Die Vorsitzende begrüßt die Teilnehmenden und eröffnet die Sitzung.
Die Vorsitzende spricht der SPD-Fraktion, im Namen aller Ausschussmitglieder, ihre aufrichtige Anteilnahme zum plötzlichen Tod von Herrn Sebastian Haffke aus.
Gegen die Tagesordnung werden keine Einwände erhoben.
Die Ausschussmitglieder einigen sich auf eine Abstimmung per Akklamation.
Die Vorsitzende bittet zur Abstimmung des FDP-Antrags.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Frau Permien gratuliert Herrn Bläsing und übergibt den Vorsitz.
Befangenheitsanträge werden nicht gestellt.
Bürger*innen sind nicht anwesend, Bürgerfragen wurden nicht angemeldet.
Die Niederschrift v. 28.03.2023 liegt noch nicht vor.
Der Vorsitzende begrüßt den Referenten Herrn Romey, Mitglied und Vorsitzender der Stiftung „Hilfe für NS-Verfolgte“.
Herr Romey stellt das Projekt „Wandsbeker Erinnerungsweg zu Widerstand und Verfolgung in der Zeit 1933-1945“ anhand einer Präsentation vor.
Protokollnotiz:
Die Präsentation wird im Nachgang zur Sitzung öffentlich in ALLRIS eingestellt.
Das Projekt sei mit einem Runden Tisch in Wandsbek (s. Seite 1) gestartet, deren ehrenamtliche Mitglieder den Auftrag hatten, den Wandsbeker Weg der Erinnerung sowie ein zentrales Denkmal für Widerstand und Verfolgung im Bezirk Wandsbek auszuarbeiten.
Den Bezirk Wandsbek gebe es erst seit Kriegsende, die Nationalsozialisten bezeichneten Wandsbek als Bezirk Nr. 10 und vor 1938 sei Wandsbek eine eigenständige Stadt gewesen, die zum Land Schleswig-Holstein und zum Freistaat Preußen gehörte. Heutzutage gliedere sich Wandsbek in 18 Stadtteile, die früher z.T. in Stormarn und Hamburg lagen.
Verwundernd sei, dass in Wandsbek seit Jahrzehnten keine Geschichtsforschung zum Thema Nationalsozialismus stattgefunden habe. Das sei in anderen Bezirken anders.
Der sog. Stein des Anstoßes sei eine Eingabe der Christuskirche an die Bezirksversammlung gewesen, ob es möglich sei, ein ca. 9m hohes Denkmal direkt am ZOB und an der U-Bahnstation Wandsbek aufzustellen. Die Kosten übernehme ein anonymer Spender (s. Seite 2+3). Das Denkmal sollte dem deutschen Juristen und Widerstandskämpfer Helmuth James Graf von Moltke gewidmet werden. Graf von Moltke wurde zwar nicht in Wandsbek geboren (s. Seite 3), aber ihm zum Gedenken sei in den 70er Jahren eine Gedenkplatte auf dem Wandsbeker Friedhof angebracht worden.
Dies habe zu einem Sturm der Entrüstung (s. Seite 4) geführt insofern, als unterschiedliche Personen aus der Öffentlichkeit massiv kritisierten, dass dieses Denkmal eine Einzelperson überhöhe, es aufgrund der Größe nicht ins Stadtbild passe und dass Graf von Moltke kein Wandsbeker sei. Gleichermaßen wurde die Bezirksversammlung aufgefordert, den Wandsbeker Widerstand und die Geschichte der Verfolgung in Wandsbek aufzuarbeiten, zu dokumentieren und in der Folge ein Denkmal zu errichten.
Dies führte letztlich auch mit dem Pastor der Christuskirche zu einer Diskussion, wo, wie und an wen erinnert werden soll (s. Seite 5).
Nunmehr habe die Bezirksversammlung Wandsbek einen entsprechenden Wegweiser zu allen Gedenkstätten herausgegeben.
Protokollnotiz:
Der Wegweiser wird den Ausschussmitgliedern zur Ansicht gegeben.
