Protokoll
Sitzung des SIIG vom 23.01.2025

Ö 1

Bestätigung der Tagesordnung

Frau Burmeister (SPD) eröffnet die Sitzung und begrüßt alle anwesenden Ausschussmitglieder. Die Tagesordnung wird ohne Änderungen bestätigt.

 

 

Ö 2

Aktuelle Bürgerfragestunde

Ö 3

Genehmigung der Niederschrift der Sitzung vom 28.11.2024

Frau Feiß (GRÜNE) stellt klar, dass unter TOP 4 der Sitzung vom 28.11.2024 die Freundschaftsbänke aus dem Programm „Age-friendly City“ gemeint habe, um die es auch in den Anträgen 22-10295 und 22-12634 gehe. Hier schien ein Missverständnis vorzuliegen.

 

Nach einem kurzen Austausch im Ausschuss wird die Niederschrift der Sitzung vom 28.11.2024 ohne Änderungen einstimmig genehmigt und sich darauf geeinigt, das Thema Freundschaftsbänke erneut aufzugreifen.

 

Ö 4

Tagesordnungspunkte mit Referierenden- und Bürgerbeteiligung

Ö 4.1

Hilfsangebote für obdachlose Menschen während der Winterzeit, wie Kältebusse, Winternotprogramm und Housing First

Frau Junge, Abteilungsleitung Wohnungslosenhilfe und Unterbringung, Zuwanderung aus der EU der Sozialbehörde, und Frau Leydecker, Fachreferentin im Referat Niedrigschwellige Hilfen für Obdachlose, insb. Tagesaufenthalts- und Beratungsstellen, Öffentliche Unterbringung, niedrigschw. Hilfen, Zuwanderung EU der Sozialbehörde, stellen sich vor und halten eine Präsentation zum Thema Winternotprogramm, Housing First und weiteren Hilfsangebote für obdachlose Menschen während der Winterzeit. Frau Leydecker beginnt die Präsentation zum Thema Winternotprogramm.

 

Protokollnotiz:

Die Präsentation ist als Anhang zur Sitzung in Allris hochgeladen.

 

Herr Schultz (GRÜNE) fragt, wie das Vorgehen sei, wenn die Kapazitäten einer Unterkunft ausgereizt seien, aber eine weitere obdachlose Person dort nach einer Unterkunft suche. 

 

Frau Leydecker antwortet, abgewiesen werde niemand. Unterkünfte würden sich vor dem Ausreizen der Kapazitäten bereits untereinander austauschen und es gebe in einigen Unterkünften Notfallkapazitäten.

 

Frau Zarifi (GRÜNE) fragt, für wen man Einzelzimmer bereitstelle, wer als besonders vulnerabel gelte und ob Gewalt in den Unterkünften ein Thema sei.

 

Frau Leydecker antwortet, als besonders vulnerabel würden in erster Linie mobilitätseingeschränkte Personen gelten, welches von Ärzten oder Pflegediensten beurteilt werde. Gewalt trete insbesondere in größeren Unterkünften auf. In der Regel handle es sich um kleinere Streitereien, welche vom Personal geschlichtet werden könnten. Man befinde sich zudem in ständigem Austausch und Zusammenarbeit mit der Polizei.

 

Frau Hauser (SPD) fragt, ob ein Konsumverbot in den Unterkünften bestehe und wo Personen stattdessen konsumieren könnten.

 

Frau Leydecker bestätigt, dass in allen Unterkünften aus Gründen der Sicherheit und Sozialkompatibilität ein Alkohol- und Drogenkonsumverbot bestehe. Der Konsum finde dadurch meist im öffentlichen Raum im Umkreis der Unterkünfte statt.

 

Frau Lemm Bannister (SPD) fragt, wie die Zusammenarbeit mit den Beteiligten und Trägern der Wohnungslosenhilfe laufe, wo es Optimierungsbedarf gebe und was die bezirkliche Politik beisteuern könne.

