Frau Helms (GRÜNE) eröffnet als Vorsitzende die Sitzung und begrüßt alle Teilnehmenden.
Die Tagesordnung wird ohne Änderungen bestätigt.
Herr Kranz (GRÜNE) stellt den Antrag für ein Quartierszentrum in Langenhorn vor und sagt, der Wunsch nach einem Quartierszentrum und sozialer Infrastruktur in Langenhorn sei groß. Im Diekmoor gebe es eine gute Gelegenheit Derartiges von Anfang an mit einzuplanen. Andere Beispiele wie am Mesterkamp hätten gezeigt, dass dies sinnvoll sei. Der Antrag soll nur den Startpunkt für einen Prozess darstellen und die GRÜNE-Fraktion zeige sich offen für Modifizierungswünsche.
Frau Schenkewitz (SPD) trägt vor, die Intentionen des Antrags seien nachvollziehbar, jedoch aufgrund des derzeitigen Planungsstandes noch verfrüht. Zu einem späteren Zeitpunkt sei ein solches Bestreben unter angemessener Bürgerbeteiligung sicherlich unterstützenswert. Zunächst müsse jedoch die weitere Entwicklung abgewartet werden und im Weiteren über die Ausgestaltung diskutiert werden. Wichtig wäre es beispielsweise, dass ein mögliches Quartierszentrum auch sonntags und zu späteren Uhrzeiten geöffnet habe und stets frei zugänglich sei.
Herr Buck (AfD) sagt, er habe den Eindruck, dass die GRÜNE-Fraktion die Bebauung des Diekmoors schnellstmöglich vorantreiben und damit Fakten schaffen wolle. Es gebe noch viele offene Fragen und Kritik zu den Bebauungsplänen. Die AfD-Fraktion sei gegen jegliche Bebauung des Diekmoors.
Herr Hosemann (DIE LINKE) führt aus, die Idee sei grundsätzlich gut, jedoch nicht, wenn diese an die Bebauung des Diekmoors gekoppelt ist. Wenn eine Modifizierung ohne eine Koppelung an das Diekmoor möglich sei, würde DIE LINKE-Fraktion dem Antrag zustimmen. Ein Quartierszentrum ließe sich auch anderenorts schaffen.
Herr Kranz (GRÜNE) entgegnet, die Umsetzung an anderer Stelle sei zwar auch wünschenswert, aber sehr schwierig. Der Antrag werde zu einer späteren Sitzung erneut in modifizierter Form eingereicht. Auf Detailfragen habe sich der Antrag nicht bezogen und diese seien erst im weiteren Prozess zu klären. Der Zeitpunkt sei genau richtig und die Bürgerbeteiligung werde vorausgesetzt.
Frau Schenkewitz (SPD) sagt, es gebe Beispiele, wie in Barmbek Nord/Süd oder die Zinnschmelze, wo es die freie Zugänglichkeit nicht gewährt sei. Für ein Quartierzentrum in Langenhorn müsse man alle Beteiligten und Umstände sowie die Wünsche der Langenhorner in die Betrachtung nehmen und unter umfangreicher Beteiligung sich zum gegebenen Zeitpunkt zusammensetzen. Es gebe auch Alternativflächen, z.B. das alte Edeka-Gebäude am Bahnhof.
Herr Kranz (GRÜNE) erwidert, dass eine Beteiligung im Antrag vorgesehen sei. Es seien viele Fragen im Antrag bewusst offengelassen worden, um verschiedene Möglichkeiten der konkreten Ausgestaltung zu wahren.
Herr Buck (AfD) erinnert daran, dass die Bebauungsplanung des Diekmoors in vielen Fragen ungeklärt sei, z.B. gebe es kein Wohngutachten und die Stromversorgung sei unklar. Die benachbarten Bewohner in Langenhorn würden das Vorhaben größtenteils ablehnen. Der Antrag zeige, dass die GRÜNE-Fraktion Fakten schaffen wolle und das Projekt Diekmoor und somit die Zerstörung der Natur schnellstmöglich vorantreiben wolle.
Herr Albers (SPD) sagt, der Antrag sei nicht offen, weil der Ort für das Quartierszentrum den Kern des Antrags darstelle. Dies sei verfrüht. Auch der Ort müsse gemeinsam mit den Akteuren gefunden werden.
