Halbherzige Fahrradstraße an der Kreuzung Leinpfad /
Maria-Louisenstraße ? II
Anfrage gem. § 27 BezVG

 

Die Baumaßnahmen zur Einrichtung der Fahrradstraße Leinpfad wurden im Juli 2017 abgeschlossen und 2019 von einem externen Ingenieurbüro evaluiert. Die Evaluation ergab, dass die Fahrradstraße Leinpfad frequentiert benutzt wird und ein Rückgang an Autofahrern zu verzeichnen ist. Dies führt dazu, dass sich zu Stoßzeiten Fahrradfahrer und Autofahrer auf der Maria-Louisenstraße Ecke Leinpfad gegenseitig ausbremsen. Die vorhandene Sprunginsel in der Mitte der Maria-Louisen-Straße bietet lediglich Platz für 2-3 Fußgänger und die vorhandene Ampeln, deutlich links und rechts von der Sprunginsel, werden nur von wenigen einzelnen Fahrradfahrern für die Überquerung vom südlichen in den nördlichen Teil des Leinpfad benutzt. Dies führt zu Stoßzeiten zu einem regelrechten Stau an Autos und Fahrrädern, der möglicherweise durch eine bedarfsgesteuerte Ampel verhindert werden könnte. Die aktuelle Situation teilt die vermeintliche Fahrradstraße in zwei Hälften und bremst alle Verkehrsteilnehmer im Berufsverkehr aus.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1. Wäre es laut der zuständigen Straßenverkehrsbehörde BIS/VD5 a) möglich und b) sinnvoll, eine Ampelschaltung zu installieren, um das Überqueren für Fußgänger und Fahrradfahrer zu vereinfachen?

 

Die Verkehrsdirektion 5 als Zentrale Straßenverkehrsbehörde nimmt im Einvernehmen mit der örtlich zuständigen Straßenverkehrsbehörde des Polizeikommissariats 31 zu 1. und 6. wie folgt Stellung:

 

 

Zu 1:

Ob die Aufstellung einer Lichtzeichenanlage möglich ist, müsste im Rahmen eines vorgeschriebenen Prüfverfahrens festgestellt werden.

Aus straßenverkehrsbehördlicher Sicht ist eine Ampelschaltung nicht erforderlich. An der Kreuzung entstehen auch zu den Hauptverkehrszeiten ausreichend große Lücken im Verkehrsfluss, um die Maria-Louisen-Straße zügig und gefahrlos zu queren.

 

1. Welche Kosten verursacht eine bedarfsgesteuerte Ampel an der Kreuzung Maria-Louisenstraße Ecke Leinpfad laut LSBG?

 

1. Müssten Kontaktschleifen im Leinpfad verlegt werden? Wenn ja, was würde dies kosten laut LSBG?

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt zu 2. - 5. wie folgt Stellung:

 

Zu 2. und 3.:

Siehe Drs. 21/18202.

 

1. Wie viele bedarfsgesteuerte Ampeln gibt es derzeit in Hamburg laut LSBG? Wie viele davon befinden sich im Bezirk Hamburg-Nord? Bitte nach Standort aufschlüsseln.

 

Zu 4.:

Derzeit gibt es in Hamburg 1.617 LSA mit Bedarfsanforderung für die verschiedensten Verkehrsteilnehmergruppen.

Im Bezirk Hamburg-Nord gibt es an 304 LSA Bedarfsanforderungen für die verschiedensten Verkehrsteilnehmergruppen. Genannt werden explizit auch Sehbehindertensignale bei Festzeitsteuerungen. Siehe Anlage.

 

1. Gibt es Absichten von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) weitere Evaluationen der Fahrradstraße Leinpfad? Wenn ja, wie und wann sollen diese stattfinden? Wenn nein, warum nicht?

 

Zu 5:

Siehe Drs. 21/18202.

 

6.           Wie viele Unfälle haben sich seit Einrichtung der Fahrradstraße im Leinpfad an der Ecke Maria-Louisen-Straße ereignet laut der zuständigen Behörde BIS (Behörde für Inneres und Sport)?

 

Zu 6.:

Die Unfallzahlen wurden durch eine Auswertung der Datenbank „Elektronische Unfalltypen-steckkarte“ (Euska) vom 30.08.19 ermittelt. Es stehen Daten bis einschließlich 30.06.2019 zur Verfügung. Die Zahlen für 2019 sind vorläufig.

Seit Einrichtung der Fahrradstraße Leinpfad (Auswertezeitraum 01.08.17 – 30.06.19 haben sich 18 Verkehrsunfälle ereignet.

 

Dr. Andreas Schott                                                 Caroline Mücke-Kemp

CDU Fraktionsvorsitzender                                    Philipp Kroll

 

Maria-Louisen-Straße Hamburg-Nord

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