21-0360

Gem. Antrag der GRÜNEN- und SPD-Fraktion betr. Ortsumgehung Rübke

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
26.11.2019
Sachverhalt

Mit dem Bau der Autobahn 26 westlich der A7 und der Eröffnung der Anschlussstelle Rübke wird der Verkehr zwischen der neuen Anschlussstelle und dem Cranzer Hauptdeich in den Ortsdurchfahrten von Rübke, Nincop und Neuenfelde deutlich zunehmen. So wird bereits im Mobilitätskonzept Süderelbe von 2010 ein erheblicher Anstieg des Verkehrs auf dem Marschkamper Deich prognostiziert. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Aber der Autoverkehr steigt an der Peripherie des Hamburger Stadtgebiets noch an, obwohl er im Zentrum abnimmt. Bereits heute ist es für die Anwohner*innen von Neuenfelde unerträglich, wie sich Auto- und Schwerlastverkehre zum Airbuswerk durch das Dorf quälen.

 

Grundsätzlich gibt es 2 Strategien, den Nord-Süd-Verkehr in den Süderelbdörfern zu reduzieren. Entweder der verkehrliche Widerstand in den Dörfern wird durch Tempo-30-Strecken, kleine Kreisverkehre und sonstige Verkehrsberuhigungsmaßnahmen so erhöht, dass der Verkehr den schnelleren Weg über die A26 und A7 nimmt, oder durch Ortsumgehungen für alle Dörfer an der Strecke wird der Durchgangsverkehr aus den Dörfern herausgehalten. Die letztgenannte Strategie ist nicht nur teuer, sie zerstört auch Naturlandschaften und Obstbaugebiete. Die schlechteste aller Strategien ist es aber, nur für eines der Dörfer eine Ortsumgehung zu bauen, die den verkehrlichen Widerstand der Gesamtstrecke verringert und damit umso mehr Verkehr in die anderen Dörfer ohne Ortsumgehung lenkt.

 

Genau dies plant der Landkreis Harburg: Der Kreistag hat Mittel zur Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für eine Ortsumgehung Rübke bereitgestellt: Diese dürfte sich zu Lasten der weiter nördlich liegenden Harburger Dörfer Nincop und Neuenfelde auswirken. Die Ortsumgehung Rübke kann aber nur östlich von Rübke auf Hamburger Landesgebiet gebaut werden und bedarf damit der Zustimmung des Senats.

 

 

Petitum/Beschluss

Petitum:

 

1.    Die Bezirksversammlung Harburg lehnt den Bau einer Ortsumgehung Rübke ohne nachhaltige Lösungen auch für die anderen nördlich gelegenen Dörfer an der Strecke ab.

2.    Die Machbarkeitsstudie des Kreises Harburg soll bei der Bewertung einer Ortsumgehung für Rübke auch die Auswirkungen auf Nincop, Neuenfelde sowie Neugraben-Fischbek untersuchen und Lösungen für das Verkehrsproblem der gesamten Strecke vorschlagen. Dabei sind insbesondere verkehrsberuhigende und verkehrslenkende Maßnahmen in allen Dörfern zu untersuchen.

3.    Sollte der Landkreis ausschließlich eine Lösung für Rübke ohne detaillierte Betrachtung der Gesamtstrecke erarbeiten lassen, fordert die Bezirksversammlung die BWVI und die sonstigen beteiligten Fachbehörden auf, jegliche Kooperation zu verweigern.