Dieser Wegweiser verdeutliche, dass Wandsbek zu dem Themenbereich eine umfangreiche Geschichtsaufarbeitung betrieben habe: Beispielsweise
- liege der Gedenkstein für das erste Wandsbeker Konzentrationslager, das KZ Wittmoor, mitten im Wald und werde relativ selten besucht,
- erinnere die Gedenktafel Hohenbuchen an einen polnischen Zwangsarbeiter, der dort, wegen einer Beziehung zu einer deutschen Arbeiterin, an einer Eiche erhängt wurde,
Bekannter sei der Gedenkort Höltigbaum. Es handle sich um einen Erschießungsplatz für Personen, die den Kriegsdienst verweigerten, desertiert waren oder als Wehrdienstverbrecher behandelt wurden.
Viel werde zurzeit in Wandsbek zum Versorgungsheim Farmsen diskutiert, da es nach Berlin das größte Arbeitshaus gewesen war, wo bis zu 1300 Menschen eingesperrt waren, die als asozial galten, wovon über 1100 zwangssterilisiert wurden. Die Leitung des Heimes sei nie bestraft worden, im Gegenteil. Die Leitungskräfte seien innerhalb der Hamburger Verwaltung aufgestiegen und hätten Jahre später das Bundesverdienstkreuz erhalten. Obendrein sei ein Altenheim in Volksdorf nach einer der Täterinnen (Käthe Petersen) benannt worden. Inzwischen wurde der Name geändert.
Ansonsten sei die jüdische Geschichte Wandsbeks gut aufgearbeitet worden, trotzdem die jüdische Gemeinde eine sehr kleine sei, von nicht mehr als 120 Mitglieder. Am Ort der ehemaligen Synagoge gebe es einen Gedenkstein, ebenso am Alten Jüdischen Friedhof für den letzten Rabbiner in Wandsbek.
All das habe zu einer bezirksübergreifendenden Ausstellung und der Erstellung dieses Wegweisers zur Wandsbeker Geschichte in der Zeit von 1933-1945 geführt, was gleichermaßen die Diskussion um Erinnerung und Gedenken vorangebracht habe (s. Seite 6 - Vorschläge aus den Sitzungen des Runden Tisches).
Während des Pandemiegeschehen habe die Bearbeitung aller Ideen zunächst auf Eis gelegt werden müssen und seien erst nach Ende der Pandemie weiterbearbeitet worden.
Eine gelungene Einbeziehung Jugendlicher zeige das Beispiel der Gestaltung der Gedenkstätte KZ-Außenlager Wandsbek (Drägerwerk). Es handle sich um ein Projekt des Charlotte-Paulsen-Gymnasium, welches ein Kunstlehrer zusammen mit Schüler*innen, unter Einbeziehung der Verfolgtenverbände und verschiedener Repräsentanten aus dem Bereich, durchgeführt haben, mit dem Ziel eines Entwurfs und der Umsetzung eines Denkmals.
Die beiden Schülerinnen (s. Seite 7) haben das Siegermodell aus 16 Vorschlägen entworfen. Das Denkmal bestehe aus zwei ineinander verschlungenen Dreiecken (das Dreieck als Kennzeichen aller KZ-Häftlinge und als Symbol der Solidarität). Die Dreiecke seien miteinander verbunden und mit einer Stahlkette umschlungen, was zugleich Zwang und Verbundenheit ausdrücken solle.
Das Denkmal sei realisiert worden: Ein Betonwerk habe die beiden Dreiecke gespendet, von Blohm&Voss sei die Kette geliefert worden, was letztlich dazu geführt habe, dass relativ viele Personen an dem Projekt beteiligt waren. Das Modell selber entspreche der Grundfläche der Gedenkstätte, wo in jeder Ecke dreieckige Tafeln mit nahezu allen Namen der Häftlinge angebracht seien, so dass Angehörige ihre Namen wiederfinden können.
Sämtliche Informationen seien in dem Buch „Widerstand in Wandsbek 1933-1945“ (s. Seite 8) zusammengetragen und veröffentlicht. Es sei so aufgebaut, dass immer eine Information zu einer bestimmten Richtung des Widerstandes gegeben werde und jeweils ein Einzelbeispiel verdeutliche, warum diese Menschen in den Widerstand gegangen seien und welche Auswirkungen das nach sich gezogen habe.