Herr Dickow (FDP) fügt hinzu, dass es derzeit keinen Sinn mache, ein Quartierszentrum im Diekmoor festzulegen, bevor man nicht in der Funktionsplanung weiter fortgeschritten sei.
Der Antrag wird mit 12 Gegen-Stimmen, 3 Für-Stimmen und keinen Enthaltungen abgelehnt.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig abgelehnt
Für-Stimmen |
: 3 |
Gegenstimmen |
: 12 |
Stimmenthaltungen |
: - |
Herr Elsner, Projektleitung U5M1000 - U5 City Nord bis Jarrestraße von der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH stellt sich vor.
Herr Ahlmann-Eltze, Bereich Kommunikation und Information von der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH stellt sich ebenfalls vor.
Herr Elsner erläutert anhand einer Präsentation die aktuellen Pläne zum U5-Bau in Hamburg-Nord und zeigt zunächst den geplanten Verlauf der Strecke in der Stadt und im Bezirk auf. In der City Nord werde aktuell eine Haltestelle gebaut. Unter dem Stadtpark sollen zwei Tunnel hindurchführen, wofür derzeit die Baugenehmigung eingeholt werde. Zwischen den geplanten Haltestellen Borgweg und Jarrestadt soll eine Kehr- und Abstellanlage eingerichtet werden. In einigen Abschnitten werde mit Tunnelbaumaschinen unterirdisch gebaut, in anderen müsse in offener Bauweise gebaut werden. Zudem würden Notausgänge gebaut werden. Es werde versucht, den Verkehr weiterhin an den Baustellen vorbeizuführen. Der Goldbekkanal soll für ca. 18 Monate gesperrt werden. Hier sei für den U5-Bau geplant, eine Brücke zu verschieben und versetzt zu lagern. Am Goldbekufer sei eine Baustelleneinrichtungsfläche geplant, die als Abstellfläche dienen soll. Derartige Baustelleneinrichtungsflächen seien für einen effizienten Bauprozess notwendig. Hierfür geeignete Flächen müssten eine entsprechende Größe und Nähe zur Baustelle haben. Zudem müsse hierbei der umliegende Verkehr und die vorhandene Bebauung beachtet werde. Alternativflächen seien geprüft worden und werden anhand der Präsentation aufgezeigt. Im Ergebnis seien insbesondere aufgrund der dichten Bebauung im Stadtteil keine gleich geeigneten Alternativflächen hierfür gefunden worden. Die Fläche am Goldbekufer würde viele Vorteile bieten. Aus rein technischer Sicht sei diese optimal für eine Baustelleneinrichtungsfläche. Nachdem die Fläche beim Kleingartenverein im März 2022 erstmals erfolglos angefragt worden sei, sei in Abstimmung mit anderen Behörden bekannt geworden, dass für die Fläche ohnehin ein Stadtentwicklungsprojekt in fortgeschrittener Planung befindet habe. Daraufhin sei sich mit dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) zusammengetan und geeinigt worden. Der weitere Zeitplan sehe vor, dass 2026 voraussichtlich ein Planfeststellungsbeschluss ergehen werde, woraufhin mit den Bauvorbereitungen begonnen werden könne. Ab 2028 soll der Bau in diesem Abschnitt dann beginnen und die U5-Strecke voraussichtlich ab 2033 zumindest in Teilen befahrbar sein.
Frau Schwarz-Müller, Abteilungsleitung Übergeordnete Planung des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung vom Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt stellt anschließend anhand einer Präsentation ergänzend kurz das Projekt des LIG am Goldbekufer vor. Derzeit befinde man sich für die Fläche im Wettbewerbsverfahren und werde die Ergebnisse voraussichtlich 2025 vorstellen. Im südlichen Bereich sei seit längerem frei zugängliches öffentliches Grün am Ufer, nördlich davon das Wohnen geplant. Das Projekt soll nach Beendigung der Baustelleneinrichtungsfläche angegangen werden.
Frau Stock (CDU) fragt, wann die Baustelleneinrichtungsfläche wieder frei werde und für den Wohnungsbau übergeben werde sowie nach welchen Kriterien sich für eine offene bzw. geschlossene Bauweise entschieden worden sei.
