Gem. Antrag der GRÜNE- und SPD-Fraktion betr. Neue Routenführung Radroute 10 zwischen Harburger Binnenhafen und Am Radeland zügig festlegen
Letzte Beratung: 28.01.2025 Bezirksversammlung Harburg Ö 27
Die Radroute 10 (ehemals Veloroute 10) ist auf dem Abschnitt zwischen Veritaskai und Blohmstraße hervorragend im Radschnellweg-Standard ausgebaut. Für die Fortsetzung in Richtung Neugraben galt bisher die Planung, unmittelbar südlich der Blohmstraße die Seehafenstraße zu queren, um dann ein Nebengleis der Hafenbahn ebenerdig zu queren und zwischen den Gleisanlagen die Route bis zum Bostelbeker Hauptdeich zu führen.
Nach neueren Erkenntnissen ist diese Planung auf absehbare Zeit nicht umsetzbar, weil die „Verbindungskurve Harburg“ – ein Neubauprojekt der Deutschen Bahn um eine Verbindung zwischen Hamburg und Cuxhaven ohne Wenden der Züge im Bahnhof Harburg zu ermöglichen – auf der geplanten Radroute einen Tunnelausgang erhalten soll. Ob nach Fertigstellung des Projektes (in den 2040-er Jahren) die Planung umsetzbar ist, steht in den Sternen.
Vor diesem Hintergrund muss die Routenführung der Radroute 10 geändert werden, um in absehbarer Zeit eine durchgehende Befahrbarkeit der Route bis Neugraben zu gewährleisten.
Eine mögliche und nach erster Prüfung reizvolle Option wäre die Nutzung einer ehemaligen Gleisstrecke zwischen dem Lotsekai im Binnenhafen und dem Seehafenbahnhof. Über die zur Sanierung anstehende Holzhafenklappbrücke verläuft das Gleis in der südlichen Nebenfläche der Konsul-Ritter-Straße bis zur Seehafenstraße. Allein dieser Abschnitt würde bereits eine deutliche Verbesserung für den Radverkehr bedeuten, denn die aktuelle Führung der Radroute auf dem nördlichen Gehweg der Seehafenstraße als benutzungspflichtiger 2-Richtungs-Radweg ist vollkommen unangemessen.
Optimal wäre an der Einmündung der Konsul-Ritter-Straße in die Seehafenstraße eine Brücke, die sowohl die Bahngleise als auch das folgende Gewässer überquert, um auf dem Bostelbeker Hauptdeich zu enden, auf dem die Route dann fortgesetzt werden kann.
Solange die Querung der Hafenbahngleise noch nicht geklärt ist, kann als Provisorium eine Fortsetzung in der südlichen Nebenfläche der Seehafenstraße bis zur Einmündung Moorburger Straße eingerichtet werden. Durch die Nutzung der bestehenden Unterführung der Moorburger Straße unter den Gleisen kann die Fortsetzung der Radroute Am Radeland erreicht werden. Da die Bürgersteige an der Moorburger Straße zu schmal sind, sollte geprüft werden, ob in der Unterführung ein Fahrstreifen für die Nutzung durch den Radverkehr vorgehalten werden kann und auf dem verbleibenden Fahrstreifen ein Blockverkehr für Kfz eingerichtet werden kann.
1. Die Bezirksversammlung bittet die Verwaltung, in enger Abstimmung mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende zügig einen neuen Verlauf der Radroute 10 zwischen dem Harburger Binnenhafen und Am Radeland auszuarbeiten.
2. Die im Sachverhalt beschriebene Führung über Lotsekai – Konsul-Ritter-Straße bis Seehafenstraße soll prioritär auf ihre Machbarkeit untersucht werden und bei Eignung als Vorzugsvariante möglichst schnell umgesetzt werden.
3. Für die Fortsetzung soll die Machbarkeit und die Finanzierung einer Rad- und Fußverkehrsbrücke von der Konsul-Ritter-Straße zum Bostelbeker Hauptdeich geprüft werden, die u. a. die vorhandene, aber abgängige Fußgängerunterführung ersetzt.
4. Im Rahmen einer vorläufigen Routenführung soll die Fortsetzung in der südlichen Nebenfläche der Seehafenstraße bis zur Moorburger Straße geprüft werden und für den Verlauf in der Moorburger Straße bis Am Radeland (Ost) untersucht werden, wie eine angemessene Führung des Fuß- Rad- und Kfz-Verkehrs erfolgen kann.
5. Über die Ergebnisse soll dem Ausschuss für Mobilität und Inneres berichtet werden.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.