 

Frau Leydecker antwortet, die Zusammenarbeit laufe sehr gut, wenngleich es immer Raum zur Optimierung gebe. Die Projekte und Themen der Obdachlosenhilfe würden ineinandergreifen und nicht separat betrachtet werden. Es gebe diverse Austauschformate. So tage z.B. seit letztem Jahr die Begleit-AG zum Winternotprogramm ganzjährig.

 

Frau Junge nennt weitere Formate, wie einem Treffen mit den Verbänden, welches alle acht Wochen stattfinde, oder regelmäßige Treffen mit anderen Trägern, z.B. zur Straßensozialarbeit. Die Obdachlosigkeit nehme immer weiter zu, weshalb eine lösungsorientierte Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit allen Beteiligten notwendig sei.

 

Frau Kültür (GRÜNE) fragt, wie die Zahlen der Wohnungs- bzw. Obdachlosen sich in den letzten Jahren verändert habe, wie es um das Personal in den Unterkünften stehe, ob es Unterkünfte für Paare gebe und ob auch Minderjährige in den Unterkünften seien.

 

Frau Leydecker führt aus, die Zahl der Obdachlosen steige stetig an. Im Jahr 2018 lag die Anzahl obdachloser Personen noch bei ca. 1.800, aktuell gehe man von ca. 3.800 obdachlosen Personen aus. Jede Unterkunft ist ausreichend und mit gut geschultem Personal besetzt sei. Für Paare gebe in den Unterkünften Räumlichkeiten, z.B. in der Friesenstraße und in der Châu-und-Lân-Straße. Die Unterkünfte seien nur für volljährige Personen vorgesehen. Für minderjährige obdachlose Personen gebe es eigene Unterkünfte und Hilfsangebote. Wenn minderjährige Personen in den Unterkünften erscheinen würden, werde sich um diese gekümmert.

 

Frau Junge fügt hinzu, dass es für Minderjährige u.a. das Jungerwachsenen-Programm (JEP) gebe, wo eine intensive Betreuung und Förderung stattfinde und die Belegung der Unterkünfte deutlich entspannter sei. Zudem gebe es von der Jugendhilfe auch Notschlafstellen und Unterkünfte für junge Menschen.

 

Frau Feiß (GRÜNE) fragt, wie erfolgreich die Beratungs- oder Unterstützungsprogramme der Unterkünfte seien.

 

Frau Leydecker antwortet, die Zahlen würden nach Ende jedes Winters veröffentlicht werden. Im Winter 2023/24 habe es ca. 3.500 Beratungsgespräche gegeben, welche sehr vielfältige Themen umfassten und daher unterschiedliche Erfolgsbilanzen aufweisen würden.

 

Frau Junge ergänzt, das Ziel sei immer, die Menschen langfristig aus ihren Notsituationen zu leiten. So unterstütze man u.a. bei der Erlangung von Leistungsansprüchen und bringe jährlich ca. 400-500 Personen in öffentlichen Unterbringungen unter, wobei die Zahl aufgrund der Krisensituation zuletzt etwas gesunken sei. Zudem treibe man Projekte im sozialen Wohnungsbau voran, bei denen zunächst eine Unterbringung vorgesehen sei und versucht werde, diese langfristig in Mietverhältnisse zu überführen. 

 

Frau Schenkewitz (SPD) fragt, ob Tiere in den Unterkünften erlaubt seien und ob es Dolmetscher gebe bzw. wie man mit Sprachbarrieren umgehe.

 

Frau Leydecker sagt, dass in den Unterkünften des Winternotprogramms Tiere nicht erlaubt seien. In der Unterkunft Pik As gebe es aber 17 Zimmer für Menschen mit Hunden, von denen aktuell nur 5 belegt seien und auf die verwiesen werden würde, wenn Personen mit Hunden in den Unterkünften erscheinen. Viele Angestellte in den Unterkünften seien mehrsprachig, was vorteilhaft sei. Daneben werde täglich überprüft, ob Personen in der Unterkunft seien, die nur eine Sprache sprechen, in der das Personal der Unterkunft nicht kommunizieren könne. In dem Fall werde für den nächsten Tag ein entsprechender Dolmetscher bestellt.

