Antrag der GRÜNEN-Fraktion betr. Werden wir allen gerecht? Strukturen der Begabtenförderung in Harburg

Das Hamburgische Schulgesetz formuliert als Grundsatz für Unterricht und Erziehung, dass Schüler*innen „in ihren individuellen Fähigkeiten und Begabungen, Interessen und Neigungen gestärkt und bis zur vollen Entfaltung ihrer Leistungsfähigkeit gefördert und gefordert werden“ sollen (HmbSG § 3 Abs. 3).

Besondere Begabungen benötigen besondere Förderung. Hochbegabte Schüler*innen haben den Bedarf, eine optimierte und individuelle Förderung zu erhalten. Dies hat nicht nur eine Leistungsdimension, sondern eine psychosoziale Dimension, die zu berücksichtigen ist. Das Ziel von inklusiven Unterrichtskonzepten steht dieser Idee nicht entgegen. Die besonderen Bedarfe von Schüler*innen und ihren Eltern im Hoch- bis Höchstbegabtenbereich sind jedoch dabei zu erkennen und im Bezirk Harburg zu decken.

Jede*r Schüler*in soll das Recht auf eine optimale Entwicklung haben: Werden wir diesem Anspruch gerecht? Es handelt sich nicht, um reine Eliteförderung – insbesondere Kinder und Jugendliche, die nicht in einem Haushalt mit hohem Bildungshintergrund und Fördermöglichkeiten aufwachsen, brauchen Unterstützung, um sich in den komplexen Strukturen beweisen zu können und ihr Potenzial auszuschöpfen.

Wir bitten daher, eine*n Vertreter*in Beratungsstelle besondere Begabungen des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung und der Behörde für Schule und Berufsbildung, einzuladen, um über die Begabtenförderung und Betreuung von Schüler*innen mit Hochbegabung in Harburg im Ausschuss für Bildung und Sport zu berichten. Zusätzlich sollen in diesem Zusammenhang Projekte der Begabtenförderung in Harburg vorgestellt werden und – falls vorhanden – nicht gedeckte Bedarfe in Harburg dargestellt werden. Dabei wird gebeten, insbesondere auf den Förderbedarf bei Kindern und Jugendlichen mit niedrigen sozioökonomischen Status einzugehen und ob Projekte in diesem Zusammenhang stattfinden.

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