Gem. Antrag der GRÜNE- und SPD-Fraktion betr. Radnetz Harburg umsetzen: Straßenzug vom Scheideholzweg über Petershof bis zur Francoper Straße fahrradfreundlicher gestalten
Letzte Beratung: 22.02.2022 Bezirksversammlung Harburg Ö 10
Im Radnetz für den Bezirk Harburg ist der Straßenzug vom Scheideholzweg (ab Rostweg) über den Petershof, den Störtebekerweg, den nördlichen Teil des Falkenbergswegs und die Francoper Straße bis zum Gleisstieg eine zentrale Ost-West-Verbindung abseits der vielbefahrenen Cuxhavener Straße sowie eine wichtige Anbindung des südlichen Teils Neugrabens an die Veloroute 10 (durch die Unterführung Francoper Straße, Gleisstieg).
Die Strecke ist eine wichtige Fahrradverbindung sowohl als Schulweg als auch für wohnortnahe alltägliche Erledigungen wie Arztbesuche oder Einkäufe. Auch im Rundwegkonzept Neugraben-Fischbek, das im Stadtteilbeirat Neugraben-Fischbek im Rahmen der RISE-Gebietsentwicklung erarbeitet wurde, bildet der Straßenzug einen wesentlichen Bestandteil. Leider ist diese Verbindung in großen Teilen aktuell noch nicht sehr attraktiv für den Radverkehr. Durch eine Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrende könnten hier voraussichtlich viele Menschen bewegt werden, das Rad statt das Auto zu benutzen, Eltern fiele es zudem leichter, die Kinder mit dem Rad zu Schule fahren zu lassen statt sie im Elterntaxi zu bringen.
Im Scheideholzweg gilt zwar bereits Tempo 30, das Radfahren ist im Mischverkehr
sowie durch eher rudimentäre Radwege auf dem Bürgersteig vorgesehen. Durch hohes Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten (etwa vor Schul- oder Kitabeginn), erhöhte Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs oder enge Situationen mit dem Gegenverkehr beim Passieren parkender Autos oder Fahrbahnverengungen berichten Radfahrende immer wieder von einem unsicheren Gefühl beim Radfahren auf der Straße, insbesondere wenn Kinder dabei sind. Eine Ausweisung als Fahrradstraße würde hier Abhilfe schaffen. Am Westende des Scheideholzwegs kann der Fuß- und Radweg zudem noch attraktiver bis zum Rostweg gestaltet werden.
In der Straße Petershof ist die Situation für Radfahrende noch unattraktiver, insbesondere aufgrund der am südlichen Fahrbahnrand geparkten Kfz und Lkw. Diese Parksituation erschwert nicht nur den Radverkehr sondern auch den Kfz-Verkehr, insbesondere die Buslinie 240 (Waldfrieden – S Neugraben – Neu Wulmstorf). Viele Radfahrende weichen auf die Gehwege aus, wobei gerade der an der südlichen Fahrbahnseite extrem schmal ist. Eine Ausweisung z. B. als Fahrradstraße mit einer Umordnung von Parkständen und Gehwegen könnte die Situation hier deutlich verbessern. Hier sollten zunächst mehrere Möglichkeiten geprüft werden, die einerseits das sichere Radfahren ermöglichen, andererseits Parkmöglichkeiten erhalten, beispielsweise zum Teil auf dem schmalen südlichen Gehweg. Für Fußgänger*innen könnte dann auf der nördlichen Seite ein breiterer Weg ausgewiesen werden. Eine Umsetzung mit möglichst geringem baulichem Aufwand ist aufgrund der schnelleren Umsetzbarkeit vorzuziehen.
Eine Schlüsselstelle des Straßenzugs ist der nördliche Teil des Falkenbergswegs vorm Gymnasium Süderelbe sowie die Querung der Cuxhavener Straße. Im Falkenbergsweg ist das Fahren auf der Fahrbahn bei Tempo 30 im Mischverkehr erlaubt, allerdings wird im nördlichen Teil das Fahren auf dem Radweg angeordnet. Diese Anordnung sollte zurückgenommen werden. Stattdessen sollte auf der Fahrbahn vor der Ampel eine Aufstellfläche für Radfahrende vor den Autos eingerichtet werden.
Auf der nördlichen Seite der Cuxhavener Straße, ist die Francoper Straße inklusive der Unterführung eine wichtige Verbindung zu den Wohngebieten hier, zur Veloroute 10 sowie zur Grundschule Neugraben. Als optimale Velorouten-Anbindung bietet sich hier ebenfalls die Ausweisung einer Fahrradstraße an, der Kfz-Verkehr aus der Straße Kleinfeld wäre damit an der Francoper Straße wartepflichtig. Zudem könnten auch von Norden kommende Radfahrende die Cuxhavener Straße auf der Fahrbahn überqueren. Der gegenwärtig benutzungspflichte Radweg ist sehr schmal und die Wegeführung ist unübersichtlich. Die dort bestehende Radwegebenutzungspflicht ist in jedem Fall aufzuheben.
Die Unterführung unter der S-Bahn lässt aufgrund beengter Platzverhältnisse eine optimale Führung des Rad- und Fußverkehrs zwar nicht zu, eine Verbesserung könnte sich aber durch die Zusammenlegung beider Gehwege auf der östlichen Seite erreichen lassen. In dem Falle müssten Fußgängerinnen und Fußgänger von der südlichen Treppe den Radweg überqueren. Angesichts der geringen Frequenz der Treppe und der Sichtverhältnisse vor dem unteren Teil der Treppe dürfte dies gut umsetzbar sein.
Die Verwaltung wird gebeten,
1. zu prüfen, ob im Scheideholzweg eine Fahrradstraßen eingerichtet werden kann und dies bei positivem Ergebnis der Prüfung zügig zu planen und umzusetzen. Eine Aufhebung der Parkmöglichkeiten am Fahrbahnrand kann dabei eine Option sein, die zu prüfen ist. Dann ist dafür ein Ersatzkonzept für die Parkplätze zu entwickeln.
2. zu prüfen, wie die Situation für Radfahrende im Petershof kurzfristig ohne aufwändige Umbaumaßnahmen verbessert werden kann, etwa durch das Umordnen von Parkständen und Gehwegen, langfristig kann auch die Ausweisung einer Fahrradstraße eine Option sein
3. sich für die Rücknahme der Radwegbenutzungspflicht im Falkenbergswegs und Francoper Straße um die Kreuzung Cuxhavener Straße einzusetzen und an der Kreuzung zur Cuxhavener Straße eine Aufstellfläche Richtung Norden für Radfahrende vor den Autos sowie eine direkte Radverkehrsführung in Richtung Süden einzurichten,
4. zu prüfen, ob in der Francoper Straße zwischen der Cuxhavener Straße und der Bahnunterführung eine Fahrradstraße eingerichtet werden kann und dies bei positivem Ergebnis der Prüfung zügig zu planen und umzusetzen,
5. zu prüfen, ob die Situation für Zu-Fuß-Gehende und Radfahrende in der Unterführung in der Francoper Straße und bei der südlichen Einfahrtsituation durch eine Umordnung der Geh- und Radwege zu verbessern ist, etwa durch das Zusammenlegen beider Gehwege auf der östlichen Seite.
Über die Ergebnisse der Prüfungen und ggf. die Umsetzung von Maßnahmen soll im Ausschuss für Mobilität und Inneres berichtet werden.
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