Frau, Leben, Freiheit! Benennung der Grünanlage gegenüber dem iranischen Konsulat nach Jina Mahsa Amini Antrag der GRÜNE-Fraktion
Letzte Beratung: 07.10.2024 Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude Ö 8.1
Am 16. September 2024 jährt sich der Todestag der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini zum zweiten Mal. Amini wurde nur 22 Jahre alt. Nachdem sie von der sogenannten „Sittenpolizei“ verhaftet wurde, weil sie ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen hatte, fiel die junge Frau ins Koma. Drei Tage später starb sie an den Folgen der schweren körperlichen Misshandlungen, die sie während der Haft erlitten hatte.
Jina Mahsa Aminis Tod ist mehr als eine individuelle Tragödie. Ihr Schicksal steht symbolisch für die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran. Auf ihre Ermordung folgten die größten und am längsten andauernden Proteste seit der Gründung der Islamischen Republik im Jahr 1979. Viele junge Frauen nahmen trotz der staatlichen Repressionen ihre Kopftücher ab und demonstrierten für Frauenrechte, Gleichheit und Demokratie und gegen das menschenverachtende iranische Regime. Die iranische Regierung reagierte darauf mit massiver Gewalt, unzählige Menschen – darunter auch viele Minderjährige – wurden Opfer der Brutalität des Regimes. Auf der ganzen Welt fanden Solidaritätskundgebungen mit der iranischen Protestbewegung statt.
2023 verlieh das Europäische Parlament Jina Mahsa Amini und der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ den renommierten Sacharow-Preis mit der Begründung, die junge Frau habe ihr Leben für die Freiheit im Iran geopfert und damit den Anstoß für die Protestbewegung gegeben. Das Parlament stehe an der Seite der iranischen Frauen, die weiterhin für ihre Rechte sowie für Gleichheit und Demokratie kämpften.
Auch im Bezirk Hamburg-Nord wollen wir unsere Solidarität mit der Protestbewegung sichtbar machen und den Mut der jungen, von Frauen geführten Bewegung würdigen. In der Grünanlage gegenüber dem iranischen Konsulat in der Bebelallee fanden bereit zahlreiche Demonstrationen, organisiert von der iranischen Community, statt. Auch ein Protestcamp wurde dort zeitweise errichtet. Außerdem fertigten zwei in Hamburg lebende Iranerinnen die Skulptur „Jinas Beet“ an, die ebenfalls dort errichtet wurde. All das verdeutlicht die zentrale Bedeutung des Ortes für die iranische Community. Die Benennung der Grünanlage an der Bebelallee in „Jina-Mahsa-Amini-Park“ soll ein Zeichen dafür setzen, dass der Mut der jungen Frau und der Protestbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ nicht in Vergessenheit geraten ist.
Beschluss:
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Die Grünanlage an der Bebelallee zwischen den U-Bahn-Stationen Hudtwalckerstraße und Lattenkamp wird anlässlich des 2. Todestags Aminis (16.9.2024) „Jina-Mahsa-Amini-Park“ benannt.
Für die GRÜNE Fraktion
Timo B. Kranz
Isabel Permien
Keine
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