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Grünfraß am Goldbekufer in Winterhude stoppen! Alternativen für die geplante U5-Baustelleneinrichtungsfläche prüfen! Antrag der Fraktion DIE LINKE

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
05.09.2024
04.07.2024
Sachverhalt

 

Die Stadtentwicklung geht im Bezirk Hamburg-Nord zunehmend auf Kosten von Grünflächen. Das Areal zwischen Goldbekufer und Poßmoorweg in Winterhude, auf dem sich Kleingärten, ein Bauspielplatz, eine Jugendberatungsstelle, öffentliche Grünflächen, Spiel- und Bolzplätze befinden, ist schon lange bedroht. Bereits 2017 hatte die Stadt das private Projektentwicklungsbüro Hamburg Team damit beauftragt, ein Konzept für Wohnungsbau auf dem städtischen Grundstück zu entwickeln. Die Pläne, die bei Umsetzung den Verlust von viel Grün bedeuten würden, waren bisher nicht öffentlich. Grüne und SPD stehen wegen der geplanten Zerstörung von Grünflächen im Diekmoor in Langenhorn in den letzten Jahren sowieso schon stark in der Kritik. 

 

Die Bebauungspläne wurden 2023 öffentlich, als die Hochbahn für den Bau der neuen

U-Bahnlinie 5 drei Baustelleneinrichtungsflächen entlang der Barmbeker Straße vorschlug. Das Bezirksamt lehnte die vorgeschlagenen Flächen ab. Stattdessen sollte lieber das Areal am Goldbekufer genutzt werden zuerst von der Hochbahn für den Bau der U5 und danach für den Wohnungsbau. Die Strategie dahinter ist wohl, den Protest gegen die Wohnungsbaupläne an dieser Stelle kleinzuhalten. Sind mit der Baustelleneinrichtungsfläche erst einmal ein Großteil der Grünflächen zerstört und damit Tatsachen geschaffen, gibt es nicht mehr viel Grün zu retten.

 

Aber auch die Flächen, die die Hochbahn vorgeschlagen hat, sind größtenteils nicht geeignet für die Baustelleneinrichtung, denn es handelt sich um eine Grünanlage mit Spielplatz und den Sportplatz einer Schule. Einzig der Bolzplatz am Poßmoorweg Ecke Barmbeker Straße käme in Frage, weil er kaum genutzt wird. 

 

Bei der Suche nach Flächen waren vermutlich nur zwei Kriterien wichtig: es mussten öffentliche Flächen sein und sie durften den motorisierten Individualverkehr nicht im Wege stehen. Wie aus einer Anfrage von Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft hervorging (vgl. Drucksache

22/14971) und wie ein Vertreter der Hochbahn bei der Infoveranstaltung am 25.06.2024 auf Kampnagel gesagt hat, wurden sonst keine Alternativen geprüft. Wer aber wirklich am Gemeinwohl, Klimaschutz und einer echten Verkehrswende interessiert ist, sollte auch andere Flächen prüfen!

 

So gibt es in der Umgebung bereits versiegelte, private Grundstücke wie der Parkplatz an der Jarrestraße Ecke Barmbeker Straße und ein leerstehendes Autohaus (Barmbeker Straße 35-37), das vermutlich bald ohnehin abgerissen wird oder Verkehrsflächen (wie der Borgweg zwischen Wiesendamm und Barmbeker Straße), die als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt werden können. Ebenso Flächen, die nicht in unmittelbarer Nähe zur Barmbeker Straße liegen wie der Wiesendamm oder Südring, sollten in Betracht gezogen werden. Das ist auch eine gute Übung für den weiteren Bau der U5 in Richtung Hauptbahnhof. Denn umso weiter es in Richtung Stadtzentrum geht, desto dichter wird die Bebauung und Kleingärten gibt es dort nicht.

 

Petitum/Beschluss

Beschluss:

 

Die Bezirksamtsleitung wird dazu aufgefordert

 

1. Alternativen für die Baustelleneinrichtungsfläche zwischen Goldbekufer und Poßmoorweg zu prüfen

2. oder alternativ die Hochbahn U5 Projekt GmbH dazu aufzufordern

3. die Bezirksversammlung und Öffentlichkeit zeitnah und ausführlich darüber zu informieren, welche alternativen Flächen geprüft wurden und sofern sie als ungeeignet bewertet wurden, die Gründe dafür detailliert darzulegen

 

 

Fraktion DIE LINKE

Marco Hosemann, Dino Ramm, Wiebke Fuchs, Bjørn Knutzen

 

Anhänge

Keine