Straßenbenennungen Uhlenhorst und Barmbek-Süd: Zusatzinformationen - Interfraktioneller Antrag
Der Regionalausschuss Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde Dulsberg (BUHD) hatte 2021 und 2022 mehrere Beschlüsse zur Benennung verschiedener Straßen und Plätze gefasst. Nach Rücksprache mit dem Bezirksamt fehlten zu einigen Benennungen weitergehende Informationen bzw. Begründungen. Diese reicht der Ausschuss hiermit nach.
Der Regionalausschuss BUHD bittet Bezirksamt und Staatsarchiv um Kenntnisnahme folgender zusätzlicher Informationen zu verschiedenen Benennungen und bittet darum, die Benennungsverfahren zum nächstmöglichen Termin abzuschließen.
Juliusweg (Umbenennung; bisher: Kraepelinweg, Drs. 21-3543.2 [1] )
Der Regionalausschuss schlägt folgenden Text für das die Benennung erläuternde Schild vor:
„Nach dem Hamb. Arzt Nikolaus Heinrich J. (1783-1862), trat für Errichtung einer psychiatrischen Anstalt in Hamburg ein. Die nach ihm benannte Straße wurde 1938 im Rahmen der Umbenennung von nach Menschen jüdischer Herkunft benannten Straßen in Kraepelinweg (nach Emil K. (1856-1926), Psychiater, Wegbereiter der NS-Ideologie im Bereich der Psychiatrie) umbenannt. Rückbenannt 2023.“
Gerda-Kohn-Platz (Neubenennung, Drs. 21-2338 [3] )
Gerda Kohn, geb. Böckmann *18.07.05, Oldenburg in Oldenburg + 26.04.94, Hamburg
Der Regionalausschuss schlägt folgenden Text für das die Benennung erläuternde Schild vor:
„Nach G. Kohn, geb. Böckmann (1905-1994), Kommunalpolitikerin, ab 1945 beteiligt am Wiederaufbau der Arbeiterwohlfahrt, Mitbegründerin des AWO-Altenkreises in Barmbek-Nord, bis 1988 aktiv in der Seniorentagesstätte der AWO am Habichtsplatz.“
Ingeborg-Morgenstern-Weg (Neubenennung, Drs. 21-2338 [3] )
Begründung der Wahl Morgensterns:
Es lässt sich nicht mehr feststellen, welche der drei ersten Busfahrerinnen wirklich als erste den Dienst antrat. Morgenstern, geb. Brechtel, 02.01.1931-30.03.2008, wurde ausgewählt, da ihre Kollegin Gundula Jablonski noch lebt und die die dritte Busfahrerin wegen gesundheitlicher Probleme nicht passend erscheint.
Achtung: In den vorliegenden Unterlagen wird Frau Morgenstern sowohl Ingeborg als auch Ingeburg genannt. Es muss geklärt werden, welche Schreibweise des Vornamens korrekt ist.
Der Regionalausschuss schlägt folgenden Text für das die Benennung erläuternde Schild vor:
„Nach I. Morgenstern, geb. geb. Brechtel (1931-2008), stellvertretend für die ersten drei Straßenbahnfahrerinnen, die 1972 von der Hamburger Hochbahn zu Busfahrerinnen ausgebildet wurden. Eine der ersten Busfahrerinnen Deutschlands.“
Teressaplatz (Umbenennung, bisher: Emily-Ruete-Platz, Drs. 21-3572.1 [2] und 21-2338 [3] )
Begründung der Benennung nur nach dem Vornamen:
Teressa soll stellvertretend für die mindestens 418 verstorbenen Kinder verschleppter Zwangsarbeiterinnen geehrt werden. Durch die Benennung nur nach dem Vornamen sticht dieser einerseits aus der Menge anderer Straßennamen heraus. Andererseits wirkt der Platzname so passend zur Thematik zugänglicher und kindgerechter.
Der Regionalausschuss schlägt folgenden Text für das die Benennung erläuternde Schild vor:
„Nach T. Scira, geb. 25.12.1943 in der Frauenklinik Finkenau, gestorben dort 27.12.1943), Tochter der aus Polen verschleppten Zwangsarbeiterin Hanka Scira. T. steht stellvertretend für mindestens 418 in Hamburg zu Tode gekommene Säuglinge und Kleinkinder von Zwangsarbeiterinnen.“
Für die GRÜNE Fraktion: Simone Dornia, Christoph Reiffert
Für die SPD-Fraktion: Rüdiger Wendt
Für die CDU-Fraktion: Stefan Baumann
Für die Fraktion DIE LINKE: Jonas Wagner
Für die FDP-Fraktion: Claus-Joachim Dickow
[1] http://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1012177
[2] http://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1012052
[3] http://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1010684
Keine