22-0824

Antrag Fraktion Die Linke betr.: Harburg für alle! - Stand und Perspektiven zur Umsetzung eines Einwanderungsmuseums in Hamburg, Bedeutung und Einbindung Harburgs

Antrag

Letzte Beratung: 17.06.2025 Hauptausschuss Ö 5.24

Sachverhalt

Im Jahr 2019 wurden dem Land Hamburg vom Bund 23 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um ein Einwanderungsmuseum zu errichten. Ziel dieses Museums ist es, Einwanderungsgeschichte sichtbar zu machen und einen Ort der gesellschaftlichen Debatte über Herkunft, Zugehörigkeit und gemeinsame Zukunft zu schaffen – in einer Stadt, in der über 40 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund aufweisen.

Trotz der zugesagten Mittel ist bis heute keine Umsetzung erfolgt. Erst für Ende dieses Jahres ist ein europaweites Vergabeverfahren zur Findung einer Prozessbegleitung angekündigt. Gründe für die Verzögerung sind laut Kulturbehörde unter anderem unterschiedliche Erwartungshaltungen an ein solches Museum sowie parallele Projekte wie Sanierungen bestehender Museen und die Planung des Hafenmuseums.

Die Hamburger Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz (SPD) warnt davor, dass die Mittel verfallen könnten, und fordert eine zügige Umsetzung. Sie betont die gesellschaftliche Relevanz eines solchen Museums gerade angesichts wachsender rechter Rhetorik und Ausgrenzungstendenzen.

Auch der Bezirk Harburg hat ein starkes kulturpolitisches Interesse an diesem Vorhaben. Aufgrund seiner besonders vielfältigen Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte besteht der Wunsch nach Beteiligung am Konzept sowie nach möglichen dezentralen Ansätzen oder Kooperationen mit lokalen Einrichtungen und Initiativen.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung Harburg beschließt, ein auskunftsfähige Vertreter*in der Behörde für Kultur und Medien sowie ggf. weiterer zuständiger Stellen in den Kulturausschuss Harburg einzuladen, um über den Stand der Planungen zum Einwanderungsmuseum zu berichten. Folgendes möge beantwortet und erörtert werden:

1. Aktueller Sachstand der Projektplanung seit der Zusage der Bundesmittel im Jahr 2019, sowie bisher erfolgte Maßnahmen.

2. Zeitlicher Ausblick auf die nächsten Schritte, insbesondere das angekündigte Vergabeverfahren zur Findung einer Prozessbegleitung.

3. Einschätzung zur Gefährdung oder zum möglichen Verfall der bereitgestellten Bundesmittel.

4. Möglichkeiten einer aktiven Beteiligung des Bezirks Harburg am inhaltlichen und strukturellen Konzept.

5. Prüfung von dezentralen Modellen, etwa einer ergänzenden Präsenz des Museums im Bezirk Harburg.

6. Einbindung zivilgesellschaftlicher, migrantischer und kultureller Akteur*innen aus Harburg in den laufenden und künftigen Diskussionsprozess.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Lokalisation Beta

Keine Orte erkannt.

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.