 

Frau Fuchs (DIE LINKE) fragt, in welchen Fällen eine Tagesöffnung der Unterkünfte erfolge und ob es eine Evidenz dafür gebe, dass sich Menschen ohne eine Tagesöffnung besser um ihre Angelegenheiten kümmern würden. Zudem fragt Frau Fuchs, ob Anfeindungen gegenüber Transpersonen, etc. in den Unterkünften stattfinden würden und ob es eine separate Unterkunftsoptionen für diese Personengruppen gebe. 

 

Frau Leydecker antwortet, in der Friesenstraße gebe es einen separaten Flügel für Transpersonen. Dennoch könne es zu Konflikten kommen, z.B. in Gemeinschaftsräumen. Eine Tagesöffnung erfolge z.B. an besonders kalten Tagen und die Erfahrung habe gezeigt, dass Menschen sich bei Tagesöffnungen deutlich weniger um ihre Belange kümmern würden. Für den Tagesaufenthalt stehen zudem die Tagesaufenthaltsstätten zur Verfügung.

 

Frau Czabarnia-Ermer (CDU) sagt, rund 25% aller Obdachlosen in Hamburg seien Frauen, welche der erhöhten Gefahr sexueller Übergriffe ausgesetzt seien, und fragt, ob es Frauenzimmer und -häuser zum besonderen Schutz von obdachlosen Frauen gebe.

 

Frau Leydecker bestätigt die Zahl und besondere Schutzbedürftigkeit von obdachlosen Frauen und führt aus, dass man bestrebt sei, gerade obdachlose Frauen möglichst schnell in eine öffentliche Unterbringung zu bringen. Zudem gebe es in den meisten Unterkünften gesonderte Zimmer/Bereiche für Frauen und das Frauenzimmer als ganzjährige Notübernachtungsstätte für Frauen.

 

Frau Junge ergänzt, auch in der öffentlichen Unterbringung werde darauf geschaut Frauen bzw. Familien separat unterzubringen. Außerdem gebe es gesonderte Unterkünfte für Opfer sexueller Gewalt oder psychisch kranke Personen.

 

Frau Hauser (SPD) fragt, warum die Plätze in den Unterkünften, insbesondere angesichts der Diskrepanz von aktuell ca. 3.800 obdachlosen Personen und der deutlich geringeren Anzahl an Plätzen, nicht vollständig belegt seien sowie, ob und wie die Bezirkspolitik die Träger von Hilfseinrichtungen unterstützen könne.

 

Frau Leydecker rät zur Frage nach der Unterstützung der Träger, diese direkt zu kontaktieren. Viele Träger, wie Kirchengemeinden, seien vor allem spendenfinanziert und hätten nur begrenzte Kapazitäten für Hilfsangebote. Sicherlich würden sich die Träger über Unterstützung aus der Bezirkspolitik freuen. Die Frage, der nicht ausgeschöpften Belegung der Unterkünfte sei in der Sozialbehörde ein großes Thema und es werde sich fortlaufend hierzu beraten und nach Lösungen gesucht.

 

Frau Junge ergänzt, man gehe davon aus, dass trotz der Zahl von ca. 500 belegten Zimmern in Unterkünften, die Gesamtzahl an Menschen in den Unterkünften rund 2.000 betrage, diese allerdings im Wechsel und zum Teil unregelmäßig die Unterkünfte aufsuchen würden.

 

Herr Gerber (CDU) fragt, wie angesichts des Alkoholkonsumverbots in Unterkünften mit abhängigen Personen umgegangen werde. Alkoholanhängigkeit sei schließlich eine Krankheit.

