22-0647

Sachverhalt

Am 11.4.2024 hatte die Bezirksversammlung auf Antrag von GRÜNEN, SPD und die Linke beschlossen, den Alsterdorfer Teil der Hindenburgstraße in „Traute-Lafrenz-Straße“ umzubenennen. Der Winterhuder Teil soll in Fortführung des Abschnitts im Stadtpark nach Otto Wels benannt werden, die Hindenburgbrücke ebenfalls nach Traute Lafrenz. [Drs. 21-5306, 1]

Formal kann eine Benennung nach Traute Lafrenz erst zwei Jahre nach ihrem Tod erfolgen. Dies ist ab dem 6. März 2025 der Fall. Bislang hat der Senat die Umbenennungen nicht vollzogen.

Traute Lafrenz (geboren am 3. Mai 1919 in Hamburg; gestorben am 6. März 2023 in Charleston County, South Carolina, USA) war ab 1942 bis zu ihrer Verhaftung am 15. März 1943 Teil der Widerstandsgruppe Weiße Rose, genauer, deren Hamburger Zweigs. Sie war die letzte Überlebende der Widerstandsgruppe.

Angesichts der Bedeutung sowohl der Straße als auch der Namensgeberin sollte die Umbenennung zeitnah zum 2. Todestag Lafrenz’ erfolgen – und in würdigem Rahmen gefeiert werden. Aufgrund der Biografie der Namensgeberin bietet es sich an, dies rund um den 8. Mai 2025 zu tun, dem 80. Jahrestag des Kriegsendes.

In eine Feier einbezogen werden sollten sowohl die Angehörigen Lafrenz‘, die teils in den USA, teils in Norwegen leben, als auch die Weiße Rose Stiftung in München, die sich mit der Widerstandsgruppe und deren Wirken befasst.

Da für den Vollzug der Umbenennung nach Senatsbeschluss und eine Feier der Bezirk zuständig ist, muss bald mit der Organisation einer Einweihungsfeier begonnen werden.

Petitum/Beschluss

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

Der Beschluss der Bezirksversammlung aus Drs. 21-5306 wird in allen Punkten schnellstmöglich umgesetzt. Insbesondere richtet das Bezirksamt -sofern nicht bereits erfolgt- die notwendigen formalen Anträge zur Umbenennung ans Staatsarchiv.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord wünscht sich eine würdige Feier zur Benennung der Traute-Lafrenz-Straße, Traute-Lafrenz-Brücke und Otto-Wels-Straße.
Die Feier wird durch das Bezirksamt Hamburg-Nord ausgerichtet. Die Bezirksamtsleitung wird gebeten, sich um finanzielle Unterstützung durch das Land Hamburg oder andere Quellen zu bemühen.
Sollte nicht in ausreichendem Maße Unterstützung eingeworben werden können, stellt die Bezirksversammlung Hamburg-Nord aus bezirklichen Mitteln bis zu 8.000 Euro zur Verfügung.
Die Feier soll rund um den 80. Jahrestag des Kriegsendes (8. Mai 2025) stattfinden. Das Vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung, Mitglieder des Senats sowie wenn möglich Angehörige sollen dort zu Wort kommen.
In die Vorbereitung der Feier sollen mindestens die Bezirksversammlung, nach Möglichkeit sofern erreichbar die Angehörigen Lafrenz‘ in den USA und in Norwegen sowie die Weiße Rose Stiftung in München einbezogen werden.