Protokollnotiz:
Das Buch wird den Ausschussmitgliedern zur Ansicht gegeben.
Herr Romey betont, dass sowohl der Wegweiser, als auch das Buch kostenfrei über die Geschäftsstelle der Bezirksversammlung Wandsbek bezogen werden können.
Seite 9 der Präsentation stelle unterschiedliche Möglichkeiten der Erinnerung dar.
Beim bezirklichen Erinnerungsweg (der sich in der Umsetzung befinde) solle der Weg durch 15 Stelen sichtbar gemacht werden, die jeweils an bestimmten Punkten platziert werden sollen.
So befanden sich z.B. auf dem Gelände des heutigen Meridian Spa die Leonar-Werke, wo die Widerstandsgruppe KdF (Kampf dem Faschismus) aktiv gewesen war. Leonar-Fotopapiere hätten zu der Zeit Weltrang gehabt und glücklicherweise existieren die alten Gebäude des Leonar-Werks noch.
Als besonders positiv hätten sich biografische Darstellung erwiesen und dass alles frei zugänglich und jederzeit erweiterbar sein solle.
Im Zuge der Stelen-Aufstellung seien inzwischen Kontakte zu Angehörigen und Familienmitgliedern geknüpft worden, die sehr gerührt waren, dass sich jemand nach so langer Zeit um die verstorbenen Angehörigen, nunmehr Vater/Mutter bzw. Großmutter/Großvater, kümmere. Zusätzliche Authentizität werde auch noch dadurch geschaffen, indem Angehörige persönliche Dokumente zur Verfügung stellen und sich zur Einweihung der Stelen angemeldet hätten.
Auf Seite 10 werde der Beschluss der Wandsbeker Bezirksversammlung v. 03.02.2022 dargestellt, indem das Bezirksamt Wandsbek einerseits gebeten werde, den Erinnerungsweg umzusetzen und andererseits bei der Planung des Verwaltungsneubaus einen Zentralen Gedenkort (in Form einer Platzgestaltung oder einer Informationstafel) mitzuplanen. Dessen Ausgestaltung stehe heute noch nicht fest, solle aber während des Entwurfsphase des neuen Verwaltungs-Baukörpers abgestimmt werden. Mit diesem Gedenkort, der an einem Ort platziert werde, der dann hauptsächlich publikumsbezogene Verwaltungsleistungen anbieten werde, sollen die Wandsbeker Bürger*innen über jede Erinnerungsstätte im Bezirk Wandsbek informiert werden, so dass Erinnerung an Verfolgung und Widerstand in Wandsbek hoffentlich zu einem integralen Bestandteil der Bezirkspolitik werde.
Der Vorsitzende eröffnet die Diskussion.
Frau Otto fragt nach der Einbindung von Jugendlichen, wie für junge Menschen die Gedenkkultur moderner gestaltet werden könne.
Herr Romey berichtet, dass die Stelen mit einem QR-Code versehen werden, um auf eine Webseite zu gelangen, die umfangreichere Informationen biete, als die Kurzinformation der Stelen. Mit Hinblick auf Schulen und Jugendgruppen sei man eher wieder auf die konventionelle Art zurückgegangen. Es gebe aber auch Schulen, die zu einzelnen Erinnerungsstätten gezielt arbeiten, z.B. zum Erschießungsplatz Höltigbaum, wo zwei Schulen eine Veranstaltung gestalten. Es hänge immer davon ab, wer sich engagiere. Das große Bemühen sei immer, auch in den Schulen Ansprechpartner*innen zu finden. Bei Stadtteil- und Jugendzentren sei es einfacher, weil es dort fest Beschäftigte gebe. Aber in den Schulen benötige es Lehrkräfte, die dieses Thema zum Gegenstand des Unterrichts machen wollen.