 

Frau Leydecker antwortet, dass in den Standorten zwar kein Konsum erlaubt sei, man aber nicht nüchterne Personen nicht abweisen würde, solange sie sich an Verhaltensregeln usw. halten würden. Die Sozialarbeiter würden suchtmittelabhängige Menschen immer auch auf entsprechende Hilfsangebote verweisen und ggf. auch begleiten, wenn dies erwünscht werde.

 

Frau Burmeister (SPD) bittet um Auskunft über Pläne zur Schließung einer Lücke bei Hilfsangeboten für obdachlose Menschen, die zwar nicht mehr im Krankenhaus behandelt werden müssten, aber auch noch nicht wieder selbstständig zurechtkämen.

Frau Leydecker bestätigt, dass es aktuell Gespräche der Sozialbehörde mit den Krankenhäusern und Hilfsträgern gebe, um das Vorgehen bei Krankenhausentlassungen zu optimieren. Es gebe zwar bereits klare Vorgaben zum Vorgehen, diese seien aber in der Umsetzung durchaus verbesserungsfähig. Erst kürzlich habe man am Garstedter Weg eine Einrichtung der Obdachlosenhilfe für pflegebedürftige Obdachlose eröffnet, in welche Obdachlose mit Bedarf an einem Pflegedienst aus Krankenhäusern oder anderen Unterkünften verlegt werden könnten.

 

An dieser Stelle führt Frau Junge die Präsentation zum Thema Housing First fort.

 

Frau Lemm Bannister (SPD) fragt, wie man betroffene Menschen über die Hilfsangebote informiere.

 

Frau Junge antwortet, die Öffentlichkeitsarbeit würde vor allem von den Trägern und Sozialarbeitern übernommen werden und man arbeite diesbezüglich auch eng mit der Straßensozialarbeit zusammen. Inzwischen sei das Projekt bekannt und interessierte Menschen würden sich auch von sich aus melden.

 

Frau Fuchs (DIE LINKE) fragt angesichts dessen, dass das Projekt nur weniger als 1% aller obdachlosen Menschen in Hamburg zugutekomme, warum derartige Angebote nicht der Regelfall werden, sowie wie viele Wohnungen von der SAGA vermietet und warum nicht noch mehr Wohnungen angeboten werden.

 

Frau Junge antwortet, Housing First sei ein Modellprojekt, welches von Anfang an auf 30 Wohnungen ausgelegt gewesen sei. Die SAGA soll hiervon einen Großteil übernehmen und nehme insbesondere auch Menschen mit speziellen Anforderungen auf. Auch beteiligt seien Fördern & Wohnen und ein privater Träger. Das Ziel sei es, möglichst viele Menschen langfristig in Wohnraum zu bringen. Bei rund 38.000 Menschen, die sozialen Wohnraum in Anspruch nehmen könnten, und gleichzeitiger Wohnraumknappheit, sei es sehr schwer für alle geeigneten Wohnraum bereitzustellen. Daher bedürfe es mehr solcher Projekte.

 

Frau Klausberger-Böhm (Volt) fragt, was für Eingangsvoraussetzungen für Housing First vorliegen müssten und ob z.B. Mietschulden hier eine Rolle spielen würden.

 

Frau Junge antwortet, die Teilnahme an Housing First sei bedingungslos, wenngleich eine Kooperationsvereinbarung getroffen werden müsse und auch die Inanspruchnahme von Beratungsangeboten vorausgesetzt werde. Dabei seien Schulden o.ä. allerdings kein Kriterium.

 

Frau Dalmis (SPD) fragt nach Hilfsangeboten für erkrankte Menschen und langfristiger Begleitung zur Wahrnehmung von Hilfsangeboten.

 

Frau Junge nennt die sozialen Beratungsstellen sowie die Beratungsangebote in den Unterkünften. Wenn die Bereitschaft der Obdachlosen gegeben sei, würde auch eine langfristige Unterstützung erfolgen und man biete auch Begleitung zu anderen Terminen oder Hilfsangeboten an. 

