21-0148.01

Antwort zur kleinen Anfrage FDP Fraktion Harburg betr.: Verkleinerung des Waldparkplatzes am Vahrenwinkelweg

Antwort / Stellungnahme des Bezirksamtes

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12.11.2019
Sachverhalt

Der Waldparkplatz am Vahrenwinkelweg ist regelmäßig komplett ausgelastet, sei es durch Waldbesucher oder durch die anliegenden Sportstätten. Im Sommer kann es an Sonntagen durchaus schwierig werden, in der Nähe des o.g. Parkplatzes überhaupt noch einen Parkplatz zu finden.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1.    Wann wurde entschieden, die Parkfläche am Vahrenwinkelweg zu sperren?

2.    Werden die wegfallenden Parkflächen in der Umgebung ersetzt, bzw. stünden Flächen dafür zur Verfügung?

3.    Der Wegfall von Parkflächen kann zu einem erhöhtem Parksuchverkehr führen, gibt es ein Konzept, um dem entgegenzuwirken?

4.    Welche alternativen Maßnahmen zum Baumschutz, außer den Parkplatz zu sperren, wurden geprüft?

5.    Wann wurden die in der Nähe ansässigen Sportvereine über die Sperrung informiert? 

6.    Gab es Einwände von Seiten der Sportvereine? Wenn ja, wann und welche?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

Bezirksamt Harburg

 

 

       08. Oktober 2019

 

Das Bezirksamt Harburg nimmt zu der Anfrage der FDP-Fraktion (Drs. 21-0148) wie folgt Stellung:

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

  1. Wann wurde entschieden, die Parkfläche am Vahrenwinkelweg zu sperren?

Es handelt sich nur um eine teilweise Sperrung der Fläche. Die Entscheidung wurde im August 2019 getroffen. Diese beruhte auf einer ausführlichen Abwägung der Vor- und Nachteile. Der Schutz der Bäume und des Waldes sowie Aspekte der Verkehrssicherheit wurden als höherrangig genüber dem Erhalt einer möglichst großen Parkfläche bewertet.

 

  1. Werden die wegfallenden Parkflächen in der Umgebung ersetzt, bzw. stünden Flächen dafür zur Verfügung?
    Da der Parkplatz nur teilweise gesperrt wurde, steht die weitere Parkplatzfläche (20-30 Parkplätze) uneingeschränkt für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung. Diese Kapazität ist für den Zweck eines Waldparkplatzes, welcher den Besuchern des Waldes dienen soll, absolut ausreichend. Das höchste Verkehrsaufkommen ist am Nachmittag/Abend festzustellen, wenn die Kurse der angrenzenden Sportvereine angeboten werden. Der nächste Waldparkplatz befindet sich ca. 2 Autominuten entfernt an der „Majestätischen Aussicht“. Aufgrund der geschlossenen Bebauung an den angrenzenden Waldflächen steht für eine Neuausweisung eines Waldparkplatzes keine Fläche zur Verfügung.

 

  1. Der Wegfall von Parkflächen kann zu einem erhöhtem Parksuchverkehr führen, gibt es ein Konzept, um dem entgegenzuwirken?
    Ein Konzept ist nicht vorhanden und wird auch nicht angestrebt, da dieses nur die Anzahl der Besucher des Waldes, welche den Wald mit einem Kfz anfahren, berücksichtigen dürfte. Zudem ist der Waldparkplatz und somit die angrenzenden Einrichtungen am Vahrenwinkelweg durch die Haltestellen „Goldene Wiege“ (Linie 543) und „Ehestorfer Weg“ (Linien 143 und 443) gut zu erreichen. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Anfahrt mit dem Fahrrad.

 

  1. Welche alternativen Maßnahmen zum Baumschutz, außer den Parkplatz zu sperren, wurden geprüft?
    Die Bäume werden im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht regelmäßig kontrolliert. Es wurden früher bereits baumpflegerische Maßnahmen, wie das Entfernen von bruchgefährdeten Starkästen o.ä., durchgeführt. Da die Bäume sich mittlerweile in der natürlichen Zerfallsphase befinden, nimmt das Risiko für Astausbrüche im oberen Kronenbereich deutlich zu. Auch fortgeschrittene Fäulen im Bereich von Ast-/Stammzwieseln sind problematisch. Diese sind äußerlich häufig nicht zu erkennen und können dazu führen, dass bei Wind starke Äste oder große Kronenteile aus dem Baum herausbrechen. Durch die Höhe der Bäume können baumpflegerische Maßnahmen nicht mehr mit einer Hubbühne durchgeführt werden. Der somit erforderliche Einsatz von Baumkletterern ist sehr kostenintensiv und für die Revierförstereien aufgrund der Vielzahl an verkehrssicherungspflichtigen Grenzverläufen, Erholungseinrichtungen und Waldparkplätzen momentan wegen der zur Verfügung gestellten Mittel nicht leistbar. Außerdem werden die Feinwurzeln durch die dauerhafte Befahrung geschädigt, wodurch der Baum sich schlechter mit Wasser und Nährstoffen versorgen kann. Die sehr trockenen Sommer in den Jahren 2018 und 2019 führen zu Trockenstress, der vor allem der Buche große Probleme bereitet. Zudem ist die Zahl der Schäden durch Stürme und Starkwindereignisse in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die vorhandenen Ressourcen zwingen die Förstereien zu einer klaren Prioritätensetzung.

 

  1. Wann wurden die in der Nähe ansässigen Sportvereine über die Sperrung informiert? 
    Am 12.09.2019 wurde eine Pressemeldung vom Bezirksamt Harburg herausgegeben. Eine gesonderte Information der Sportvereine hat nicht statt-gefunden, da auch weiterhin für ein Waldgebiet sehr viele Parkplätze vorhanden sind.

 

6.    Gab es Einwände von Seiten der Sportvereine? Wenn ja, wann und welche?
Am Tag der Sperrung, dem 17.09.2019, ist der Vorstand des HTB auf den Revierförster in Eißendorf zugekommen und hat in einem Gespräch mitgeteilt, dass der Verein mit der Teilung des Parkplatzes nicht einverstanden ist. Die Gründe für die erfolgte Teilsperrung wurden daraufhin ausführlich und nachvollziehbar erläutert.

Von Waldspaziergängern und Anwohnern gab es auch sehr positive Rückmeldungen, da diese sich z. T. über das Park- und Fahrverhalten der Besucher der Sporteinrichtungen beklagt haben.