21-0539

Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Versorgungssicherheit für Geburten bei Helios Mariahilf schnellstmöglich gewährleisten!

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
11.01.2021
09.11.2020
Ö 1.1
25.02.2020
Sachverhalt

Die Helios Mariahilf Klinik ist seit Anfang 2017 die einzige Geburtsklinik im Bezirk Harburg und damit die einzige Hamburger Geburtsklinik südlich der Elbe. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Geburtsklinik des Asklepios Klinikum Harburg geschlossen. Kompetenzen sollten aufgeteilt werden, Asklepios übernahm nun alle Notfälle, Helios alle Geburten. Ausreichende Versorgung sei weiterhin gewährleistet, so wurde von allen Beteiligten versichert. Das sahen die Mitarbeiter/innen von Helios Mariahilf offenbar anders: Ende 2018 kündigte die damalige Chefärztin der Geburtshilfe sowie vier weitere Oberärzte, zwei weitere etwas später – weil sie meinten, die medizinische Versorgung genüge nicht mehr ihren eigenen Ansprüchen. Dennoch verkündete Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz Frau Prüfer –Storcks noch auf der Sitzung des Gesundheitsausschusses am 12. Februar 2019, dass die geburtshilfliche Versorgung bei Helios sichergestellt sei.

Dem ist leider nicht so. Recherchen der „Zeit“ ergaben nun, „dass das Mariahilf die hohen Standards eines Perinatalzentrums derzeit nicht erfüllt – und teils auch rückblickend bis in das Jahr 2017 nicht erfüllt hat. Die Klinikleitung bestätigt dies“ („Die Zeit“, 30.01.2020). Dabei war das Ziel der Zusammenlegung der Geburtskliniken eigentlich, laut Frau Prüfer-Storcks und Helios, eine leistungsfähigere Geburtsklinik, die als Perinatalzentrum, das besondere Anforderungen erfüllen muss, bis Level 1 ausgebaut werden soll, also die bestmöglichen Versorgungsvoraussetzungen bietet. Dies ist besonders wichtig im Falle von Frühgeburten und Risikoschwangerschaften. Nun stellte sich heraus, dass die Helios Mariahilf Klinik nicht mal den Qualitätsstandard eines Perinatalzentrums Level 2 bieten kann, wie bisher behauptet. Das heißt u. a. dass Frauen erst ab der 32. Schwangerschaftswoche hier gebären können, nicht aber ab der 29. Woche, wie bei Level 2 sichergestellt wäre. Für die einzige Hamburger Geburtsklinik südlich der Elbe ist dies nicht hinnehmbar und die Situation muss so bald wie möglich verbessert werden, bevor es zu tragischen Fällen kommt.

 

 

Petitum/Beschluss

1.       Die Verwaltung wird gebeten, die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz möglichst zeitnah in den Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion einzuladen, um darzulegen, wie die Versorgungssicherheit bei Entbindungen im Bezirk Harburg wiederhergestellt werden kann.  

2.       Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz möge außerdem aufgefordert werden, eine Prüfung einzuleiten, unter welchen Voraussetzungen und wie schnell eine Übernahme der Helios Mariahilf Klinik durch die Stadt Hamburg möglich ist. Über die Ergebnisse dieser Prüfung möge dann ebenfalls im Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion in einer Sondersitzung im März berichtet werden.