22-0383

Ein Quartierszentrum für Langenhorn! Antrag der GRÜNE-Fraktion

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
21.11.2024
Ö 4.1
14.11.2024
Sachverhalt

 

Mit inzwischen 47.000 Einwohner*innen ist Langenhorn von der Bevölkerung her der zweitgrößte Stadtteil des Bezirks Hamburg-Nord. Da sich die Einwohner*innen auf 13,4 km² Fläche verteilen, weist Langenhorn allerdings eine eher geringe Bevölkerungsdichte auf.

 

In anderen bevölkerungsreichen Stadtteilen des Bezirks gibt es größere, barrierefreie, gut erreichbare Häuser, die Bürger*innen, Vereinen oder Institutionen als kulturelle Heimat und Treffpunkt dienen. Das Goldbekhaus in Winterhude, die Zinnschmelze und der Kulturklinker in Barmbek-Nord oder das Barmbek°Basch in Barmbek-Süd sind auch Anlaufstelle für Quartiersdienstleistungen und Orte für soziale Beratungen aller Art. Überwiegend gibt es dort auch ein gastronomisches Angebot.

 

Im Norden des Bezirks gibt es das ella Kulturhaus im Quartier Essener Straße. Das vielfältige Angebot dort richtet sich vornehmlich an die nähere Umgebung. Der Standort liegt eher am Rand des Stadtteils und ist etwa 2 km von der nächsten U-Bahn-Station entfernt. Die nächstgelegene Bushaltestelle wird nur von einer Linie bedient, die abends nur noch im 20-Minuten-Takt verkehrt.

 

Das Bürgerhaus Langenhorn unweit der U-Bahn-Haltestelle Langenhorn Markt ist in die Jahre gekommen und die nutzbaren Räumlichkeiten werden sowohl in Anzahl, Größe als auch Ausstattung nicht den Ansprüchen eines wachsenden Stadtteils gerecht. Zudem sind diese im 1. OG gelegen und nur bedingt barrierefrei erreichbar. Eine bauliche Erweiterung erscheint schwierig, das vorhandene Grundstück bietet hierfür wenig Spielraum.

 

Schon lange fordern Bürger*innen und Akteur*innen wie der Langenhorner Heimatverein, dass der Stadtteil ein angemessenes kulturelles und soziales Zentrum erhalten müsse. Die laufende Entwicklung im Bereich Diekmoor nahe der U-Bahn-Station Langenhorn Nord bietet nun die Möglichkeit, einen solchen Treffpunkt von Anfang an mit zu planen. Im Abschlussbericht zur Rahmenplanung heißt es dabei (S. 74 [1]):

Der großgige Quartiersplatz hält ein Angebot an verschiedenen Nutzungen bereit, wie zum Beispiel ein Café, einen Bäcker, ein Restaurant sowie nach Möglichkeit und Bedarf ein Ärztehaus, Büroflächen, aber auch einen Nachbarschaftstreff für die Anwohner. So entsteht innerhalb des Diekmoors ein neuer sozialer Ort der Kommunikation, des Austausches und mit einem vielfältigen Nutzungsangebot für Jung und Alt.“

 

Mehr denn je bedarf es heute solcher niedrigschwellig zugänglicher Orte, an denen Menschen einander begegnen, sich kennenlernen und sich austauschen können. Quartierstreffpunkte sorgen nicht nur dafür, dass Menschen ins Gespräch kommen, die sonst vielleicht wenig miteinander zu tun haben. Wenn es leicht zugängliche Räumlichkeiten gibt, die auch für kleinere Familienfeiern oder Ähnliches nutzbar sind, kann auf die Schaffung entsprechender Räume in den Wohngebäuden in der Nachbarschaft verzichtet werden.

Es ist dabei wichtig, dass der neue Treffpunkt sowohl den neue Hinzuziehenden als auch den bereits in diesem Teil Langenhorns wohnenden Menschen dient. Daher muss die konkrete Gestaltung sich auch an den Bedürfnissen der vielen Akteur*innen im Umfeld und insgesamt in Langenhorn orientieren. Dazu zählen neben den ansässigen Kleingartenvereinen unter anderem der Bürger- und Heimatverein, die Geschichts- und Zukunftswerkstatt, Sportvereine wie Scala, soziale Träger*innen und weitere potenzielle Nutzende. Zu einem ansprechenden Treffpunkt gehört zudem die Möglichkeit, sich mit Speisen und Getränken versorgen und sie vor Ort verzehren zu können.

 

Ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb, der auf den Ergebnissen der Rahmenplanung aufbaut, ist vor Kurzem abgeschlossen worden. Die nun folgende Funktionsplanung bietet den richtigen Einstieg, um die Entwicklung eines Quartierszentrums für Langenhorn zu berücksichtigen. Der Standort direkt an der U-Bahn Haltestelle Langenhorn Nord bietet eine hervorragende Erreichbarkeit für alle Langenhorner*innen nahe am geographischen Mittelpunkt des Stadtteils.

 

Petitum/Beschluss

Beschluss:

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

 

  1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, dafür zu sorgen, dass im Rahmen der weiteren Planung nach Abschluss des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs im Diekmoor folgende Punkte berücksichtig werden:
    1. In unmittelbarer Nähe zum vorgesehenen Quartiersplatz soll Raum für ein Quartierszentrum vorgesehen sein, welches nicht nur dem nahen Umfeld, sondern ganz Langenhorn für kulturelle, Bildungs- und Nachbarschaftszwecke zur Verfügung steht.
    2. Neben Veranstaltungs- und Gruppenräumen, die niedrigschwellig für interessierte Langenhorner Gruppen zugänglich sein sollen, soll es ein zum Umfeld passendes gastronomisches Angebot geben.
    3. Kulturelle und soziale Akteur*innen im Umfeld sollen in die Konzeptionierung eingebunden werden. Ziel ist, dass ähnlich wie in anderen Quartiers- und Stadtteilzentren auch Institutionen mit kulturellen oder sozialen Beratungsangeboten dort eine Heimat finden und so zur Belebung des Hauses beitragen.
    4. Die im Umfeld ansässigen Kleingartenvereine, der Bürger- und Heimatverein, die Geschichts- und Zukunftswerkstatt, Sportvereine wie Scala, soziale Träger*innen und weitere potenzielle Nutzende sollen an der Ausgestaltung des Treffpunkts beteiligt werden.

 

  1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, frühzeitig mit der Landesebene bezüglich Möglichkeiten zur Finanzierung sowohl des Treffpunkts als auch einer Koordinationsstelle in Kontakt zu treten.

 

 

 

r die GRÜNE Fraktion

Timo B. Kranz

Nadja Grichisch

 

Anhänge

 

Keine