 

Herr Bonfert (FDP) fragt, wie das Projekt Housing First noch erfolgreicher werden könne und ob die Wohnungsknappheit ein entscheidender Faktor hierbei sei.

 

Frau Junge antwortet, dass das Projekt als sehr erfolgreich angesehen werde, da sogar mehr Personen als ursprünglich geplant, in Wohnraum vermittelt worden seien. Es gebe verschiedene Faktoren, die für derartige Projekte wichtig seien, wie u.a. der verfügbare Wohnraum.

 

Ö 5

Bericht aus dem Inklusionsbeirat

Frau Wandke (Inklusionsbeirat) trägt vor, dass der Inklusionsbeirat derzeit mit der Planung des Inklusionstages am 13.06.2025 beschäftigt sei. Die Eröffnung eines barrierefreien Kiosks gegenüber eines nicht barrierefreien Paketshops der DHL, der in der letzten Sitzung behandelt worden sei, sowie weiterer barrierefreier Läden rund um nicht barrierefreie Paketshops sorge für Verwunderung, da es offenbar möglich sei, in diesen Lagen barrierefreie Läden einzurichten.

 

Frau Burmeister (SPD) verweist auf die ausstehende Rückmeldung der DHL Group.

 

Ö 6

Bericht aus dem Seniorenbeirat

Frau Dr. Sellenschlo (Seniorenbeirat) berichtet über eine gut besuchte Veranstaltung mit Referenten zur Lage der Pflegeheime gemeinsam mit dem Landes-Seniorenbeirat und den Bezirks-Seniorenbeiräten. Wichtige Themen seien u.a. die Schließungen von Pflegeheimen, Fachkräftemangel und -ausbildung sowie Eingliederungshilfe gewesen. Viele Pflegeheime würden schließen, hätten zu wenig und nicht ausreichend ausgebildetes Personal oder würden sich aus finanziellen Gründen gänzlich auf die Eingliederungshilfen beschränken. Das bereite vielen Senioren Sorge. Am 11. April 2025 finde zudem die Wahl zum Bezirks-Seniorenbeirat Hamburg-Nord statt.

 

Frau Schenkewitz (SPD) lobt die Veranstaltung und betont die Wichtigkeit des Themas Pflegeheime. Ein weiteres Problem sei Zeitarbeit in der Pflege. Über eine Einladung zu solchen Veranstaltungen würde man sich in der Politik freuen. Etwas ungünstig sei, dass die Wahl des Bezirks-Seniorenbeirats unter der Woche tagsüber stattfinde und daher berufstätige Personen hier nicht erscheinen oder unterstützen könnten.

 

Frau Hauser (SPD) sagt, es erfordere bundespolitische Maßnahmen, wie deutlich bessere Vergütung im Pflegebereich. Es sei auch keine Lösung für den Fachkräftemangel, mehr, aber dafür schlechter ausgebildete Personen einzustellen.

 

Frau Dr. Sellenschlo (Seniorenbeirat) empfiehlt dem Ausschuss das Thema Pflegeheime gesondert im Ausschuss zu behandeln und Referenten hierzu einzuladen. In Hamburg arbeite man gerade daran, die Pflegeausbildung so zu erweitern, dass einzelne Pflegeberufe in anderen Pflegebereichen besser geschult werden, was mit einer Lohnerhöhung einhergehen soll.

 

Frau Meermann (Seniorenbeirat) schlägt als weiteres Thema das Stationshilfeprogramm vor.

 

Frau Kültür (GRÜNE) erwähnt die anstehenden Wahlen, bei denen man bei seiner Wahlentscheidung auch das Thema Pflege miteinbeziehen solle.

 

Frau Fuchs (DIE LINKE) fragt, welche Einrichtungen in Hamburg-Nord schließen sollen und bittet um Erläuterung zur Eingliederungshilfe und Pflegeausbildung.

 

Frau Dr. Sellenschlo (Seniorenbeirat) führt aus, dass u.a. die Ausbildungszeit zu kurz oder die Ausbildung zu wenig auf einzelne konkrete Bereiche spezialisiert sei. 

