Gepflegtes Stadtgrün erhöht die Lebensqualität, fördert Zufriedenheit und verbessert die Stadtluft - Grünpatenschaften in Hamburg-Nord stärken Antrag der FDP-Fraktion
Letzte Beratung: 21.04.2021 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität Ö 5.1
Straßenbäume und Grünflächen gehören zu einem attraktiven Stadtteil, tragen zur Verbesserung der Stadtluft und dem Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger an ihrem Wohn- und Arbeitsort bei. Dazu gehören auch die Kleinst- und Kleingrünflächen, wie wir sie an Bäumen oder auch solo an Straßenrändern vielfach vorfinden. Der Zustand dieser unzähligen kleinen Flächen ist jedoch meist traurig: Verunkrautet und verdreckt, meistenteils nur als Hundetoilette genutzt. Dies zu verbessern sollte auch Anliegen des Bezirksamtes Hamburg-Nord sein.
Die Idee der Grünpatenschaften bietet die Möglichkeit, öffentliche Flächen von Unternehmen und Privatpersonen pflegen zu lassen. Mithilfe von Grünpatenschaften kann die ökologische Gestaltung von Grünflächen gefördert und verschönert sowie Lebensräume für eine vielfältigere Pflanzen- und damit auch Tierwelt im Bezirk stark verbessert werden.
Im Rahmen des Projekts Grünpatenschaften können alle Bürgerinnen und Bürger sowie Firmen im Bezirk ihren Beitrag leisten, sei es durch Übernahme der Kosten für das Anlegen einer gepflegten, Bienen- und Insektenfreundlichen Kleingrünanlage (ab 1 qm) und deren jährlichen Pflege - oder indem sie selbst eine Kleinfläche zur Pflege übernehmen. Auch Schulklassen könnten im Umfeld der jeweiligen Schule im Rahmen einer Unterrichtsstunde "Garten- oder Sozialarbeit" ebenfalls Patenschaften und damit Verantwortung für Kleingrünflächen übernehmen.
Es besteht bereits heute die Möglichkeit, Grünflächenpatenschaften im Bezirk Hamburg-Nord zu übernehmen. Laut Drucksache 21-1448 sinkt die Beantragung einer Patenschaft von "Straßenbegleitgrün" seit Start der Initiative im Jahr 2018 (2018: 18; 2019: 5; 2020: 4) stark. Konnten 2018 noch mit guter Medienberichterstattung und Kampagnen-Flyer zur Initiative der Grünpatenschaften 18 Grünpatenschaften vergeben werden, so sind es 2020 ohne aktive Begleitung durch das BA HH-Nord nur noch vier Patenschaften. Es ist zu vermuten, dass die Möglichkeit, Grünpatenschaften zu übernehmen im Bezirk nicht ausreichend bekannt gemacht wird.
Sucht man auf der Homepage von hamburg.de nach Informationen, erhält man Kontaktdaten des Bezirksamt Hamburg-Nord und die Information "Bürger und/oder Firmen können Patenschaften für Grünflächen oder Pflanzen übernehmen". Für die Beantragung der Patenschaften erforderliche Formulare sind nicht hinreichend verlinkt. Weitere Informationen erhält man auf der Internetpräsenz des Bezirksamtes Hamburg-Nord nicht.
Um die gute Idee der Patenschaften für Stadtgrün, die ursprünglich gemeinsam von der Handelskammer und der Stadt Hamburg entwickelt wurde, in ihrer Attraktivität und Akzeptanz zu stärken, beantragen wir, dass die Bezirksversammlung Hamburg-Nord Folgendes prüft:
1. Entwicklung einer kleinen Kampagne zum Bekanntmachen der Möglichkeiten zur Übernahme von Grünpatenschaften im Bezirk Hamburg-Nord. Diese soll u. a. eine jährliche Erfolgs-Berichterstattung an die Presse beinhalten.
2. Überarbeitung und Druck des entsprechenden Flyers sowie dessen Auslage und Verteilung im Bezirksamt, den Kundenzentren und an weiteren noch zu definierenden Orten.
3. Werbewirksame Darstellung zur Übernahme von Grünpatenschaften auf der Internetseite des Bezirksamtes Hamburg-Nord mit der entsprechenden Verlinkung von Online-Anträgen.
4. Den Möglichkeiten, welche Flächen als Patenschaften vergeben werden, sollten keine Schranken auferlegt werden, z. B. durch festgelegte Flächen, die zur Verfügung stehen.
5. Eine Prüfung, inwieweit die Bereitschaft in Schulen vorhanden ist, sich im Rahmen des Unterrichts oder freiwilliger Freizeitangebote mit langfristigen Patenschaften an der Pflege von Kleingrünflächen zu beteiligen.
6. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit das Bezirksamt auch die Beantragung von "Grünanlagen" statistisch erfassen kann.
FDP-Fraktion Hamburg-Nord: Claus - Joachim Dickow, Ralf Lindenberg, Cornelia Bruns, Lars Jessen
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