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Sichere Schulwege an der Adolph-Schönfelder-Schule - Kinder sollen beide Standorte gut zu Fuß erreichen können!
Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

Mitteilungsvorlage vorsitzendes Mitglied

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Gremium
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02.09.2019
20.06.2019
Sachverhalt

Der Regionalausschuss Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde-Dulsberg hat sich in seiner Sitzung am 25.02.2019 mit der o.g. Thematik auf der Grundlage eines Antrages der SPD- und Grünen Fraktion befasst und einstimmg folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:

 

 

Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung möge sich bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen, dass zur Verbesserung der Sicherheit im Umfeld der beiden Standorte der Adolph-Schönfelder-Schule folgende Punkte berücksichtigt werden:

 

Standort Brucknerstraße

 

1.Bei der Querung Höhe Mirowstraße wird geprüft, wie diese insbesondere für Auto-fahrende besser kenntlich gemacht werden kann, bspw. durch Aufstellen von rot-weißen Warnbaken.

2.An der Einmündung der Mirowstraße in die Brucknerstraße werden taktile Elemente in den Nebenflächen eingebaut. Die Maßnahme wird in die Liste der Maßnahmen zum Umbau von Straßen eingepflegt.

3.Die Einfahrt zum Schulgrundstück befindet sich direkt gegenüber der Einmündung Mirowstraße. Sie wird aktuell nur noch von Fahrzeugen der Stadtreinigung Hamburg und des Caterers genutzt. Hier soll wieder der frühere Zustand mit einem ausziehbaren Tor hergestellt werden, um ein die Kinder gefährdendes Beparken im Schulbringverkehr und das ungesicherte Queren der Kreuzung durch Kinder zu verhindern.

 

4.Die unter 3. erwähnte Gehwegüberfahrt vor der Schule wird zurückgebaut, die Bordsteinabsenkung bleibt dabei erhalten.

5.Aus Gründen der Schulwegsicherheit wird die vorhandene Straßenbeleuchtung in der Brucknerstraße zwischen Mirowstraße und Käthnerort, insbesondere im Bereich der Querungsstellen, überprüft und ggf. eine zusätzliche Beleuchtung errichtet.

6.An der Kreuzung Hufnerstraße/Reesestraße/Brucknerstraße wird geprüft, ob orange-farbene Blinklichter angebracht werden können, um besser auf querende Schulkinder aufmerksam zu machen.

 

 

Standort Zeisigstraße

 

7.Es wird geprüft, ob die sehr groß dimensionierte Kreuzung Friedrichsberger Straße/Dehnhaide an allen vier Armen mit orangefarbenen Blinklichtern ausgestattet werden kann, um besser auf querende Schulkinder aufmerksam zu machen.

8.Der häufige Rückstau führt dazu, dass noch lange nach dem Umschalten auf Rot Fahrzeuge die Kreuzung passieren. Das gefährdet Fußgängerinnen und Fußgänger, die darauf vertrauen, bei Grün sicher queren zu können. Daher werden geeignete Maßnahmen ergriffen, dies zu verhindern (zweites Rotsignal und Haltelinie direkt vor der Fußgängerfurt oder Anpassung der Signalschaltung).

9.Überprüft wird, ob die überbreite Einmündung der Amselstraße in die Friedrichsbe-ger Straße durch bauliche Veränderungen der Straßeneinmündung - übergangsweise auch mit einfacheren Mitteln - so verändert werden kann, dass ein zu schnelles Ein-biegen verhindert wird.

10.Im Einmündungsbereich der Amselstraße und auf dem Gehweg zwischen Amselstraße und Ampel wird häufig falsch und bis direkt an die Einmündung heran geparkt, so dass querende Kinder kaum zu sehen sind. Es werden geeignete Maßnahmen ergrif-fen, um dies effektiv zu verhindern.

11.Es werden Poller oder andere geeignete Absperreinrichtungen an der Friedrichsberger Straße zwischen Zeisig- und Amselstraße installiert, um das rechtswidrige Parken auf dem Gehweg zu verhindern (siehe Foto).

12.Im selben Abschnitt wird mindestens eine weitere Reihe Gehwegplatten verlegt, um den Gehweg zu verbreitern.

 

13.Bei der Querungsstelle in der Von-Essen-Straße zwischen Amsel- und Zeisigstraße wird geprüft, ob stattdessen ein Zebrastreifen angeordnet werden kann. In jedem Fall sind Maßnahmen zu ergreifen, die Querungsstelle besser kenntlich zu machen, in dem beispielsweise taktile Elemente eingearbeitet, die Borde weiß/reflektierend gestaltet und Warnbaken auf der Insel angebracht werden.

14.Vor dem Haupteingang der Adolph-Schönfelder-Schule an der Zeisigstraße wird ein Schutzgitter oder eine andere Art der Absperrung errichtet, um ungesichertes Laufen auf die Fahrbahn zu verhindern.