 

Frau Burmeister (SPD) schlägt vor, dieses Thema noch einmal ausführlich in einer anderen Ausschusssitzung zu behandeln.

 

Frau Feiß (GRÜNE) regt an, dass der Ausschuss sich einmal mit dem Aktionsplan „Age-friendly city“ befasst.

 

Frau Meermann (Seniorenbeirat) erwähnt, man plane derzeit mit dem Stadtteilbeirat Dulsberg einen Senioren-Aktiv-Tag.

 

Ö 7

Eingaben

Ö 8 - 22-0231

Verpflichtende Bereitstellung von Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen und Konfliktberatung in den Bezirksämtern und Kundenzentren Antrag der Fraktion DIE LINKE

Frau Fuchs (DIE LINKE) stellt den Antrag kurz vor und betont, dass Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen und Konfliktberatung auch analog und in mehreren Sprachen in entsprechenden Stellen verfügbar sein sollten. Es sei lobenswert, dass die Sozialbehörde es erreicht habe, digital immer das erste Suchergebnis mit Informationen zu diesen Themen zu sein. Dieses müsse aber auch vor Ort gewährleistet werden.

 

Frau Dalmis (SPD) fragt nach der aktuellen Sachlage zu diesem Thema und schlägt vor, Referenten von Sozialbehörde und pro familia zur nächsten Sitzung einzuladen.

 

Herr Schröder, Fachamtsleitung Sozialraummanagement vom Dezernat Soziales, Jugend und Gesundheit des Bezirksamts Hamburg-Nord, sagt im Jugendamt würden derartige Informationen ausliegen. Darüber hinaus sei nicht bekannt, in welchen Stellen dies der Fall sei.

 

Herr Dr. Kaputanoglu (GRÜNE) befürwortet den Antrag, hält es aber ebenfalls für besser, zunächst Referenten hierzu einzuladen.

 

Frau Kültür (GRÜNE) schlägt vor, auch über die Auslegung von Informationen in anderen Einrichtungen nachzudenken, wie z.B. Bücherhallen und fragt nach Möglichkeiten, dies auch hier umzusetzen.

 

Herr Schröder bekräftigt den Vorschlag, Referenten hierzu einzuladen. In dem Zuge könnten auch weitere Informationen z.B. zu Bücherhallen usw. erlangt werden, zu denen das Bezirksamt in dieser Hinsicht keinen Kontakt pflege.

 

Frau Schenkewitz (SPD) sagt, dass dieses Thema auch bezirksübergreifend betrachtet werden sollte.

 

Der Ausschuss beschließt einstimmig die Vertagung des Antrags sowie die Beschlussempfehlung zur Einladung von Referenten der Sozialbehörde und pro familia.

 

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig vertagt.

 

Ö 9 - 22-0614

Baustellenschild und weitere Informationen bei der Geflüchtetenunterkunft am Wiesendamm in Barmbek-Nord Antrag der Fraktion DIE LINKE

Frau Fuchs (DIE LINKE) stellt den Antrag kurz vor.

 

Herr Schröder sagt, da die Baustelle von Fördern & Wohnen betrieben werde, könne das Bezirksamt auf der Baustelle kein Schild aufstellen. Das Bezirksamt vertrete zudem die Auffassung, dass Informationen zum Bauvorhaben gut und breit gestreut erhältlich seien. Zudem sei auf der Baustelle bereits ein Informationsschild aufgestellt worden. Daher werde das Aufstellen weiterer Schilder als nicht notwendig erachtet.

 

Frau Zarifi (GRÜNE) fragt, was die Antragssteller für Informationen auf dem Schild wünschen und wieso man glaube, die bereits verfügbaren Informationen würden nicht ausreichen.