Herr Camp kommt zurück auf den auslösenden Moment der Denkmalsplanung im Jahr 2018, deren Fertigstellung durch die Pandemie gehindert wurde und möchte wissen,
- wie viel Zeit bis zum Abschluss des Projekts noch vergehen werde
- ob es Dinge gebe, die während der Projektdauer entdeckt wurden, die von Anfang an hätten mit bedacht werden sollen,
- ob eine generelle Einschätzung zum eigentlichen Projektzeitraum eines derartigen Vorhabens abgegeben werden könne.
Herr Romey antwortet, dass die Bestrebungen zunächst dahin gingen, diejenigen in Wandsbek zu finden, die zu diesem Thema aktiv seien. Da sei Wandsbek nicht sehr breit aufgestellt gewesen. Der Runde Tisch sei von Beginn an bemüht gewesen, die konträren Positionen positiv zu nutzen, weil die Arbeit des Pastors der Christuskirche sehr geschätzt werde, der im Übrigen dieses Projekt mittrage. Die Grabplatte Graf von Moltkes sei nun ein Teil des Erinnerungsweges und tauche auch in der Broschüre auf, so dass ihm und den Konfirmandengruppen die Möglichkeit eröffnet werde, dort weiterhin aktiv zu werden.
Herr Romey betont, dass die Finanzierung das größte Hindernis gewesen sei und dass es aber sehr schnell gehen könne, wenn sich alle Fraktionen einig seien.
Herr Otto weist daraufhin, dass sich im Bezirk Hamburg-Nord ein vollkommen anderes Bild darstelle. Hier seien die Geschichtswerkstätten seit weit über 30 Jahren damit beschäftigt, die Erinnerung zu Verfolgung und Widerstand aufzuarbeiten. Es hätten bereits zahlreiche Umbenennungen von Schulen und auch Benennungen nach Personen wie z.B. Margaretha Rothe, Helmuth Hübener oder den Osterbekkanal usw. stattgefunden.
Über 40 Gedenktafeln seien von der Geschichtswerkstatt allein in Barmbek aufgestellt worden. Was als Idee noch fehle, sei die Beauftragung einer interaktiven Karte, die über das Smartphone zu steuern wäre und entsprechend mit allem, was vorhanden sei, ergänzt werden könnte. Da wäre man erstaunt, was z.B. rund um den Stadtpark zu finden sei. Stolpersteine seien zahlreich dokumentiert, aber beim Transport in die gängigen modernen Medien sei noch Luft nach oben.
Frau Schulz fragt, was aus dem 9m großen Denkmalentwurf geworden sei.
Herr Romey antwortet, dass der Sponsor, seine Zusage zurückgezogen habe, von daher sei von einer späteren Umsetzung nicht auszugehen. Möglicherweise wäre es anders gekommen, wenn der Vorschlag öffentlich diskutiert worden wäre. Traditionell sei die Christusgemeinde seit vielen Jahrzehnten genau zu diesem Teil der Deutschen Geschichte sehr aktiv gewesen, auch wenn z.B. im Rahmen des Besuchsprogramm des Hamburger Senats ehemalige KZ-Häftlinge oder Zwangsarbeiter*innen öffentliche Veranstaltungen durchführen wollten, hätten diese häufig in den Räumen dieser Kirchengemeinde stattgefunden.
Dennoch wäre die Diskussion um dieses Denkmal wahrscheinlich eine andere, weil der fehlende Regionalbezug eine entscheidende Rolle spiele. Eine Identifizierung mit Graf von Moltke sei in jedem Fall nachvollziehbar, aber nicht regionalgeschichtlich.
Der Vorsitzende dankt Herrn Romey für dessen Vortrag.
Der Vorsitzende begrüßt die Referenten Herrn Hölting, zuständige Schulaufsicht der Beruflichen Schule Holz, Farbe, Textil (BS 25) und Herrn Mönkemeyer, Abteilungsleiter der Fachschule Farbtechnik und der Fachoberschule Raum- und Objektgestaltung/Bekleidung an der BS 25.
Herr Mönkemeyer berichtet anhand einer Präsentation zur Implementierung von BBNE.
Protokollnotiz
Die Präsentation wird im Nachgang zur Sitzung öffentlich in ALLRIS eingestellt.
Der Vorsitzende eröffnet die Diskussion.
