21-2866

Gem. Antrag der GRÜNE- und SPD-Fraktion betr. Fortführung der Projektidee LAura im Bezirk Bergedorf in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Harburg

Gemeinsamer Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
16.10.2023
14.03.2023
Sachverhalt

Das Projekt LAura, mit Laufzeit vom 2019 bis 2022 richtete sich an Frauen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen in Bergedorf und Harburg. Ziel war es, dass die Frauen nach Absolvieren eines neunmonatigen Kurses, einen Arbeitsplatz finden. Dazu wurden in einem ersten Schritt die individuellen beruflichen Voraussetzungen und Ziele herausgearbeitet. Innerhalb des Kurses konnten gemeinsam mit anderen Teilnehmerinnen die Deutsch- und Fachkenntnisse vertieft werden. Bei individuellen Coachings wurden die beruflichen Ziele geschärft und die Teilnehmerinnen bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen unterstützt. 

Das Projekt wurde in der gesamten Laufzeit im Rahmen des Bundes-ESF-Programm BIWAQ (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier) gefördert. Kofinanziert wurde es durch die Hamburger Sozialbehörde und die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Beantragt und geleitet wurde das Projekt durch das Bezirksamt Bergedorf. Die durchführenden Träger waren die SBB Kompetenz gGmbH (Bergedorf) und der IN VIA Hamburg e.V. (Harburg).

Das Projektende war am 31.12.2022.

Im Projektzeitraum wurden im Bezirk Harburg insgesamt 176 Frauen erreicht, davon 131 im Intensivkurs und 48 in Workshops. Von den 131 Frauen im Intensivkurs konnten 37 % (49 Frauen) direkt in Arbeit, 17 % (22 Frauen) in Qualifizierung und Berufliche Bildung sowie 19 % (25 Frauen) in Sprachkurse vermittelt werden. Diese Erfolge erzielte das Programm auch auf Grund der aus dem Vorgängerprojekt LuTZi: Lernen und Trainingszentrum für Frauen aus aller Welt, das in Jahren 2015-2018 lief, erwachsenen reichhaltigen Vernetzungen im Quartier. Das Programm hatte neben den vielen engen Verbindungen zu den Arbeitgebern im Bezirk auch enge Vernetzungen mit dem Jobcenter aufgebaut. Damit diese wertvollen Vernetzungen nicht verloren gehen und weitere Frauen mit Migrationserfahrung im Quartier lernen und arbeiten können, bedarf es, dass sich das Bezirksamt Bergedorf mit Unterstützung durch das Bezirksamt Harburg für eine Neuauflage dieses Projektes aus den Bundesmitteln bewirbt.

Die Bedeutung der Fortsetzung des Programmes liegt in einer Zeit des allgemeinen Fachkräftemangels nahe. In Deutschland sind im Jahr 2023 bereits im Schnitt 771.165 freie Stellen erfasst (Quelle: https://de.statista.com/). Da stabile Arbeitsverhältnisse auch als ein Baustein erfolgreicher Integration gelten, lässt ein solches Projekt die Gesellschaft und den Wirtschaftsstandort Deutschland auf diesem Wege mehrfach profitieren.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat im Januar 2023 eine neue Richtlinie zur neuen Laufzeit des Bundes-ESF-Programm BIWAQ (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier) erlassen. Die Bedingungen entsprechen in etwa denen der Vergangenheit. Beide Träger, sowohl die SBB Kompetenz gGmbH als auch die IN VIA Hamburg e.V. haben ausgesprochenes Interesse an der Neuauflage des Programmes. Somit wäre voraussichtlich ab spätestens Juli/August möglich, die Neuauflage des Projektes in den Bezirken aus den Bundesmitteln zu realisieren. Um die Neuauflage vollständig mit Erfolg zu krönen, bedarf es also, dass das Bezirksamt Bergedorf mit Unterstützung aus Harburg in Zusammenarbeit mit den Trägern einen Antrag im Bundes-ESF-Programm BIWAQ nach dem Beschließen der entsprechenden Programmrichtlinie erarbeitet bzw. einreicht.

 

Mit dem Projekt „Jetzt bin ich dran!“ wurde zwar bereits ein neues Förderprojekt nach Harburg und Bergedorf geholt, dieses richtet sich aber ausschließlich an Frauen ohne deutschen Pass und mit eigener Migrationserfahrung.

Petitum/Beschluss


 

Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:

 

1.      Die Bezirksamtsleitung wird gebeten, sich schnellstmöglich zwecks Neuauflage des ausgelaufenen Projekts LAura mit dem Bezirksamt Bergedorf in Verbindung zu setzen und die bisherige Unterstützung auch weiterhin zuzusichern. Die Antragsfrist endet bereits am 20. März 2023.

2.      Die Verwaltung informiert über den Ausgang ihrer Bemühungen und den weiteren geplanten Hergang noch im ersten Halbjahr 2023 im Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion.