Antrag DIE LINKE - SPD - Grüne betr.: Harburg für alle! - Stolperstein-App
Letzte Beratung: 25.02.2025 Bezirksversammlung Harburg Ö 5.12
Es ist von entscheidender Bedeutung, sich der Geschichte Deutschlands, insbesondere der von Hamburg und Harburg, in der Zeit des Nationalsozialismus bewusst zu werden. Millionen von Menschen erlebten unermessliches Leid durch die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus, und viele dieser Geschichten und Schicksale sind bis heute von Bedeutung. In einer Zeit, in der immer mehr digitale Medien und Smartphones in den Unterricht und das alltägliche Leben integriert werden, müssen neue Wege und Herangehensweisen gefunden werden, um diese dunklen Kapitel der Geschichte den Menschen näherzubringen.
Insbesondere im Hinblick auf die zunehmend aktiven Versuche von demokratiefeindlichen Kräften, das Ausmaß der Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren oder zu verharmlosen, ist es von größter Wichtigkeit, den Zugang zu den historischen Fakten und den Schicksalen der Opfer zu erleichtern. Die Stolperstein-App stellt eine wertvolle und innovative Möglichkeit dar, um diese Informationen zu vermitteln und gleichzeitig den persönlichen Bezug zu den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu stärken.
Die Stolperstein-App ist eine kostenfrei im Playstore und bei iTunes herunterladbare Anwendung, die es den Nutzern ermöglicht, die Stolpersteine in Hamburg und anderen Städten zu finden. Diese Stolpersteine sind Gedenktafeln, die in den Boden eingelassen wurden, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Die App ermöglicht es, ganz einfach mit dem Mobiltelefon oder Tablet-PC Spaziergänge und Exkursionen zu den Stolpersteinen zu unternehmen, während gleichzeitig detaillierte Informationen zu den Biographien der dahinterstehenden Menschen recherchiert werden können.
Die Funktionen der App bieten den Nutzern unter anderem:
Die Möglichkeit, Routen zu den Stolpersteinen über Google Maps oder Apple Karten anzuzeigen.
Eine Umkreissuche sowie das Auffinden von benachbart verlegten Stolpersteinen.
Detaillierte Informationen zu den Opferbiographien, wie frühere Adressen, Geburts- und Todesdaten sowie Deportationsdaten.
Fotos der Opfer, sofern verfügbar.
Die Möglichkeit, eine Patenschaft für einen Stolperstein zu übernehmen und das Projekt aktiv zu unterstützen.
Diese App bietet eine moderne und zugängliche Methode, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten. Sie ist besonders geeignet, auch jüngere Menschen und Schüler für dieses Thema zu sensibilisieren, da sie mit modernen, digitalen Medien arbeitet und interaktive Elemente bietet.
Die Bezirksversammlung Harburg beschließt, dass die Stolperstein-App der Landeszentrale für politische Bildung in einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Inneres und Sport und Jugendhilfe vorgestellt wird. Dabei soll der Fokus auf der Frage liegen, wie die App in der breiten Bevölkerung kommuniziert werden kann und inwieweit sie in Bildungseinrichtungen zur Geschichts- und Kulturvermittlung, sowohl aktuell als auch in Zukunft, integriert werden kann und soll. Hierbei ist ein/e Vertreter*in des Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung einzuladen.
Mit dieser Entscheidung soll ein weiterer Schritt unternommen werden, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu fördern und durch den Einsatz moderner Technologien ein breites Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schaffen.
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