Herr Dr. Kaputanoglu zeigt sich beeindruckt, weil nicht nur Technik, sondern auch soziale und interkulturelle Aspekte vermittelt werden und möchte wissen, ob in Mosambik noch weitere Projekte realisiert werden sollen.
Herr Mönkemeyer weist auf eine 25-jährige Partnerschaft mit Mosambik hin, die ursprünglich über private Kontakte entstanden sei. Projektideen würden nicht von der Schule gesteuert, sondern kämen von beiden Seiten, d.h. von den Betroffenen. In der Regel würden aus der Schülerschaft, Bedürfnisse benannt. Beispielsweise gebe es ein gemeinsames Projekt mit der Berufsschule in Wilhelmsburg, das in Hamburg unter dem Stichwort „Zahnprophylaxe“ bekannt geworden sei. Das Projekt beklage veränderte Ess- und Trinkgewohnheiten bei gleichzeitiger zahnmedizinischer Unterversorgung in Mosambik, vornehmlich, weil im Rahmen der Globalisierung Süßigkeiten nach Mosambik importiert wurden, die es dort früher nicht gegeben habe. Eine Zahnpflege mit Kauhölzern sei nicht mehr ausreichend gewesen, so dass kleinen Kindern eine andere Art der Zahlpflege beigebracht werden müsse. In diesem Fall konnte ein gesponserter Hochseecontainer auf die Reise geschickt werden, der von Holztechnikern für den sommerlichen Wärmeschutz entsprechend beschichtet und ausgerüstet wurde, um den Container bei sehr hohen sommerlichen Temperaturen, ohne Klimaanlage, in Mosambik als Beratungsstätte für kleine Kinder und deren Zahnpflege zu nutzen.
Innerhalb des Netzwerkes würden partnerschaftliche Begegnungen in der Regel abwechselnd jedes Jahr stattfinden, entweder in einer mosambikanischen Gemeinde oder in Hamburg.
Im letzten Jahr sei es bspw. darum gegangen, dass die mosambikanische Gemeinde Bedarf für einfaches Mobiliar für ihre Schulungsstätten im Außenbereich, dort wo es keine Schulgebäude gebe, geäußert hätten. Dies konnten Schüler*innen insofern herstellen, als Stoffe gedruckt und eine textile Bespannung hergestellt wurde, um mit einer einfachen Konstruktion eines mobilen Außenmöbels den Kooperativen das Unterrichten zu ermöglichen Das seien auch massive soziale Kontexte, die die Schüler*innen prägen, weil sie häufig zunächst nicht wissen, wie sie helfen können, da eine Schule keine Entwicklungshilfeorganisation sei und das sei auch nicht das Ansinnen der Schule. Es gehe vorrangig darum, sich zu begegnen und voneinander zu lernen. Auf der Homepage der Schule könne man in vielen Reiseberichten aus den letzten 20 Jahren nachlesen, wie es gelungen sei, Vorurteile abzubauen und Respekt voreinander zu entwickeln.
Herr Camp fragt, wie viele Menschen sich bei den Austauschen jeweils begegnen und fragt, ob auch andere weiterführende oder allgemeinbildende Schulen BNE in deren Curricula verankert haben bzw. bei Projekten mitmachen können.
Herr Mönkemeyer erklärt, dass er aufgrund seiner Tätigkeit als Berufsschullehrer, nicht genügend Einblicke in den Lehrplan von allgemeinbildenden Schulen habe, aber bei Wettbewerben des Bundespräsidenten z.B. lernen sich unterschiedliche Schulen kennen und tauschen sich aus. Der große Unterschied sei, dass die Beruflichkeit an allgemeinbildenden Schulen nicht gegeben sei. Dort wirke BNE häufig in den Kultur- oder Theaterbereich hinein. Eine Stärke der Beruflichkeit sei, dass die Berufsschüler*innen einerseits die Rolle des Konsumenten innehaben, andererseits wollen Berufsschüler im Zweifel auch Führungskräfte im mittleren Management z.B. Handwerksunternehmen werden, die andere Leute anleiten, aber auch als Gesellen tätig seien wollen und im Grunde ihre erworbene „Beratungsmacht“ im Umgang mit Kunden nutzen können. Deswegen sei berufliche Bildung in dem Bereich sehr wichtig. Leider seien noch nicht alle Schulen auf diesem Weg, ähnlich wie es noch nicht in allen Teilen der Gesellschaft angekommen sei, so verhalte es sich sicher auch in allen Schulformen.