15.Im Einmündungsbereich der Wohldorfer Straße wird auf der Nordseite falsch geparkt, so dass es zu gefährlichen Situationen kommt. Hier sollen geeignete Maßnahme ergriffen werden, um dies zu verhindern (Sperrflächenmarkierung, Schilder, verstärkte Kontrollen, …).

 

 

Begründung:

Die Elternvertreter*innen der Adolph-Schönfelder-Schule haben sich an den Stadtteilrat Barm-bek-Süd gewandt, weil der Schulweg im Umfeld beider Standorte der Schule (Zeisig-straße und Brucknerstraße) für zu Fuß gehende Kinder dringend zu verbessern sei. Insbe-sondere die Querung der Amselstraße (Ostende), der Von-Essen-Straße und der Bruckner-straße sei

ge-fährlich durch schnell fahrende und unachtsam sowie zügig abbiegende Fahr-zeuge. Wider-rechtlich parkende Autos engen zudem an der Friedrichsberger Straße den Fußweg stark ein.

An den beiden Querungsstellen an der Brucknerstraße Ecke Mirowstraße sowie an der Von-Essen-Straße Ecke Wohldorfer Straße fahren längst nicht alle Fahrzeuge umsichtig. In der

 

Nähe letzterer Stelle gab es sogar vor Kurzem einen Unfall, bei dem ein Kind verletzt wurde.

Das Zu-Fuß-Gehen, insbesondere auf dem Schulweg, sollte unbedingt gefördert werden. Es ist gesund, fördert motorische und andere wichtige Fähigkeiten der Kinder und hilft ihnen, sich im Straßenverkehr sicher zu bewegen.

 

Oft tragen Eltern zu einem hohen Verkehrsaufkommen zu Schulbeginn bei, da sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Damit Eltern ihre Kinder öfter und mit einem guten Gefühl zu Fuß zur Schule gehen lassen, statt sie mit dem Auto zu bringen, ist es wichtig, dass sie darauf vertrauen können, dass ihre Kinder sicher unterwegs sind. Daher sollten Maßnahmen ergriffen werden, die den Schulweg sicherer machen.

 

Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung einstimmig.

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt hierzu wie folgt Stellung:

 

Vorbemerkung:

Orange blinkende Signalgeber werden vorwiegend an Ampeln eingesetzt, wenn dies aufgrund der besonderen Umstände zwingend geboten ist und eigenverantwortlich Verkehrsteilnehmende eine mögliche Gefahr nicht oder nicht rechtzeitig erkennen können oder nicht mit ihr rechnen müssen. An Kreuzungen und Einmündungen ist dies aber regelmäßig nicht der Fall. Der gewollte Warneffekt verliert dann an Wirkung, wenn überall gelbe Blinklichter verwendet werden. Daher werden diese Blinklichter von der Verkehrsdirektion sehr sparsam angeordnet.

 

Zu 5.:

Die aktuelle Beleuchtungssituation wurde geprüft und in der Brucknerstraße wird ein zusätzlicher Mast zwischen der Mirowstraße und dem Käthnerort gestellt. Ggf. wird zusätzlich ein vor-handener Mast versetzt.

 

Zu 6. und 7.:

Bei den Kreuzungen Hufnerstraße/Reesestraße/Brucknerstraße und Friedrichsberger Straße/Dehnhaide handelt es sich um Standardkreuzungen. Hier wird das Abbiegen durch die Straßenverkehrsordnung (StVO, § 9 Absatz 3) eindeutig geregelt. Dort heißt es u. a.: „Wer abbiegen will, muss entgegenkommende Fahrzeuge durchfahren lassen, ... . Auf Fußgänger muss er besondere Rücksicht nehmen; wenn nötig, muss er warten.“ Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte und in Rücksprache mit der zuständigen Verkehrsdirektion ist das Aufstellen von zusätzlichen orangenen Signalgebern an beiden Kreuzungen nicht erforderlich.

 

Zu 8.:

Ursächlich besteht hier das oft im Stadtverkehr zu beobachtende Problem der Missachtung des §11 StVO – Freihalten von Einmündungs- und Kreuzungsbereichen durch Kfz. Selbst durch die vorgeschlagene bzw. gewünschte Einrichtung von zusätzlichen Haltlinien und Rotsignalen, die technisch aufgrund von Abbiegevorgängen nicht zu verwirklichen sind, wäre eine unmittelbare Blockade der Fuß- und Radfurten nicht verlässlich zu verhindern. Die Signalschaltung mit Räumzeiten von bis zu 12 Sekunden für den Kfz-Verkehr ist der örtlichen Geometrie der Kreuzung angepasst.

Da eine signaltechnische Verbesserung nicht möglich ist, ist das Fehlverhalten des Kfz-Verkehrs nur durch eine selbstbewusste Eigenverantwortung des Fußverkehrs auszugleichen. Hierbei könnten polizeiliche Überwachungen unterstützend hilfreich sein.

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Dagmar Wiedemann