21-0639

Antrag der GRÜNEN-Fraktion betr. Precious plastic in Harburg - aus Plastikmüll Neues schaffen

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
19.01.2021
10.03.2020
Sachverhalt

30 kg  Plastikmüll verursacht jeder Bundesbürger im Jahr. Damit liegt Deutschland europaweit an der Spitze. Das Anfang 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz soll dem entgegenwirken und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen verbessern. Kunststoffverpackungen müssen nun zu mindestens 58,5 Prozent der Weiterverwertung zugeführt werden. Ab 2022 steigt die Quote auf 63 Prozent.

Wir produzieren global viel zu viel Plastikmüll und recyceln viel zu wenig – auch in Deutschland. Das bedroht die Umwelt, die Meere und am Ende auch uns. Wichtig bleibt weiterhin, dass möglichst wenig Plastik produziert wird. Wo das aktuell nicht möglich ist, müssen möglichst viele  Plastikabfälle  einem geregelten Recyclingprozess zugeführt werden, der zu wieder verwendbaren Produkten führt.

Die Initiative  Precious Plastic Hamburg“  ist seit 2019 Teil eines internationalen Netzwerks, das das Ziel hat, so viel Plastik wie möglich zu recyceln, um der weltweiten Umweltverschmutzung und Rohstoff-verschwendung entgegenzuwirken. Dazu entwickelte sie Maschinen, mit deren Hilfe jeder Plastik recyceln kann. Diese  zerkleinern das Plastik, schmelzen es ein und gießen neue Produkte. Aus dem recycelten Plastik lassen sich dekorative Dinge kreieren, nützliche Gebrauchsgegenstände herstellen und Rohmaterialien zur Weiterverwendung produzieren, unter anderem auch in 3D-Druckern. So kann jeder auf der ganzen Welt sein eigenes, kleines Business aufbauen. Das Recycling von Plastik ist  damit auch kleinen Initiativen und Privatpersonen möglich und nicht nur eine Aufgabe von großen Unternehmen.

 

Die Precious Plastic Arbeitsgemeinschaft  der Technischen Universität Hamburg (TUHH) belegte gemeinsam mit der Bürgerinitiative Precious Plastic Hamburg den ersten Platz des aktuellen Harburger Nachhaltigkeitspreises. Die Initiative entwickelt und gestaltet Designprodukte aus Kunststoffabfällen, mit dem Ziel auf die Themen Recycling und Umweltschutz in Harburg aufmerksam zu machen. „Precious Plastic“ ist  ein Schritt in die richtige Richtung. Mit Hilfe der Maschinen kann man dazu beitragen, bereits vorhandenes Plastik aufzuwerten und weiterzuverwenden. Das kann sowohl den Müllbergen als auch der Neuproduktion von Plastik entgegenwirken.

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung möge beschließen:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, Vertreter der Initiative Precious Plastic  in den Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz (KUV) einzuladen,  um  über die Erfahrungen  und Perspektiven ihrer Arbeit in Harburg zu berichten.

Insbesondere ist auf Möglichkeiten der Verbreitung des „Precious-Plastic- Gedankens“ in Harburg und die  Kooperation mit anderen Akteuren zum Kunststoffrecycling wie die TUHH und der Hamburger Stadtreinigung einzugehen.