Hinsichtlich der Anzahl an Austauschschüler*innen sagt Herr Mönkemeyer, würden ca. 12-20 Personen an den Austauschen teilnehmen. Nach der Reise erfolgt an den Schulen aber immer eine intensive Multiplikation, so dass im Nachklapp alle Blocklagen / Klassen die Gelegenheit erhalten, von den Erfahrungen der Projektgruppe zu lernen.
Herr Hölting ergänzt, aus Sicht der Schulbehörde gebe es organisatorische Unterschiede, so würden Berufsschulen eine erwachsene Schülerschaft mit Bezug zur Beruflichkeit unterrichten. In der Hamburger Schulbehörde gebe es seit vielen Jahren die Initiative „Klimaschule“, wofür sich Lehrkräfte an allgemein- und berufsbildenden Schulen, über alle Schulen hinweg, engagierten, z.B. bei der Mülltrennung oder der Optimierung von Beleuchtungsanlagen
Berufsschüler setzen sich mit anderen Themen für das Klima ein, als Kinder.
Berufsschulen versuchen, unterrichtswirksame und berufsbildende Projekte daraus zu gestalten. Wenn es z.B. um die Optimierung von Beleuchtungs- oder Heizungsanlagen gehe, beschäftigen sich Berufsschulen für Elektrotechnik bzw. Sanitär mit berufs- und betriebspraktischen Fragestellungen des Ausbildungsberufes. Insofern würden sich mindestens die Hälfte der 30 berufsbildenden Schulen in Hamburg, die z.B. bereits seit Jahren als „Klimaschule“ ausgezeichnet wurden, sowieso schon mit dem Thema Energie/Energieeinsparung beschäftigen.
In Bezug auf den Masterplan gebe es verschiedene Foren und eines betreffe die berufliche Bildung, von daher fokussieren sich die 30 berufsbildenden Schulen auf BBNE (Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung). Das Hamburger Institut für berufliche Bildung, der Teil der Hamburger Schulbehörde, der für die 30 berufsbildenden Schulen zuständig ist, sei derzeit mit 3 Initiativen im Rahmen des Masterplans BBNE aktiv.
Im Rahmen dessen hätte es eine Bedarfserhebung unter allen 30 Berufsschulen gegeben mit der Fragestellung, inwieweit die Schulen mit ihren schon stattfindenden Aktivitäten an die Initiativen des Masterplans andocken können. Daraus sei ein Fortbildungskonzept für alle Lehrkräfte an allen Schulen, zusammen mit der Uni Hamburg entstanden. Darüber hinaus gebe es einen externen Partner aus dem Bereich „energetisches Bauen“, der zurzeit eine Datenbank für die HIBB-Schulen erstellt, aus der jede Schule branchenspezifische externe Partner für BBNE-Initiativen auswählen könne.
Die dritte Initiative bestehe darin, dass eine Person in den Schulen zuständig sei, um das Andocken an die Masterplaninitiativen zu optimieren.
Herr Camp empfiehlt, dass die Berufsschule BS 25 mit ihren interessanten Projekten noch mehr in Barmbek in die Öffentlichkeit gehen sollte, um deren Inhalte präsenter zu machen und der Wirtschaft darzustellen, dass Nachhaltigkeit funktioniere und Effekte nach sich ziehe.
Herr Mönkemeyer sagt abschließend, dass die Vorteile einer betrieblichen Ausbildung vielfältig seien und es auch nach Beendigung einer Ausbildung Möglichkeiten eines Studiums gebe. Hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit gebe es seitens der beruflichen Schulen noch Nachholbedarf.
Der Vorsitzende dankt den Referenten für deren Vortrag.
Frau Schulz betont die Möglichkeit niedrigschwellig d.h. umsonst und draußen im Freien an einem Theaterstück teilzuhaben.
