Fahrradservicestationen für Hamburg-Nord! Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität hat sich in seiner Sitzung am 18.08.2021 auf der Grundlage eines gemeinsamen Antrages der GRÜNE-Fraktion und der SPD-Fraktion mit o.g. Thematik befasst und einstimmig folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:
Begründung:
Im Pergolenviertel gibt es heute bereits öffentliche Fahrradpumpstationen. Dabei handelt es sich um fest im Boden verankerte und robuste Fahrradpumpen, die mit dem Fuß betätigt werden. Zudem gibt es am örtlichen „Mobilport“ auch eine Fahrradservicestation: Diese verfügt nicht nur über eine Pumpe, sondern zusätzlich auch über eine Möglichkeit, ein Fahrrad zur Wartung aufzuhängen sowie über Werkzeug, das gegen Diebstahl mit Stahldrähten gesichert ist. Nach Aussage von Mitarbeitenden des „Mobilports“ wird die Servicestation gut angenommen.
Zwar können solche Stationen den Radfahrer*innen einen bislang nicht üblichen Service anbieten, ob sich Menschen aber nur wegen dieser Stationen entscheiden, das Rad als Verkehrsmittel zu wählen, kann bezweifelt werden. Daher ist es wünschenswert, solche Pump- und/oder Servicestationen einzurichten. Dies darf aber nicht zu Lasten des Ausbaus von Straßen und Wegen für den Radverkehr gehen: Gerade schnelle, sichere und bequem zu nutzende Verbindungen für den Radverkehr sind es, die Menschen dazu ermutigen, das Rad an Stelle eines anderen Verkehrsmittels zu nutzen.
Als Konsequenz sollte das Bezirksamt die Möglichkeiten für solche Pump- und/oder Servicestationen dort prüfen, wo ohnehin gebaut wird und viele Radler*innen vorbei kommen: bei den großen Bauprojekten zur Förderung des Radverkehrs. Dies könnten z.B. die Osterbekstraße, die Veloroute Rathenaustraße und/oder der Radschnellweg nach Norderstedt sein.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nimmt zu 2. und 3. wie folgt Stellung:
Zu 2. und 3.:
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) unterstützt die Ausweitung von Serviceangeboten für den Radverkehr. Beim neu errichteten Fahrradparkhaus an der U-Bahn-Haltestelle Kellinghusenstraße wurde beispielsweise eine Servicestation direkt mitgeplant und umgesetzt.
Die BVM prüft zurzeit, inwieweit das Thema Luftstationen (Standardisierung, bezirksübergreifendes Konzept, zentrale Finanzierung) in die Fortschreibung des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr aufgenommen werden kann. Vor dem Hintergrund der zunehmend angespannten Haushaltslage wird das Thema derzeit jedoch als nicht prioritär angesehen. Zudem erscheint die Problematik mit dem allgegenwärtigen Vandalismus, wie er bereits jetzt bei den Luftstationen auftritt, kaum lösbar.
Aktuell wäre keine finanzielle Beteiligung an Fahrradreparatur- und Luftstationen möglich, da bei der BVM keine Haushaltsmittel für einen solchen Zweck zur Verfügung stehen. Es wird darauf hingewiesen, dass es bereits Anbieter:innen solcher Services gibt, wie zum Beispiel Fahrradgeschäfte oder private „Bike-Doktoren“. Darüber hinaus regt die BVM an, mögliche Synergien mit Einrichtungen entlang der Veloroute zu prüfen, die eigenständig Fahrrad-Servicestationen auf ihren Grundstücken aufstellen und finanzieren könnten.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Priscilla Owosekun-Wilms