Herr Elsner antwortet, dass die Inbetriebnahme der letzten U5-Haltestelle für 2035 geplant sei. Die Baustelleneinrichtungsfläche könne voraussichtlich ein halbes Jahr vorher übergeben werden. Tiefbau in Hamburg sei aufgrund des hohen Grundwasserspiegels grundsätzlich schwierig. Die U5-Strecke müsse aufgrund des Wassers abgedichtet werden, was mit zunehmender Tiefe deutlich mehr Kosten bedeute. Daher würden die Haltestellen verhältnismäßig hoch in einer Tiefe von ca. 15 Metern geplant werden, was zudem dem Fahrgastinteresse durch kürze Auf- bzw. Abstiegswege zu den Haltstellen dienen soll. Das Bauwerk der Haltestellen sei ca. 200 bis 300 Meter lang und müsse über eine große Baugrube hergestellt werden. Zwischen den Haltestellen sei das Kehr- und Abstellwerk geplant, weshalb es dort dreigleisige Tunnel geben soll. Das Kehr- und Abstellwerk müsse horizontal zwischen zwei Haltestellen gebaut werden und daher an die Höhe der Haltestellen entsprechend angepasst werde. In Kanalnähe gestalte sich der Bau noch schwieriger. Es gebe keine Bauverfahren, die einen unterirdischen Bau dieses Abschnitts ermöglichen würden. Somit sei die offene Bauweise die einzige realistische Option.
Herr Hosemann (DIE LINKE) merkt an, dass auch eine oberirdische Streckenführung oder eine Straßenbahn denkbare Optionen seien. Es wird gefragt, wo sich die nächsten Kehr- und Abstellwerke befinden sollen und wie die Mindestabstände zwischen diesen sein müssen sowie ob und inwiefern alternative Streckenabschnitte für deren Errichtung geprüft wurden. Des Weiteren wird gefragt, ob an der Brücke nicht auch eine Verkehrsumleitung statt Verkehrsdurchführung möglich ist und inwiefern dieses geprüft wurde. Herr Hosemann äußert seine Zweifel daran, dass Alternativflächen anfangs geprüft worden seien, da dieses auf einer Informationsveranstaltung am Kampnagel noch verneint worden sei. Dies deute darauf hin, dass die Prüfung erst erfolgt sei, nachdem die Frage danach aufgeworfen wurde. Eine bisher nicht betrachtete Fläche liege am Borgweg zwischen Wiesendamm und Barmbeker Straße. Die zuvor in der Präsentation von Herrn Elsner angegebene aussichtslose Alternativfläche des alten Opelhauses hätte die Stadt über ihr Vorkaufsrecht erwerben können oder könnte diese noch durch eine Enteignung erlangen. Weiter wird gefragt, was für stationäre Nutzungen auf der Baustelleneinrichtungsfläche konkret geplant seien. In der City-Nord gebe es auch ein Betonwerk, welches weiter entfernt von der Trasse gelegen sei. Es sei zu befürchten, dass aus Sorge vor einem Bürgerbegehren gegen die Pläne für den Wohnungsbau, wenn diese bekannt werden würden, man die Baustelleneinrichtungsfläche als Gelegenheit zur Rechtfertigung der Pläne wahrgenommen habe. Letztlich wird gefragt, ob es eine Exit-Strategie bzw. Notfallpläne für die Inbetriebnahme der U5 gebe, sollten die derzeitigen Pläne irgendwelchen Gründen, wie z.B. Krisen, nicht umsetzbar sein.
