21-2186

Antrag CDU betr. Frühzeitige Vorbereitung von Veranstaltungen zum 70. Jahrestag des Aufstands vom 17. Juni 1953 im Jahr 2023

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
27.09.2022
30.06.2022
24.05.2022
Sachverhalt


Am 17. Juni 1953 demonstrierten die Bürger in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gegen die Diktatur. Der Aufstand war damals blutig mit Waffengewalt vom Regime niedergeschlagen worden, auch mit Unterstützung sowjetischer Truppen. Es gab Tote, Verletzte und tausende Verhaftungen. Früher ein Feiertag in der Bundesrepublik, ist dieser Tag mittlerweile ein Gedenktag.

 

Im Jahr 2023 jährt sich der Aufstand des 17. Juni zum 70. Mal und fällt auf einen Samstag. Dieses Jubiläum sollte neben dem Abhalten einer Feierstunde auch als Chance genutzt werden, der jungen Bevölkerung, die den Unrechtsstaat DDR nur aus Erzählungen kennt, den Wert der Demokratie mithilfe von interessanten Veranstaltungen näherzubringen.

 

Vor dem Hintergrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist ein Aufgreifen dieses historischen Ereignisses um so wichtiger und aktueller denn je, so dass mit einer Würdigung mit besonderen Feierlichkeiten nicht bis zum 75. Jahrestag gewartet werden sollte.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung beschließt:

Das Bezirksamt beauftragt die zuständige Stelle, zusätzlich zu der seit 2016 jährlich im zeitlichen Umfeld des 17. Juni stattfindenden Ausstellung zum Thema im Harburger Rathaus anläßlich des 70. Jahrestages des Aufstands Veranstaltungen zu planen, z. B.

1) eine öffentliche Veranstaltungsreihe für interessierte Jugendliche und junge Erwachsene rund um dieses Datum aufzusetzen, in der ehemalige DDR-Bürger (Republikflüchtlinge oder nach dem Mauerfall in Harburg sesshaft gewordene Menschen) als Zeitzeugen über ihre persönlichen Erfahrungen im Unrechtsstaat DDR berichten.

2) eine Podiumsdiskussion zum Thema "Demokratie" im Großen Saal des Harburger Rathauses zu organisieren mit Vertretern der Lokalpolitik und den Schülersprechern aller weiterführenden Schulen Harburgs.

Als Podiumsgäste der Politik sollte hierzu jede in der Bezirksversammlung Harburg vertretene demokratische Partei idealerweise einen Vertreter entsenden, der familiäre Wurzeln oder anderweitig einen besonderen Bezug zur DDR hat.

3) unter Einbeziehung der "Brücke des 17. Juni" zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg-Wilhelmsburg, die ursprünglich "Neue Harburger Elbbrücke" hieß und erst 1964 ihren jetzigen Namen erhielt,

a) durch Verwendung eines Fotos der Brücke mit der dort ins Geländer eingearbeiteten Inschrift "17. Juni 1953" in allen Printmedien zu den Veranstaltungen in Harburg

b) durch Hervorhebung der Brückeninschrift  mit einem Leuchtband für einen gewissen Zeitraum um das Jubiläumsdatum

c) durch eine Nutzung der Brücke am 17. Juni 2023 für eine Außenveranstaltung als besonderes Ausflugsziel an diesem Tage. Willkommener Nebeneffekt wäre, dass Bürger diese 85 Jahre alte Brücke einmal in Ruhe besichtigen könnten. Denn mit ihrem genieteten Aufbau und dem markanten doppelstegigen Vollwandträger ist sie, neben der für den Straßenverkehr gesperrten letzten Portalbrücke Hamburgs, der denkmalgeschützen "Alten Harburger Elbbrücke", ein Zeitdokument früheren Brückenbaus in Harburg.

 

Hamburg, den 05.05.2022

 

Ralf-Dieter Fischer              Rainer Bliefernicht

Fraktionsvorsitzender          Uwe Schneider