21-1301

Wo können Jugendliche in Ohlsdorf und Fuhlsbüttel skaten?
Stellungnahme des Bezirksamtes

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

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24.08.2020
11.08.2020
Sachverhalt

 

Der Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel hat sich in seiner Sitzung am 15.06.2020 mit der o.g. Thematik auf der Grundlage eines Antrages der CDU-Fraktion befasst und einstimmig folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:

 

Die zuständige Verwaltung wird gebeten,

 

  1. zu prüfen, wo im Stadtteil Ohlsdorf und Fuhlsbüttel
    a: eine Skateranlage
    b: einzelne Elemente aufgestellt werden könnten.
     
  2. zu prüfen, welche Voraussetzungen notwendig sind, um im Bereich Spielplatz Alsterwiesen einzelne Elemente zum Skaten aufzustellen.
     
  3. zu prüfen, ob auf der Fläche neben dem Kinderspielplatz Sodenkamp (Basketballfläche) einzelne Elemente zum Skaten aufgestellt werden können.
     
  4. zu prüfen, welche Haushaltsmittel in welcher Höhe dafür zur Verfügung stehen.
     
  5. zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen ein Sponsoring für das Anschaffen und das Aufstellen einzelner Elemente möglich ist.
     
  6. Im Regionalausschusses Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel über das Prüfergebnis zu berichten.

 

Begründung:

Im Hamburger Stadtgebiet gibt es viele Skater Parks. Im Bezirk Hamburg-Nord gibt es bisher nur den Skatepark am Loogeplatz direkt neben dem U-Bahnhof Kellinghusenstraße. Dieser wurde 2015 eröffnet.
 

Im Stadtteil Klein Borstel wird immer deutlicher, dass zumindest für die kleineren Kinder gute Spielplätze vorhanden sind. Aber auch für größere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene müssen zusätzliche Angebote für Sport und Freizeit in Klein Borstel oder zumindest in unmittelbarer Nähe vorhanden und erreichbar sein. Besonders beliebt sind die Skateboards und Stunt Scooter.

 

Bisher skaten die Kinder nur auf dem öffentlichen Gehweg z.B. in Klein Borstel. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass Skater auf die Fahrbahn geraten. Gehwege und Straßen sind aber keinesfalls ein guter Platz für ein sicheres Skaten. Die gemeinsame Nutzung auf Gehwegen von Fußgängern und Skatern wird zu Konflikten führen. Darüber hinaus ist die Beschaffenheit der Gehwege in vielen Fällen nicht zum Skaten geeignet. Es besteht nun der Wunsch nach einer Möglichkeit zum Skaten in Klein Borstel oder der näheren Umgebung in den Stadtteilen Ohlsdorf oder Fuhlsbüttel.

 

Die Bezirksversammlung folgt der Beschlussempfehlung einstimmig.

 

Das Bezirksamt nimmt hierzu wie folgt Stellung:

 

zu 1. a/b

Die planrechtliche Voraussetzung für den Betrieb einer Skateanlage ist das Planrecht

„Öffentliche Grünanlage, Kinderspielplatz“, sodass sich die Suche auf entsprechende Flächen beschränkt.

 

Grundsätzlich muss man feststellen, dass die Spielplatzflächen bereits jetzt – im Ergebnis der jahrzehntelanger Beteiligungsverfahren – nahezu vollständig mit Spielangeboten ausgefüllt sind und sich ‚Lücken‘ für einzelne Elemente oder gar ganze Skateanlage nur schwer finden lassen.

 

Die Prüfung der Spielplätze in Ohlsdorf und Fuhlsbüttel ergibt folgendes Bild

 

Spielplatz       Anmerkung

 

Tornberg – Sodenkamp:  Fläche zu klein, direkt angrenzende Wohnbebauung

Ahornkamp: Direkt angrenzende Wohnbebauung

Nordheimstraße – Eichenlohweg: Fläche zu klein, ggf. Potential bei einer Grundinstandsetzung durch Umnutzung/ Reduzierung der Bewegungsspielbereiche oder Ballsportflächen.

Im Grünen Grunde – Rathenaustraße: Fläche zu klein, nebenliegende Rasenflächen für Maßnahmen im Rahmen des Naturcents verplant

Wellingsbütteler Landstraße:  Landschaftsschutzgebiet mit angrenzenden Biotopflächen, keine zusätzlichen Versiegelungen statthaft.

Sodenkamp Fläche zu klein, ggf. Unfallgefahr durch zu geringe Sicherheitsabstände zum Basketballfeld.

Preetzer Straße Fläche zu klein, direkt angrenzende Wohnbebauung

Erdkampsweg Fläche zu klein, Betreuungsstätte der Aktion Kinderparadies

Bergkoppelweg Denkmalgeschütze Grünanlage und Kinderspielplatz

Röntgenstraße Fläche zu klein, direkt angrenzend Wohnbebauung

Ratsmühlendamm Neubau in 2019

Hummelsbütteler Kirchenweg – Ohkampring: ggf. Potential

Brombeerweg Fläche zu klein, Neubau  in 2010

 

Außerhalb des angefragten Untersuchungsraums hätte ggf. der zur Grundinstandsetzung anstehende Spielplatz Timmerloh noch Potential, auch hier müsste jedoch in Kauf genommen werden, dass die Ballsportfläche verkleinert werden muss.

 

Ob zudem auf den häufig zu einem großen Flächenanteil versiegelten Schulhöfen Skateangebot errichtet werden können, kann vom Bezirksamt nicht beurteilt werden - eine entsprechende Anfrage müsste an Schulbau Hamburg bzw. die BSB gerichtet werden.

 

Zu 2. 

Der KSP Wellingsbütteler Landstraße liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, z.T. mit direkt angrenzenden Biotopausweisungen, hier sind weitere Versiegelungen nicht statthaft.

(Siehe auch Antwort zu Drs. 21-1137)

 

Zu 3. 

Die Fläche neben dem Basketballkorb auf dem KSP Sodenkamp ist auch für ein einzelnes Skateelement zu klein. Zudem würde durch eine direkte Benachbarung eines Skatelementes zu einer Basketballanlage ein deutlich höheres, letztlich nicht akzeptables Unfallrisiko entstehen.

 

Zu 4. 

Aktuell stehen keine Haushaltsmittel für Planung, Bau und Unterhaltung von Skateanlagen zur Verfügung.

 

Zu 5. 

Die Voraussetzungen und das Verfahren werden in der Rahmenrichtlinie „Sponsoring - Spo-RahmenRL vom 12.11.2013“ benannt und sind relativ eng auszulegen.

 

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Dr. Udo Franz