Antrag CDU betr. Notschlafstelle für abhängigkeitserkrankte Konsumenten illegaler Drogen
Von Seiten des Suchthilfesystems wird seit langem und zuletzt erneut mit wachsender Dringlichkeit auf die Notwendigkeit der Einrichtung einer Notschlafstelle für abhängigkeitserkrankte Konsumenten illegaler Drogen in Harburg hingewiesen.
Eine diesbezüglich bereits angedachte Konzeptentwicklung scheint ins Stocken geraten zu sein. Dabei kommt es, insbesondere auch im Umfeld des Abrigado, regelmäßig zu Übernachtungen obdachloser Abhängigkeitserkrankter unter unzumutbaren unsicheren, Wetter-ungeschützten, unhygienischen und zum Teil illegalen Bedingungen.
Ein tragfähiges Konzept für eine Notschlafstelle müßte der bestehenden Not der Betroffenen begegnen, indem es sichere, geschützte und Geschlechter-getrennte Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt, die der Lebensrealität der Betroffenen gerecht werden. Gleichzeitig müßte im Rahmen der Konzeptentwicklung der von Harburger Bürgerinnen und Bürgern und Geschäftsleuten wiederholt geäußerten Sorge, mit einer bezirklichen Notschlafstelle einen neuen „Drogen-Hotspot“ zu schaffen und bestehende Probleme zu verschärfen, angemessen begegnet werden.
Die Bezirksversammlung beschließt:
Die Verwaltung möge im Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion (SIGI) berichten, welche Unterstützungs- und insbesondere Übernachtungskonzepte im Bezirk für obdachlose abhängigkeitserkrankte Konsumenten illegaler Drogen bestehen, ob konkrete Planungen zur Einrichtung einer Notschlafstelle vorhanden sind und ggf. wie der diesbezügliche Planungsstand und die geplante Finanzierung aussehen. Insbesondere auch möge dargestellt werden, wie der bestehenden Situation angesichts des nahenden Winters kurzfristig konkret begegnet werden kann.
Auch möge der Vorsitzende der Bezirksversammlung sachkundige Vertreter des Abrigado in den Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion (SIGI) einladen, um über die bestehende Situation Obdachloser im dortigen Umfeld zu berichten und den diesbezüglichen Hilfebedarf im Bezirk aus Sicht des Suchthilfesystems darzustellen.
Hamburg, den 6.10.2022