Herr Elsner antwortet, dass Alternativorte für ein Kehr- und Abstellwerk geprüft worden seien. Es gebe keine rechtlichen Vorschriften dazu, wo sich eine Kehr- und Abstellwerke befinden müsse, jedoch betriebliche Überlegungen und Konzepte, welche Orte hierfür sinnvoll seien. Das nächstgelegene Kehr- und Abstellwerk befinde sich nördlich der Haltestelle City-Nord. Ein überprüfter Alternativstandort für ein Kehr- und Abstellwerk befinde sich am Winterhuder Weg. Hier gebe es jedoch unterirdisch große Siele zur Entwässerung des Stadtteils, welche großflächig umgebaut werden müssten. Zudem bestehe der Baugrund hier aus alten Torfböden, welche das Bohren mit einer Tunnelbohrmaschine erschweren, weil die Böden zunächst entwässert werden müssten. Im Ergebnis stelle dieser Standort somit keine Alternative dar, weil die Umsetzung am Winterhuder Weg mit erheblichen Mehrkosten sowie Planungs- und Vorbereitungsaufwand verbunden wäre. Zur Frage der Verkehrsumleitung bzw. -durchführung sei anzumerken, dass es von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) eine Auflage gebe, den Verkehr mindestens zweispurig aufrecht zu erhalten. Eine Analyse der Umleitungsverkehr sei noch in Arbeit. Klar sei aber, der Umleitungsverkehr werde in der Umgebung der U5-Baustellen massiv. Daher käme auch die Fläche Nähe Wiesendamm und Barmbeker Straße nicht in Frage für eine Baustelleneinrichtungsfläche, weil hier Verkehrsknotenpunkte gelegen seien, wo u.a. auch mehrere Buslinien verkehren würden und zumindest teilweise die Durchfahrt weiterhin ermöglicht werden müsse.
Herr Hosemann (DIE LINKE) wundere sich darüber, warum die Antwort, dass Alternativflächen geprüft worden seien, nicht schon auf Kampnagel gegeben wurde und fragt nach der stationären Nutzung der Baustelleneinrichtungsfläche sowie einer Exit-Strategie.
Herr Elsner führt aus, für eine Exit-Strategie sei er nicht zuständig. Die konkrete Nutzung der Baustelleneinrichtungsfläche werde noch bewusst offengelassen. Derzeit sei ein Betonwerk vorgesehen sowie eine Wasserreinigungsanlage und ein Reinigungsbecken. Bei der Veranstaltung auf dem Kampnagel habe man die Folie mit den geprüften Alternativflächen nicht dabeigehabt. Darüber hinaus könne sich Herr Elsner nicht mehr daran erinnern.
Herr Albers (SPD) fragt, zu wann die Kleingärten planmäßig zu räumen wären bzw. wann die Baustelleneinrichtungsfläche bezogen werden soll sowie ob sämtliche Kleingärten hiervon betroffen sind.
Herr Elsner zeigt anhand der Präsentation auf, welche Fläche genau für die Baustelleneinrichtungsfläche eingeplant ist. Darüber hinaus würden die Kleingärten erhalten bleiben. Mit dem Planfeststellungsbeschluss, welcher 2026 erwartet werde, werde dann die Kündigung eingereicht und die Maschinerie in Gang gesetzt.
Herr Schmidt (GRÜNE) fragt, ob zwischen Borgweg und Jarresstraße kein Notausgang geplant sei. Zudem wird gefragt, wo der Aushub gelagert werden soll sowie ob ab der Station Jarrestraße Richtung Süden wieder Tunnel geplant seien.
Herr Elsner erläutert anhand der Präsentation, dass zwischen Borgweg und Jarresstraße an einer Brücke ein Notausgang geplant sei. Für den Aushub sei eine Bodenumschlagsfläche im Hamburger Hafen geplant, wo der Aushub von den Baustellen hin transportiert und gelagert werden soll. Südlich der Station Jarresstraße sei wieder ein Tunnel geplant. Grundsätzlich werde eine unterirdische Streckenführung bevorzugt, wo immer es gehe.
Herr Talleur (Volt) fragt, ob Baustelleneinrichtungsflächen grundsätzlich nicht auf Straßen, z.B. im Poßmoorweg geplant werden. Zudem wird gefragt, ob eine Untergrundprüfung für die Fläche erfolgt und ggf. eine Verdichtung notwendig sei sowie ob Berechnungen für das Verkehrsaufkommen durch den Abtransport des Bodens angestellt worden seien.
Herr Elsner antwortet, dass Straßen zwar betrachtet werden würden, jedoch oftmals aufgrund des ohnehin schon durch die Baumaßnahmen belasteten umliegenden Verkehrs nicht in Betracht kämen. Der Poßmoorweg sei hierfür zu klein. Der Untergrund eigne sich nach bisherigen Erkenntnissen für eine Baustelleneinrichtungsfläche. Der Mutterboden werde ab- und später wieder aufgetragen. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch den Abtransport werde auf ca. einen LKW pro Ampelphase geschätzt, also ca. alle zwei Minuten ein LKW.
