Antwort zur Anfrage der AfD-Fraktion zur anhaltenden Müllproblematik im Bezirk
Letzte Beratung: 08.04.2025 Hauptausschuss Ö 5.23
Bereits am 13.02.2023 wies die AfD-Fraktion mit ihrem Berichtsantrag 21-2777 auf das Müllproblem im Bezirk hin. Darin wurde die unerlaubte Müllentsorgung im öffentlichen Raum thematisiert:
„Immer wieder kommt es im Bezirk zu Verunreinigungen des öffentlichen Raums durch vorzeitige oder gar illegale Sperrmüllablagerungen und Hausmüll am Straßenrand, auf dem Fußweg und auf Grünflächen. In regelmäßigen Abständen finden sie „Ansammlungen" im Stubbenhof (Sackgasse) und in der Stader Str, Höhe Hausnummer 224, wo von normalem Hausmüll, über ausgediente Kühl- und Küchengeräte, Bildschirme bis hin zum Großmobiliar. Nicht selten werden leichtere Gegenstände durch den Wind bis auf die Fahrbahn geweht. Oftmals dauert es mehrere Tage, bis diese Vermüllungen, die sowohl eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen als auch ein Bild der Verwahrlosung eines Stadtteils bieten, entsorgt werden.“
Dieser Antrag wurde abgelehnt.
Etwa ein Jahr später am 14.2.2024 folgte die Eingabe eines Harburger Patenten mit einem Brandbrief und Hilferuf betreffend die Müllentsorgung:
(Zitat aus Datenschutzgründen leicht verändert) „Ich lebe seit Jahrzehnten in Wilstorf und sehe, wie der Stadtteil zunehmend verwahrlost. Mein Wohnumfeld gleicht mittlerweile einer Müllkippe!“
Weiter heißt es:
(Zitat aus Datenschutzgründen leicht verändert) „Die Reinigungskraft entsorgt Hausmüll in Papiertonnen, vermutlich weil der Weg zur unterirdischen Müllentsorgung zu weit ist. Es wird behauptet, der Müll werde ordnungsgemäß entsorgt, doch ich sehe täglich das Gegenteil und habe dies sogar mit Handy-Videos dokumentiert.“
Fünf Monate später, am 31.07.2024, wurde eine weitere Eingabe (22-0023) zu Straßenschäden sowie Müll- und Regenwasserproblemen eingereicht. Ein Petent schreibt:
(Zitat aus Datenschutzgründen leicht verändert) „Seit Jahren sammelt sich immer wieder Müll in Fußgängerzonen, auf Spielplätzen und Straßen. Besonders betroffen ist die Gazertstraße. Regenwasserrinnen sind mit Verpackungs- und Alltagsmüll verstopft, Zeitungen bleiben am Straßenrand liegen, Mülltonnen an Spielplätzen quellen über. Sperr- und Hausmüll wird regelmäßig an der Ecke Julius-Ludwig-Straße und Gazertstraße abgeladen. Ich melde dies der Stadtreinigung, die meist schnell reagiert, doch kurze Zeit später liegt erneut Müll dort. Es handelt sich nicht nur um ein paar Säcke, sondern um komplette Kleiderschränke, Möbel und Elektrogeräte."
Weiter heißt es:
(Zitat aus Datenschutzgründen leicht verändert) „Die Stadtreinigung beseitigt den Müll, aber das Problem bleibt bestehen. Solange diese Hausecke ungenutzt bleibt, wird sie weiterhin als Müllplatz missbraucht.“
Die Anwohner sind verzweifelt und fordern Hilfe. Das Muster wiederholt sich: Illegaler Müll wird abgeladen, Anwohner beschweren sich, die Stadtreinigung räumt auf – doch kurz darauf beginnt alles von vorn.
Am 30.07.2024, reicht die CDU eine SKA mit dem Titel „Strategien gegen Müll im Phoenix-Viertel" ein. In der Antwort 22-0017.01 des Bezirksamtes auf die Kleine Anfrage CDU § 24 betr. Strategien gegen Müll im Phoenix-Viertel von 06. August 2024 heißt es:
„TOLLERORT selbst ist für die Lösung der Müllproblematik nicht zuständig. TOLLERORT ist vom Bezirksamt insbesondere mit der Vernetzung der Akteure vor Ort betraut."
Hier werden offensichtlich Verantwortlichkeiten weitergereicht. Um das Problem zu lösen, gab es laut der Antwort 22-0017.01 des Bezirksamtes eine Testphase, in der folgende Maßnahmen ausprobiert wurden: „Austauschformate" wie z.B. „den Runden Tisch" (getreu dem Motto: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde ich einen Arbeitskreis), Ideen Findung für „Plakat- und Infomationskampagnen", „Hauswurfsendungen" bzw. „Müllflyer mit Hinweisen auf Bußgelder oder bei verdächtigen Beobachtungen etc." oder „eine Übersicht zu den häufigsten Ablageorten illegalem Mülls im Viertel."
Weiter heißt es:
„Das Bezirksamt Harburg erreichen Berichte – nicht nur, aber auch über die vom Bezirksamt beauftragte Quartiersarbeit von „TOLLERORT entwickeln & beteiligen", dass im Phoenix-Viertel u.a. Personen beobachtet werden, die aus Fahrzeugen, die kein Hamburger Kennzeichen führen, Müll und Sperrmüll an diversen Orten im Viertel abladen. Eine Schätzung ist weder dem Bezirksamt noch TOLLERORT möglich, da hier nicht alle Berichte dieser Art eingehen, kein Ermittlungsauftrag besteht.“
Anfang März 2025 erreichte die Bezirksversammlung eine weitere Eingabe zur Sauberkeit im Bezirk. Der Petent prangert insbesondere die Zustände in den Straßen Kapellenweg, Max-Halbe-Straße, Sudermannstraße und Wilsdorfer Straße an. Er schlägt vor:
(Zitat aus Datenschutzgründen leicht verändert) „Eine regelmäßige Reinigung öffentlicher Flächen wäre wünschenswert, um die Aufenthaltsqualität für alle Bürger zu verbessern.“
Die Eingabe erinnert an die Kernaufgaben des Staates im Interesse der Bürger. Ein Vorbild könnte die sozialdemokratisch regierte Stadt Kopenhagen sein. Dort gehen Kolonnen von Müllsammlern durch die Straßen und öffentlichen Plätze und sammeln den Müll ein. IllegaleMüllablagerungen können dabei kontinuierlich registriert und zeitnah beseitigt werden. Das Ergebnis: ein sauberes Stadtbild und ein wirksamer Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Vor diesem Hintergrund bitten wir die zuständige Stelle um Beantwortung folgender Fragen:
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