Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für alle! - Parkraumkonzept für Wohngebiet Wilstorf-Reeseberg
Das Harburger Wohngebiet Wilstorf-Reeseberg wurde vom Senat zum RISE-Fördergebiet erklärt. Im Zuge der Förderung soll auch der Reeseberg instandgesetzt und umgestaltet werden. Begonnen wird mit dem Abschnitt Reeseberg zwischen Anzengruberstraße und Friedrich-List-Straße (Drs. 21-1449). Weiterhin ist eine Neugestaltung bis zur Radickestraße geplant. Wenn dieses Konzept bei der Umgestaltung der gesamten Straße angewendet wird, fallen ca. 30 Prozent der bisherigen Stellplätze fort.
Problematisch ist jedoch, dass in der Straße Reeseberg und im gesamten Wohngebiet schon jetzt extrem hoher Parkdruck herrscht, der sich durch Wegfall von weitern PKW-Stellplätzen noch deutlich verschärfen wird. Bisher wurde vom Bezirksamt versäumt, eine Gesamtbetrachtung der sich durch die Umgestaltung des Reesebergs ergebenen Auswirkung auf die Parksituation im Quartier vorzunehmen. In der Antwort auf die kleine Anfrage DIE LINKE (Drs. 21-1792.01) stellte sich heraus, dass es bisher kein Parkraumkonzept gibt: „Über die aktuelle Planung hinaus gibt es keine konkreten Planungen für die Straße Reeseberg. Insofern können Meilensteine und Daten für Planung, Bau oder Parkraumbilanzierung nicht angegeben werden.“
Langfristig ist darauf zu setzen, dass private Fahrzeuge reduziert werden, vor allem durch den Ausbau des ÖPNV und das Angebot alternativer Verkehrsmittel, wie flächendeckendes Carsharing und Ride-Sharing – doch das ist Zukunftsmusik. Leider fährt gegenwärtig die S-Bahn nicht verlässlich. Die gegenwärtigen Zustände in den Bahnhöfen sind genauso wenig attraktiv wie die Umleitungsmaßnahmen während des ZOB-Umbaus. Ein Kapazitätsausbau auf der S-Bahn (S32) ist nicht in Sicht. Weitergehende Forderungen zur Verbesserung des Nahverkehrs, wie der Ausbau der U4 bis nach Harburg oder bessere Anbindung der Stadtteile durch zusätzliche Buslinien werden regelmäßig abgelehnt. Auch deshalb sind viele Menschen (z. B. Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter) auf einen eigenen PKW angewiesen und müssen die Möglichkeit haben, wohnungsnah parken zu können. Aus diesem Grund ist die Entwicklung eines Parkraumkonzeptes für die Straße Reeseberg und das gesamte Gebiet Wilstorf-Reeseberg unumgänglich, möglichst unter Beteiligung der Anwohner: innen.
Die Bezirksverwaltung wird gebeten, ggf. in Abstimmung mit der unteren Verkehrsbehörde und dem Landesbetrieb Verkehr, vor dem Beginn der Umgestaltungsmaßnahmen des Reesebergs ein Parkraumkonzept für das RISE-Gebiet Wilstorf-Reeseberg zu erstellen. Sollte ein Wegfall von Parkmöglichkeiten unumgänglich sein, ist dafür ein Ersatzkonzept für die Parkplätze zu entwickeln.
Über die Ergebnisse der Prüfungen und ggf. die Umsetzung von Maßnahmen soll in gemeinsamer Sitzung des Regionalausschusses Harburg und des Ausschusses für Mobilität und Inneres berichtet werden.