

Es handelt es sich zum einen um eine Grünfläche am Neuländer See mit einer Flächengröße von ca. 3600 m², welche derzeit eine Rasenfläche ohne weitere Funktion ist. Hiermit würde dann die kleine Lücke im Nordosten des BA Harburg geschlossen werden können.

 

Die zweite Fläche wurde innerhalb der Umgestaltung der Grünanlage Schwarzenberg thematisiert. Der bisherige, wenig frequentierte Spielplatz Helmsweg wird in das neue Spiel- und Aktionsband integriert. Bei zuletzt durchgeführten Umfragen in der Parkanlage Schwarzenberg wurde von Eltern und Kindern oft der Wunsch nach zentralerem Kinderspiel in der Parkanlage gewünscht. Diesem Wunsch können wir mit der Verlagerung des Kinderspiels in das Aktionsband entsprechen. Die freiwerdende Fläche eignet sich als Hundeauslauffläche sehr gut und deckt dann den nördlichen Teil einschl. der Schloßinsel als Einzugsgebiet ab.

 

Nachfolgend sind die Kostenrahmen der Potentialflächen aufgeführt:

Neuländer See 3.600m²

Brutto ca. 11.305 €  ( Zaun, kleines und großes Tor)

 

Schwarzenbergpark (Helmsweg) 1.200 m²

Brutto ca. 9.500 €     (Zaun, kleines und großes Tor, Abbau / Entsorgung Spielgeräte)

 

Die Abteilung Stadtgrün erhält in der RZ GRÜN der BUKEA keine gesonderten Mittel für die Herrichtung und Unterhaltung von Hundeauslaufflächen.

Haushaltsmittel in der benötigten Höhe sind nicht vorhanden. Es wird daher gebeten, diese über die BV zur Verfügung zu stellen, sollten die Potentialflächen entwickelt und den Nutzern zur Verfügung gestellt werden.

 

Die Belange von Kindern und Jugendlichen wurden geprüft und sind in der Planung der Grünanlage Schwarzenberg sowie der Ermöglichung eines Begreifens der Verpflichtungen im Umgang mit Tieren berücksichtigt.

 

 

 

Fredenhagen

 

 

 

 

 

 

 

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