Frau Fuchs (DIE LINKE) antwortet, das beantragte Schild solle als Ergänzung zu den bereits vorhandenen Informationen vor Ort dienen und könne z.B. auch die Einbindung vor Ort darstellen, z.B. durch Bezeichnung beteiligter Träger und engagierter Gruppen.

 

Frau Czabarnia-Ermer (CDU) führt aus, die CDU-Fraktion halte den Antrag für überflüssig.

 

Frau Zarifi (GRÜNE) sagt, umfassende Informationen seien zu befürworten, jedoch sei es zweifelhaft, ob ein Baustellenschild hier der richtige Weg sei.

 

Herr Schröder betont erneut, dass er die Verfügbarkeit von Informationen zur Unterkunft am Wiesendamm für sehr gut halte und viele Fragen in diesem Zusammenhang auch zu komplex seien, um diese angemessen auf einem Schild darzustellen. Insofern sei es sogar geeigneter, wenn man sich auf anderem Wege über das Bauvorhaben informiere. Der Ausschuss könne auch Frau Remek vom Bezirksamt hierzu einladen, welche die Koordination mit ehrenamtlichen Trägern hierzu leite.

 

Frau Hauser (SPD) findet die Intention hinter dem Antrag gut, hält jedoch angesichts der Ausführungen von Herrn Schröder ein Schild für eine unpassende Lösung.

 

Frau Schenkewitz (SPD) ermutigt dazu, Vertrauen in Fördern & Wohnen zu legen.

 

Frau Fuchs (DIE LINKE) schlägt einen QR-Code auf dem Schild vor und meint, eine Bitte des Bezirksamtes um die Aufstellung eines Schildes würde sicherlich etwas bewirken.

 

Bei 2 Für-Stimmen (DIE LINKE, AfD), 8 Gegen-Stimmen (SPD, CDU, FDP, Volt) und 4 Enthaltungen (GRÜNE) wird der Antrag mehrheitlich abgelehnt.

 

Abstimmungsergebnis:

Mehrheitlich abgelehnt.

 

Für-Stimmen

: 2

Gegenstimmen

: 8

Stimmenthaltungen

: 4

 

 

Ö 10

Verschiedenes

Frau Czabarnia-Ermer (CDU) trägt vor, sie habe mit der Boxerin Dilar Kisikyol Bekanntschaft gemacht, welche das Projekt „Du kämpfst!" gegründet habe, wo es u.a. Boxkurse für Parkinson-erkrankte Frauen gebe und auch für weitere Krankheiten spezialisierte Boxkurse angeboten werden sollen. Nach Berichten von Teilnehmern, seien diese Boxkurse sehr gelungen und hilfreich, um u.a. die Koordination zu trainieren und verbessern.  Auf Bitte von Frau Dilar Kisikyol werde Ihr Kontakt zu Protokoll gegeben.

 

Protokollnotiz:

Dilar Kisikyol, Sozialpädagogin & Profiboxerin, Projektgründerin „Du kämpfst!"

Homepage: <https://dilarkisikyol.de/>, Tel: 0152 08696329, E-Mail: info@dilarkisikyol.de <mailto:info@dilarkisikyol.de>

 

Frau Dalmis (SPD) bittet darum, künftig eine Drucksache zum Themenspeicher auf die Tagesordnung zu bringen.

 

Frau Feiß (GRÜNE) erwähnt, es gebe ein Finanzierungsprogramm für Freundschaftsbänke im Rahmen der „Age-friendly city", und fragt, inwiefern diese Mittel in Hamburg-Nord eingebunden werden oder Pläne zum Aufstellen von Freundschaftsbänken bestehen.

 

Frau Schenkewitz (SPD) schlägt vor, eine kleine Anfrage an das Bezirksamt hierzu zu stellen.

 

Frau Burmeister (SPD) sagt, dass eine Vorstellung zur „Age-friendly city" ohnehin noch erfolgen soll und auch der Hitzeaktionsplan vorgestellt werden soll. Damit beendet Frau Burmeister die Sitzung und verabschiedet alle Teilnehmenden.