Antrag der GRÜNEN-Fraktion betr. Ausbau der Zuverlässigkeit der Fährverbindung Cranz -Blankenese
Mehrere Bürgervereine aus Cranz, Neuenfelde und Blankenese haben sich im Oktober 2019 in einem Brief Senator Westhagemann mit der Bitte, den Fährverkehr zwischen Cranz und Blankenese zu stärken und wieder zuverlässiger zu machen.
Aus dem Brief:“...Zwischen Cranz (früher auch Buxtehude) und Blankenese sorgte seit über tausend Jahren eine verlässliche Fährverbindung für regen Austausch auf kultureller und wirtschaftlicher Basis. Alles vorbei, die Zeiten ändern sich.
Was sich nicht geändert hat, ist der Bedarf für eine regelmäßige Fährverbindung. Nach wie vor gibt es Bürger, die auf der einen Seite wohnen und auf der anderen arbeiten. Durch die Tatsache, dass die Este-Fahrrinne ständig verschlickt und die HADAG bislang nur Fähren mit einem zu großen Tiefgang hat, ist eine tide- und wetterabhängige Verbindung entstanden, die alles andere als verlässlich ist. ...
Die Fahrrinne zwischen unseren Stadtteilen derart verschlicken zu lassen ist wirtschaftlich kurzsichtig.
Auch die Hansestadt Buxtehude, als Mitglied der Metropolregion Hamburg, hat großes Interesse an der Fährverbindung. Im Übrigen führen sowohl der Jacobsweg als auch der Elbe-Radwanderweg bei Blankenese/Cranz über die Elbe.
Ein anderer Aspekt ist die Tatsache, dass die Pella-Sietas-Werft offensichtlich weitere Aufträge bekommen hat und in Zukunft dort wieder mehr Schiffbauer arbeiten werden, die meist die Elbe queren müssen.
Sie als Wirtschaftssenator haben hehre Ziele, u.a. den Autoverkehr zu verringern. Es ist deshalb unverständlich, dass man Bürger, die auf der anderen Seite arbeiten wollen oder es jetzt schon tun, zwingt zweimal mit dem Auto oder dem Bus zu fahren, bevor sie dann in Finkenwerder bzw. Teufelsbrück auf die andere Elbseite zu ihrer Arbeitsstätte gelangen können. Es werden Millionen für die Instandsetzung maroder Straßen ausgegeben, die Wasserstraßen, die Entlastung bringen könnten, dagegen vernachlässigt.
Die Fähre ist als Alternative zum PKW für die Pendler aus dem Alten Land und den niedersächsischen Gemeinden als Verbindung im ÖPNV wichtig. Es kommen Verkehrsteilnehmer aus Buxtehude, Jork und Horneburg, um die Cranzer Fähre zu nehmen, weil sie in Blankenese, Wedel oder Schenefeld arbeiten und weil die Fähre die einzige Möglichkeit im Hamburger Westen ist, mit dem Rad über die Elbe zu kommen – sowohl für die Pendler als auch für die Touristen.
Wir bitten Sie, Herrn Dr. Haack als Leiter der HADAG in seinem Bemühen um mehr geeignete Schiffe und mehr Personal zu unterstützen, und zwar sollten nicht nur Schiffe für den Hafen-Tourismus angeschafft werden, sondern auch geeignete, flachere Schiffe für die von uns Bürgern gewünschte, regelmäßige Überquerung der Elbe.
Den Kostenfaktor für die von uns gewünschten Maßnahmen bitten wir langfristig zu betrachten. Seit dem Jahr 2011 haben sich die Fahrgastzahlen auf der Strecke Cranz- Blankenese aufgrund des unregelmäßigen Fährzeiten von 130.000 auf 23.000 im Jahr 2014 reduziert. Wenn mehr Schiffe fahren, werden die Passagierzahlen wieder ansteigen und der notwendige Zuschuss, der zur Daseinsvorsorge im Personennahverkehr üblich ist, wird im Rahmen bleiben können.“
In der Antwort des Senats wurde der Forderung nach dem Ausbaggern der Fahrrinne und dem Einsatz von flacheren Schiffen, die zuverlässiger in dem Tidegewässer fahren könnten, eine Absage erteilt. Aber es hieß:
„Es ist gleichwohl wohl das Bestreben des Senats, auch im westlichen Teil des Hafens einen Fährverkehr anzubieten.“
Die Hamburger Bürgerschaft hat im Dezember einen Antrag zur Verbesserung der Fährlinien 62 und 64 beschlossen. Zu diesem Konzept passt auch die Stärkung der Linie Cranz –Blankenese.
Die Bezirksversammlung beschließt,
Die Fähre Cranz – Blankenese soll wieder eine zuverlässige und attraktive Verbindung im Hamburger Westen werden.
Wir fordern den Senat auf zu prüfen, wie das Ziel einer Verkehrswende für den Hamburger Westen mit Stärkung des ÖPNV als Alternative zum PKW Verkehr und zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs umgesetzt werden kann.
Vertreterinnen und Vertreter der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation werden in den Regionalausschuss Süderelbe (oder Mobi) eingeladen, um zu berichten.