Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Rolltreppe im Bahnhof Heimfeld wiederherstellen

Im S-Bahnhof Heimfeld wurde die Rolltreppe, die vom Bahnsteig zur Zwischenebene führte, unverständlicherweise abgebaut. Das Erreichen der Straße ist nun ohne Treppensteigen nicht mehr möglich, es sei denn, man drängelt sich in den stets überlasteten Fahrstuhl.

Der Grund für diese komfortmindernde Maßnahme gibt Rätsel auf. Dem „Hamburger Abendblatt“ wurde auf Nachfrage nur mitgeteilt, es müsse aufgrund des gestiegenen Fahrgastaufkommens „ausreichende Fluchtmöglichkeiten“ geben (Artikel vom 02.04.22). Dieser Grund greift aber nicht wirklich, denn schon vorher befand sich neben der Rolltreppe eine relativ breite Steintreppe, außerdem gibt es auf der anderen Seite einen zweiten Treppenaufgang in voller Breite ohne Rolltreppe.

Die Entfernung einer Rolltreppe ist nicht gerade zielführend, wenn die Menschen davon überzeugt werden sollen, verstärkt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen und aufs Auto zu verzichten. Ältere und gehbehinderte Menschen, denen das Treppensteigen schwerfällt, werden nun noch mehr benachteiligt. Laut Statistikamt Nord wohnt eine große Anzahl älterer Menschen in Heimfeld.  Diese sind nun allein auf den Fahrstuhl angewiesen, der immer wieder defekt ist und vor dem sich schon früher nach Ankunft der Bahn lange Schlangen bildeten, eine Situation, die sich nun noch verschärft hat. Gerade in Pandemie-Zeiten ist es auch nicht verlockend, sich gemeinsam in den engen Fahrstuhl zu drängen. Dazu gibt es für viele nun keine Alternative mehr. Deshalb werden sich Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, nun überlegen, ob sie die Station Heimfeld überhaupt nutzen können oder wollen. Die Barrierefreiheit ist damit nur noch bedingt gegeben. Solche Zustände sind unhaltbar. Da es für die Entfernung der Rolltreppe keinen triftigen Grund gibt, ist es im Sinne aller Fahrgäste, wenn diese unsinnige Maßnahme rückgängig gemacht und die Rolltreppe wieder eingebaut wird.

Die S-Bahn Hamburg GmbH wird aufgefordert, zum Wohl der Fahrgäste die entfernte Rolltreppe im Bahnhof Heimfeld wieder einzubauen oder eine Alternative zu schaffen, die bewirkt, dass der Weg vom Bahnsteig bis oben zur Straße wieder ohne Treppensteigen bewältigt werden kann, ohne den überlasteten kleinen Fahrstuhl nutzen zu müssen.