Hummelsbüttel: "Roten Amerikanischen Sumpfkrebs" systematischer bekämpfen! Antrag der CDU-Fraktion
Letzte Beratung: 10.09.2025 Regionalausschuss Alstertal Ö 6.8
Bürger sind im August am Hummelsee auf einen größeren Krebs aufmerksam geworden und haben Fotos von ihm gemacht.
Recherchen ergaben, dass es sich hierbei um den Roten Amerikanischen Sumpfkrebs handelt.
Diese Tierart gilt als invasiv und kann eine Bedrohung für heimische Ökosysteme darstellen (Verdrängung einheimischer Tierarten, Gefährdung des ökologischen Gleichgewichts von Gewässern, Beschädigung der Uferbereiche durch ihre Grabtätigkeit etc.).
Da es sich hierbei um eine invasive Art handelt, wurde die Senatsanfrage 23-01118 gestellt, deren Antwort inzwischen vorliegt.
In den Jahren 2022-2025 wurden aus dem Hummelsee ca. 100 Tiere entnommen, im Tonteich-Angelgewässer ca. 1.500 Tiere sowie im Raakmoorgraben: ca. 150 Tiere.
Seit 2023 läuft ein Projekt der Universität Hamburg, das monatlich etwa 70 Reusen in den Tonteichen auslegt.
Ob dies zu einer wirksamen Reduzierung führt, ist unklar – belastbare Ergebnisse sollen erst nach Jahren vorliegen. Währenddessen könnte sich der Krebs weiter etablieren.
Folgen einer weiteren Ausbreitung:
Sollte der Sumpfkrebs, der bis 15 Zentimeter groß werden kann, in weitere Hamburger Gewässer vordringen, sind erhebliche ökologische und wirtschaftliche Schäden zu erwarten:
1) Verdrängung heimischer Arten: Besonders gefährdet sind Flusskrebse wie der Edelkrebs (Astacus astacus), der ohnehin stark bedroht ist. In anderen Bundesländern wurden durch den Sumpfkrebs bereits große Bestände vernichtet.
2) Übertragung der Krebspest: Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs gilt als Träger des Pilzes Aphanomyces astaci, der für europäische Flusskrebse tödlich ist. In Teilen von Baden-Württemberg und Hessen sind dadurch ganze Populationen zusammengebrochen.
3) Schädigung von Uferzonen und Gewässern: Durch das Graben von Gängen destabilisieren die Tiere Ufer. In Spanien und Italien wurden ganze Feuchtgebiete in Mitleidenschaft gezogen, teils mit erheblichen Folgekosten für die Renaturierung.
4) Einfluss auf Fischbestände: Der Krebs frisst Laich und Jungfische. In der Oberrheinregion wurden dadurch lokale Fischbestände stark reduziert.
Da diese Krebssorte kilometerweit über Land laufen kann, muss die Gefahr der Ausbreitung frühzeitig und konsequenter eingedämmt werden.
Letztendlich vermehrt sich diese Krebsart so massiv, dass selbst Reusen und regelmäßige Entnahmen keine wirkliche Dauer-Lösung für das Problem sind.
Nach guten Erfahrungen in dänischen Gewässern sollten zusätzlich Klein-Aale umfangreich in den Hummelsbütteler Seen ausgesetzt werden, da diese bevorzugt proteinreiche Jungkrebse fressen. (Quellen: Miljo- og Fodevareministeriet in Kopenhagen und Technische Universität in DK-Silkeborg).
Der Regionalausschuss Alstertal möge beschließen:
Die zuständigen Behörden werden gebeten:
Die Bezirksversammlung möge sich diesem Beschluss anschließen.
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