Antrag FDP Fraktion betr.: Impfangebot des Harburger Gesundheitsamts neu ausrichten
Das Impfangebot des Harburger Gesundheitsamts für die gängigen Standard-Impfungen (also Grippe, Masern/Mumps/Röteln, etc.) ist ein Fiasko – es wird im Prinzip nicht nachgefragt. Im Jahr 2021 wurden bislang (Stand Oktober) nur sechs Impfungen in den Impfsprechstunden verabreicht (vgl. Drs. 21-1756). Somit steht Aufwand und Ertrag in keinem vernünftigen Verhältnis.
Zu der fast nicht vorhandenen Nachfrage dürften insbesondere zwei Faktoren beitragen. Erstens werden die Impfungen nur in den Räumen des Gesundheitsamts selbst angeboten und zweitens nur einmal monatlich eine Stunde lang, jeden ersten Mittwoch im Monat von 14-15 Uhr – außer in den Sommerferien. Damit ist es für die meisten Menschen attraktiver, einen Termin bei ihrem Hausarzt zu vereinbaren und dort geimpft zu werden.
Insbesondere für berufstätige Menschen fehlt ein Impfangebot, das nach Feierabend oder an Wochenenden unbürokratisch wahrgenommen werden kann. Es erscheint daher sinnvoll, solche Termine verstärkt über das Gesundheitsamt anzubieten.
Die Bezirksverwaltung wird aufgefordert, ein neues Konzept für Impfungen des Gesundheitsamts Harburg zu entwickeln, mit dem möglichst viele Menschen im Bezirk erreicht werden können, insbesondere sollen
Impfungen in den Abendstunden (also nach 17 Uhr) und am Wochenende angeboten werden, um Berufstätige zu erreichen, die den zeitlichen Aufwand eines Arzttermins nicht auf sich nehmen möchten,
Impfungen an hoch frequentierten Orten angeboten werden, etwa in Einkaufszentren, an Bahnhöfen oder auf Marktplätzen,
andere Akteure, die Impfungen anbieten, wie etwa die Kassenärztliche Vereinigung, mit eingebunden werden,
Impfungen unbürokratisch und ohne vorherige Terminbuchung angeboten werden.
Die Bezirksverwaltung soll dem Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion hierzu im Januar 2022 berichten und das neue Konzept mit Zielzahlen für geimpfte Personen in den Jahren 2022 und 2023 vorstellen.