Der Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Herr Messaoudi spricht davon, dass der Verein mit sehr wenig Mitteln ein recht großes Programm auf die Beine stelle und hofft auf Zustimmung.
Frau Fechner schließt sich an und weist auf das sehr abwechslungsreiche und kostenlose Programm hin.
Der Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich beschlossen.
Für-Stimmen |
: GRÜNE, SPD, LINKE, FDP |
Gegenstimmen |
: CDU |
Stimmenthaltungen |
: ./. |
Frau Holländer teilt mit, dass der Verlag sich mit Architektur in historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen beschäftige. 40 Bücher seien in der Reihe bereits über verschiedene Bauwerke mit besonderer Bedeutung in Hamburg erschienen, wohinein sich dieses Buchprojekt gut einreihen würde.
Der Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich beschlossen.
Für-Stimmen |
: GRÜNE, SPD LINKE, FDP |
Gegenstimmen |
: CDU |
Stimmenthaltungen |
: ./. |
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Frau Otto betont, dass dieses Projekt unterstützenzwert sei in einer Gegend, wo die kulturelle Auswahl nicht groß sei und durch CORONA kaum Kulturveranstaltungen stattgefunden haben.
Der Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Herr Schröder erläutert, dass die benannten Reste die jetzige Förderung der Geschichtswerkstätten nicht beeinflussen würden.
Herr Otto zeigt sich von der Höhe der Reste überrascht und fragt
- welche Geschichtswerkstätten institutionelle Gelder nicht verbraucht hätten und haben zurückfließen lassen
- warum in den Jahren 2017-2020 nicht kommuniziert wurde, dass Gelder nicht verbraucht wurden
- wie es für die Jahre 2021-2023 aussehe.
Herr Schröder sagt, es handle sich um Mittel der Geschichtswerkstatt Dulsberg, die in dem Umfang wie sie bereitgestellt wurden, nicht abgerufen bzw. verbraucht wurden. Der Zeitraum 2017-2020 sei der Verwendungsnachweisprüfung geschuldet.
Herr Otto betont, dass die Geschichtswerkstätten keine Einwände gegen eine Überführung der Reste haben.
Auf Nachfrage von Herrn Camp, ob diese Reste frei verfügbar seien, antwortet Herr Schröder, dass der Ausschuss frei über die Mittel entscheiden könne, ob sie bspw. den Geschichtswerkstätten oder Kulturzentren zugutekommen sollen.
Frau Otto spricht sich für eine Übertragung der Reste an die Stadtteilkulturmittel, weil auch Veranstaltungen der Geschichtswerkstätten von Kulturmitteln gefördert werden.
Herr Schröder sagt, es sei eine Überlegung wert, dass die Projektmittel ggf. durch Sondermittel der BV aufgestockt werden könnten.
Der Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Frau Permien äußert sich positiv darüber, dass jüdischer Musik und Kultur im Goldbekhaus stattfinden könne und signalisiert Zustimmung.
Der Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Herr Camp führt aus, dass dem Ausschuss in der letzten Sitzung ein Überblick über sämtliche Baumaßnahmen an Sportanlagen gegeben wurde, woraus sich die Frage ergebe, wie die Sonderbedarfe der Vereine bei Sporthallen abgefragt wurden und welche berücksichtigt bzw. realisiert werden konnten, in Bezug auf neu geplante Sporthallen. Herr Camp wäre mit einer Protokollnotiz einverstanden.
Herr Schröder fragt in dem Zusammenhang die Ausschussmitglieder, ob Interesse bestehe, dass Schulbau Hamburg die aktuellen Schulsporthallenprojekte vorstellen solle.
Die Protokollführung verliest eine Antwort zu einer Referentenanfrage an das Planetarium und bittet die Ausschussmitglieder zu entscheiden, zu welchem Termin Herr Dr. Voss eingeladen werden soll.
Die Ausschussmitglieder befürworten einen Termin im Herbst.
Herr Taheri schlägt vor, die BKS-Sitzung dann vor Ort im Planetarium stattfinden zu lassen.
Protokollnotiz:
Die Gremienbetreuung hat für den Termin 28.11.2023 angefragt.