Herr Buck (AfD) fragt, ob die Schrebergärten dauerhaft weichen müssen und trägt vor, dass es schwer vorstellbar sei, dass die verbleibenden Schrebergärten betrieben werden können, während nebenan die Baustelleneinrichtungsfläche betrieben werde. Zudem wird gefragt, ob sich über mögliche Bombenfunde im Untergrund Gedanken gemacht wurde und wie hoch die Gesamtkosten geschätzt werden.
Herr Elsner erläutert, dass es für Bauvorhaben im Untergrund in Hamburg immer notwendig sei, den Untergrund auf mögliche Blindgänger zu untersuchen. Derzeit seien im geplanten Bereich keine verdächtigen Objekte bekannt, man werde aber auch weiterhin diesbezüglich mit Vorsicht agieren. Bezüglich der Kostenaufstellung verweist Herr Elsner auf eine kürzliche Senatsdrucksache, worin die Gesamtkosten für den Streckenabschnitt auf ca. 1,5 Milliarden Euro beziffert werden würden.
Frau Schwarz-Müller führt ergänzend aus, dass die entfernten Kleingärten an anderer Stelle wieder zeitnah errichtet werden sollen. Im Planverfahren werde dann geschaut, was genau in diesem Bereich entstehen könne.
Ein Bürger fragt, wo der Mutterboden gelagert werden soll und ob als alternativer Standort für die Baustelleneinrichtungsfläche auch der VW-Händler am Wiesendamm betrachtet wurde, der bald schließen werde.
Herr Elsner antwortet, dass der Mutterboden voraussichtlich auf dem Gelände der Baustelleneinrichtungsfläche gelagert werden soll, derzeit aber noch nicht endgültig feststehe. Eigentlich werde sich aber eine Lagerung an einem anderen Ort gewünscht, damit mehr Fläche anderweitig genutzt werden könne. Herr Elsner bedankt sich zudem für den Hinweis und sagt, man werde die Fläche des VW-Händlers überprüfen.
Herr Boltres, Dezernent des Dezernats Wirtschaft, Bauen und Umwelt ergänzt, die Fläche sei als Erweiterungsfläche des Stadtparks geplant.
Ein Bürger fragt, ob der Tunnelbau nicht auch in anderer Tiefe oder auf andere Weise möglich sei, z.B. statt in die Tiefe, in die Breite durch mehr Tunnelröhren.
Herr Elsner antwortet, dass man grundsätzlich so tief in die Erde müsste, wie die Tunnelbaumaschine lang sei, d.h. mindestens 18 Meter. Aufgrund der Grundwasserproblematik würde mit zunehmender Tiefer die Kosten auch exponentiell steigen. Zusätzliche Tunnelröhren würden u.a. aufgrund der Kehr- und Abstellanlage sowie gebaut werden, würden das Ganze aber auch nicht vereinfachen, sondern machen es im Gegenteil eher schwieriger.
Anschließend stellt Herr Langer von der Inititative Stand Up Winterhude anhand einer Präsentation die Kleingärten am Goldbekufer vor. Anhand von Kartenausschnitten werden zunächst die örtlichen Gegebenheiten beschrieben. Der Boden der Fläche der Kleingärten sei sehr weich und es handle sich um altes Moorgebiet, weshalb von der Notwendigkeit einer verstärkten Verdichtung für die Baustelleneinrichtungsfläche auszugehen sei. Herr Langer betont, dass der geplante Wohnungsbau auf der Fläche des benachbarten Bauspielplatzes angesiedelt sei, nicht auf der Fläche der Kleingärten selbst, was in der Vergangenheit oft verwechselt worden sei. Aufgrund dieses Wohnungsbauprojektes sei die eigentlich zunächst von der Hochbahn angefragte Fläche des Bauspielplatzes für eine Baustelleneinrichtungsfläche abgelehnt worden, weshalb es überhaupt erst dazu gekommen sei, dass die Fläche der Kleingärten hierfür beansprucht wurde. Die Festlegung der Fläche für die Baustelleneinrichtungsfläche sei also eine bezirkliche Entscheidung gewesen. Zwar sollen Ausgleichsflächen für die Kleingärten geschaffen werden, diese würden sich oftmals aber eher außerhalb des Stadtgebiets befinden. Die Natur vor Ort werde zerstört und der Boden müsste im Nachgang aufwendig aufbereitet werden. Aus ökologischer wie ökonomischer Sicht seien die Vorhaben abzulehnen. Man habe ein Bürgerbegehren eingereicht, welches am 25.06.2024 für zulässig erklärt worden sei, jedoch als unverbindlich gelte. Zudem sei von der Initiative Klage eingereicht worden und bis zur Entscheidung könne die Fläche der Kleingärten vorerst nicht beansprucht werden.
