21-3278

Antrag FDP-Fraktion betr.: Leistung muss sich lohnen: Bundesjugendspiele nicht abschaffen

Antrag

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26.09.2023
Sachverhalt

Die Kultusministerkonferenz hat aus Rücksicht auf unsportliche Kinder die Wettkämpfe im Rahmen der Bundesjugendspiele für Grundschulen durch einen „bewegungsorientierten Wettbewerb“ ersetzt, in dem es keine leistungsorientierten Urkunden mehr geben wird. Die Leistungsorientierung war bisher schon minimal, alle Teilnehmer bekamen mindestens eine Teilnahmeurkunde (ca. 80 Prozent), 20 Prozent bekamen eine Siegerurkunde und die besten 10 Prozent eine Ehrenurkunde.

Mit dem neuen Reglement werden klassische Disziplinen durch Sportaufgaben ersetzt und die Ergebnisse nur noch in „Zonen“ festgehalten. Der Schlüssel für die Urkunden sieht vor, dass die besten 20 Prozent – getrennt nach Jahrgang und Geschlecht – die Ehrenurkunde bekommen, die mittleren 50 Prozent eine Siegerurkunde und die unteren 30 Prozent die Teilnehmerurkunde.

Diese schrittweise Unterhöhlung des Leistungsprinzips, der in vielen gesellschaftlichen Bereichen stattfindet, führt zu einem Verlust an Lebenserfahrung.

 

Lutz Wöckner schreibt dazu in der Welt[1][1]:

„Ihr (die Schüler) lernt dadurch Gewinnen und Verlieren, Respekt, den Umgang mit Sieg und Niederlage und bildet Eigenschaften heraus, deren Bezeichnung Ihr heute noch gar nicht versteht: Zielstrebigkeit und intrinsische Motivation, Akzeptanz und Ehrgeiz. Und vor allem, dass man besser wird, wenn man sich anstrengt, trainiert und übt – total egal auf welchem Level. Ja, Sport und Wettkampf sind eine wunderbare Schule. Für das Leben.“



 

[1] Liebe Kinder, man will euch verarschen“, WELT, https://www.welt.de/sport/plus246843852/Schule-Keine-klassischen-Bundesjugendspiele-mehr-Kinder-man-will-Euch-verarschen.html, 9.9.2023, 14:21 Uhr

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung Harburg spricht sich für die Aufrechterhaltung der Bundesjugendspiele in der üblichen Form aus. 

Ein Vertreter der Schulbehörde möge im Ausschuss für Bildung und Sport darüber berichten, wie Harburgs Grundschülerinnen und -schüler in den vergangenen Jahren bei den Bundesjugendspielen (insb. auch vor Corona) abgeschnitten haben und wie der Senat plant, mit den Äußerungen der Kultusministerkonferenz umzugehen.