Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Wärmeversorgung im Westen Neugraben-Fischbeks - Erweiterungsmöglichkeiten der Fernwärme in den Fischbeker Reethen
Im geplanten Neubaugebiet Fischbeker Reethen wird voraussichtlich ab 2026 der Hochbau für die rund 2.300 Wohnungen beginnen. Für das Neubauquartier ist eine nachhaltige und ressourcenschonende Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser durch ein Fernwärmenetz vorgesehen. Die Konzession für den Betrieb dieses Netzes hat nach entsprechender Ausschreibung die GETEC Group erhalten. Das Fernwärmenetz wird – deutlich oberhalb der in der Ausschreibung enthaltenen Mindestanforderungen – zu 100% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Als wesentliche Primärenergieträger sind dabei Geothermie, Solarthermie und Bio-Methan vorgesehen.
Nach der bundespolitischen Debatte der letzten Wochen und Monate steht fest, dass für eine Dekarbonisierung des Wohnungsbestands in Deutschland eine Vielzahl von Möglichkeiten geschaffen werden müssen, die Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Dabei sind Fernwärmenetze eine hervorragende Option zu individuellen Lösungen. Fernwärme ist verlässlich, kann unabhängig von fossilen Brennstoffen und – wie das vergangene Jahr gezeigt hat – zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung gestellt werden.
Die Wärmewende wird allerdings nur gelingen, wenn nicht nur Neubauquartieren, sondern auch Bestandsquartiere eine Möglichkeit erhalten, mit Fernwärme beheizt zu werden. Eine neu geplante, noch nicht realisierte Fernwärmeversorgung im Neubaugebiet Fischbeker Reethen bietet gerade gute Voraussetzungen, die geplante Struktur noch im Planungsstadium zu verändern, um nicht nur das Neubaugebiet selbst, sondern auch angrenzende Bestandsquartiere mit Fernwärme zu versorgen.
Angesichts der Lage des Neubaugebiets kommt dabei nicht nur das vorhandene Quartier in der Sandbek-Siedlung in Betracht. Auch bei diesem Thema sollten zugunsten des Klimaschutzes Landesgrenzen kein Hindernis sein und die Möglichkeiten geprüft werden, auch Teile der Gemeinde Neu Wulmstorf an die entstehende Wärmeversorgung anzuschließen.
Angesichts der engen räumlichen Nähe und dem Bekenntnis aller zur Metropolregion, wäre dies ein weiteres Projekt, dass den Metropolengedanken mit Leben erfüllen und einen Mehrwert für die Menschen und das Klima in diesem Bereich Süderelbes zu bringen.
Die Bezirksverwaltung wird gebeten,
1. Kontakt mit der IBA GmbH, der Behörde für Umwelt und Klimaschutz (BUKEA), der GETEC Group, der SAGA und der Gemeinde Neu Wulmstorf aufzunehmen, um die technischen und rechtlichen Möglichkeiten einer Erweiterung der im Neubaugebiet Fischbeker Reethen geplanten Wärmeversorgung zu prüfen, damit Bestandsquartiere in der Sandbek-Siedlung und in Teilen der Gemeinde Neu Wulmstorf ebenfalls mit Fernwärme hierüber versorgt werden können.
2. Über das Ergebnis der Gespräche im Stadtentwicklungsausschuss zeitnah zu berichten.