Gemeinsamer Antrag SPD - DIE LINKE - GRÜNE zu 20-4402 betr. Auf dem Weg zu Level 1 - Geburtshilfe in der Helios Mariahilf Klinik

Seit Anfang 2017 ist die Geburtshilfe der Helios Mariahilf Klinik (HMK) die einzige Geburtsklinik im Bezirk Harburg. Klinikleitung, Gesundheitsbehörde und die damals neue Chefärztin der Geburtshilfe machten sich auf den Weg vom Perinatalzentrum Level 2 zur Zertifizierung zum Perinatalzentrum Level 1, der höchsten Versorgungsstufe für Früh- und Neugeborene. Davon würden Schwangere im Hamburger Süden und Umland deutlich profitieren. Die nächstgelegenen Level 1 Zentren befinden sich nördlich der Elbe z.B. am UKE, der Asklepios Klinik Barmbek und der Asklepios Klinik Nord. Alle diese Kliniken befinden sich derzeit in einer QS-Maßnahme zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung (Klärender Dialog). [Perinatalzentren, die vorgegebene Anforderungen an die pflegerische Versorgung von Kindern mit einem Geburtsgewicht unter 1500g (gemäß QFR-RL) ab dem 1. Januar 2017 nicht jederzeit erfüllen und dies dem G-BA mitgeteilt haben, dürfen bis längstens zum 31. Dezember 2019 unter bestimmten Bedingungen von dieser Vorgabe abweichen. Dazu wird mit diesen Perinatalzentren ein „Klärender Dialog“ zu ihrer Personalsituation in der Pflege durchgeführt. Dieser „Klärende Dialog“ dient insbesondere der Ursachenanalyse und soll das Perinatalzentrum unterstützen, die Personalanforderungen schnellstmöglich zu erfüllen. Hierbei wird auch die Versorgungsstruktur der jeweiligen Region betrachtet und zudem ein koordiniertes Vorgehen zur Förderung der Ausbildung von Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern/-innen sowie der Fachweiterbildung des Pflegepersonals vorgesehen.]

In der Region (Bezirk und Landkreis Harburg) hat die HMK mit Level 2 bereits jetzt ein Alleinstellungsmerkmal.  Außerdem gab es Pläne für einen hebammengeleiteten Kreißsaal. Die Bemühungen, die hohe Qualität in diesem Bereich noch weiter auszubauen wurden von der Politik in Harburg begrüßt und unterstützt.

Laut Presseberichten findet derzeit ein größerer personeller Wechsel in der Leitung der Geburtshilfe statt. Durch die Berichterstattung kommt es teilweise zu Verunsicherungen, wie es nun mit der HMK weitergehen werde. Öffentliche Äußerungen der Beteiligten scheinen widersprüchlich. Hier ist eine sachliche Betrachtung der Situation erforderlich. Die zum Teil im Raume stehenden Schuldzuweisungen und Dramatisierungen tragen nicht sonderlich zur Beruhigung bei. Zunächst sollte den Beteiligten die Möglichkeit zur objektiven Darlegung der Situation und der Perspektiven gegeben werden, so dass bei Bedarf darauf basierend unterstützende politische Handlungen erwachsen.

Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten Beteiligte in eine Sondersitzung des Ausschusses für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz einzuladen und diese berichten zu lassen. Die sind insbesondere Geschäftsführer, Ärztlicher Direktor, Pflegedirektorin und Betriebsrat der Helios Mariahilf Klinik. Der Bericht soll neben der aktuellen Situation auch die Perspektiven und die Entwicklung seit der Konzentration der Geburtshilfe in der Klinik in personeller, fachlicher, räumlicher und technischer Hinsicht sowie der Fallzahlen unterschiedlicher Geburtsfälle (Frühgeburten, Notfälle, Komplikationen, Kaiserschnitte, etc.) umfassen. Ferner wird eine Erläuterung zum ‚klärenden Dialog‘ im Rahmen der Zertifizierung erbeten.

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