22-1335.1.1

Verbesserung der verkehrlichen Erreichbarkeit und Regelung der Nutzung des Linnerings im Umfeld des Planetariums Hamburg Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende

Mitteilungsvorlage vorsitzendes Mitglied

Sachverhalt

Der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude hat sich in seiner Sitzung am 08.09.2025 mit oben genannter Thematik auseinandergesetzt und bei punktweiser Abstimmung folgende Beschlussempfehlung formuliert:

Die Verwaltung wird gebeten, gemeinsam mit den zuständigen Fachbehörden (insbesondere

HVV, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer sowie Polizei) Maßnahmen zur

Verbesserung der verkehrlichen Situation und Nutzungsregelung im Umfeld des Planetariums

Hamburg zu prüfen und umzusetzen:

  1. Zugang für On-Demand-Angebote zum Planetarium ermöglichen:

Es soll geprüft werden, inwieweit für On-Demand-Angebote die Durchfahrt bis zum

Planetarium sowie die Einrichtung einer Haltestelle in den Abendstunden unmittelbar am

Planetarium ermöglicht werden kann, um insbesondere den Abendbetrieb zu stärken

und eine nachhaltige Mobilitätsform zu unterstützen.

  1. ÖPNV-Verbindung über die Otto-Wels-Straße stärken:

Der HVV wird gebeten zu prüfen, ob die bestehende Busverbindung über die Otto-Wels-

Straße (insbesondere Linie 179) hinsichtlich Taktung und Kapazität überprüft und bei

Bedarf ausgebaut werden kann, um eine bessere Anbindung des Planetariums sowie

der angrenzenden Naherholungsgebiete sicherzustellen.

Eine weitere Möglichkeit wäre die (teilweise) Verlängerung der Metrobuslinie 6 bis zur U-Bahn Alsterdorf. Auch diese Möglichkeit soll geprüft werden.

  1. Zufahrt und Beschilderung für Lieferanten optimieren:

Die Zufahrt zum Planetarium über den Linnering für Lieferanten ist derzeit unklar und

teilweise irreführend. Es wird gebeten, in Zusammenarbeit mit dem Planetarium, die

Beschilderung für Lieferverkehr zu verbessern. Dies kann z.B. durch eine Beschilderung

an der Einmündung Butenkamp/Linnering mit einem Schild „Anlieferung Planetarium“,

sowie einer Beschilderung an der Schranke am Ende des Linnerings verwirklicht

werden. Für die Öffnung der Schranke ist weiterhin das Planetarium zuständig

Punkt 1: mehrheitlich beschlossen mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, CDU, FDP, DIE LINKE und AfD gegen die Stimmen der Fraktionen der GRÜNEN und Volt.

Punkt 2: mehrheitlich beschlossen mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, CDU, FDP, DIE LINKE, AfD und Volt gegen die Stimme der Fraktion der GRÜNEN.

Punkt 3: einstimmig beschlossen.

Begründung:

Das Planetarium Hamburg ist eine bedeutende kulturelle Einrichtung und ein Ausflugsziel mit

hoher und auch zunehmender Besucherfrequenz insbesondere in den Abendstunden.

Perspektivisch es also wichtig, die verkehrliche Erreichbarkeit im Umfeld des Planetariums zu

verbessern. Hierzu gibt es verschiedene Ansatzpunkte:

  • Eine Haltestelle für On-Demand-Angebote direkt am Planetarium würde Besuchern eine

nachhaltige, barrierearme Anreise ermöglichen.

  • Der Busverkehr über die Otto-Wels-Straße in der jetzigen Form wird als nicht

ausreichend empfunden, um die steigende Nachfrage abzudecken und könnte daher in

seiner Frequenz gesteigert werden.

  • Lieferverkehr zum Planetarium ist notwendig, bedarf jedoch klarer Wegeführung. Die

Lieferanten wissen teilweise nicht, dass sie bis zum Planetarium vorfahren können und

schieben die Waren dann durch den Stadtpark. Auch hier könnte also durch kleine

Maßnahmen für Verbesserung gesorgt werden.

Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung.

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nimmt hierzu wie folgt Stellung:

Zum ersten Punkt:

MOIA ist ein eigenwirtschaftlich agierendes Unternehmen, das in Hamburg einen Linienbedarfsverkehr nach § 44 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) betreibt. Die Freie und Hansestadt Hamburg bzw. die BVM hat daher keine direkten Steuerungsmöglichkeiten hinsichtlich der Linienführung oder Haltestellenlage von MOIA.

Darüber hinaus wird darauf hinweisen, dass die Genehmigung zur Nutzung der Grünanlagen für den öffentlichen Verkehr im Stadtpark, einschließlich der Flächen rund um das Planetarium, nicht in den Zuständigkeitsbereich der BVM fällt.

Zu zweiten Punkt:

Generell stehen die Hamburger Verkehrsverbund GmbH (hvv), die Verkehrsunternehmen (die Hamburger Hochbahn AG [HHA] sowie die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) und die BVM in der Netz- und Angebotsplanung für den Busverkehr in einem stetigen und konstruktiven Austausch, um das Leistungsangebot im Busverkehr weiterzuentwickeln und zu optimieren. Hierzu zählt auch die kontinuierliche Beobachtung der Verkehrsunternehmen und des hvv, ob nachfrageorientierte Anpassungen im Leistungsangebot notwendig sind; sie werden nach Möglichkeit im Rahmen der weiteren Planungen berücksichtigt. Die Stadtbuslinie 179 ist sowohl von den Auslastungszahlen als auch vonden Besetztmeldungen im Bereich der Otto-Wels-Straße unauffällig. Eine Ausweitung des Taktes ist daher nachfrageseitig nicht erforderlich. Allerdings wird die Nachfrageentwicklung auf der Stadtbuslinie 179 wie bei allen anderen Buslinien auch aufmerksam durch BVM, hvv und HHA beobachtet. Ergänzend sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Erschließung des Planetariums primär über die Haltestelle „Ohlsdorfer Straße (Planetarium)“ erfolgt, an welcher die Metrobuslinie M20 bis ca. 22 Uhr im 10-Minuten-Takt verkehrt. Diese bindet das Planetarium zudem direkt an die nächstgelegenen U- und S-Bahn-Stationen an.

r angebotsorientierte Maßnahmen, wie die gewünschte Verlängerung der Metrobuslinie M6 bis zur Haltestelle U Alsterdorf, stehen derzeit die dafür notwendigen Ressourcen nicht zur Verfügung. Ursächlich hierfür ist die finanziell sehr herausfordernde Gesamtsituation, die bereits seit einigen Jahre besteht und insbesondere die im hvv organisierten Verkehrsunternehmen stark belastet.

Gleichzeitig hat der Senat den Fokus auf einen tariflich attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gelegt: Die Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 und die seit September 2024 gegebene Möglichkeit für Hamburger Schüler:innen, den ÖPNV mit einem kostenfreien Deutschlandticket nutzen zu können, haben den Tarif im Hamburger ÖPNV grundlegend verändert und dies mit großem Erfolg, was die Fahrgastentwicklung der vergangenen Monate zeigt. Hierfür werden seitens der Freien und Hansestadt Hamburg jedoch erhebliche finanzielle Ressourcen aufgewendet und auch für die Folgejahre zurückgestellt.

Als folgerichtiger Schritt wird perspektivisch der Ausbau des Leistungsangebotes wieder in den Vordergrund rücken. Die finanzielle Lage bleibt allerdings wie oben beschrieben herausfordernd.

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

Isabel Permien