Frau Schiebener von der Inititative Stand Up Winterhude führt die Präsentation fort und sagt, der Erhalt der Grünfläche sei für Winterhude sehr wichtig. Es sei nachgewiesen, dass Kleingärten sogar mehr CO2 binden würden als öffentliche Parks. Zudem diene die Fläche als Feinstaubfilter sowie als Hitzeausgleichs-, Verdunstungs- und Versickerungsfläche. Die Kleingärten seien eigentlich durch den Vertrag für Hamburgs Stadtgrün eine geschützte Fläche. Durch die geplante Beseitigung der Kleingärten mit ihrer Natur bei gleichzeitiger zusätzlicher hoher Umweltbelastung durch die Baustellen selbst, würde das Mikroklima des Stadtteils stark belastet werden. Zudem gäbe es eine hohe Biodiversität und Artenvielfalt, u.a. durch verschiedene Fledermausarten oder Tierarten wie dem Grasfrosch, Eisvogel oder Nachtkerzenschwärmer.
Protokollnotiz:
Die Präsentationen werden als Anlagen zur Sitzung hochgeladen.
Ein Bürger fragt, wie es mit der Überschwemmungsgefahr der U-Bahn-Schächte aussehe und was für Schutzmaßnahmen diesbezüglich getroffen werden. In Wien sei es beispielsweise im September wider aller Erwartungen zu einer massiven Überschwemmung und dadurch zu Schäden in Millionenhöhe an den U-Bahn-Anlagen gekommen.
Herr Elsner antwortet, der Vorfall in Wien sei nicht bekannt. Es würden aber umfangreiche Vorkehrungen für mögliche Überschwemmungsgefahren gemacht werden. Dazu würden u.a. Starkregenuntersuchungen zählen, bei denen geschaut werde, wie viel Wasser in den jeweiligen Gebieten erwartet werden kann. Anhand dieser Untersuchungen werde abgewägt, wie die Anlagen gebaut werden müssten, damit keine Gefahr besteht, dass diese volllaufen. Der Goldbekkanal sei eine gute Abflussmöglichkeit. Im nicht zu erwartenden Notfall müssten Anlagen ausgepumpt werden. Diese Thematik werde fortlaufend beobachtet und anhand der vorliegenden Erkenntnisse stetig neu bewertet.
Herr Hosemann (DIE LINKE) fragt, warum der städtebauliche Wettbewerb für die Bebauung der Fläche am Goldbekufer nach der Baustelleneinrichtungsfläche schon geplant werde, obwohl die Bebauung erst frühestens ab 2033, wenn nicht noch viel später starten könne und wann mit dem Ergebnis dieses Wettbewerbs gerechnet werden könne.
Herr Meier vom Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) führt aus, dass der städtebaulich-freiraumplanerische Wettbewerb für die Fläche derzeit laufe und Anfang 2025 erste Ergebnisse erwartet werden würden. Geplant sei 2025 dann auch mit dem Bebauungsplanverfahren zu beginnen. Eine Vorweggenehmigung könnte frühestens 2027 ergehen. Danach könne ggf. schon der erste Bauabschnitt angegangen werden, bevor weitere Schritte folgen. Die restliche Bebauung könne voraussichtlich erst Mitte der 2030er-Jahre beginnen.
Herr Langer fragt, Baustelleneinrichtungsfläche soll ca. 2035 zurückgegeben werden. Ist da schin Aufbereitung enthalten. Bauspielplatz muss umziehen. 2036-2037.
Herr Albers (SPD) bittet um Bereitstellung der Präsentationen. (siehe obige Protokollnotiz)