Baustart im Areal Santa Fu- Bezirkspolitik, Nachbarschaft und betroffene Akteur*innen umfassend und frühzeitig einbinden Antrag der GRÜNE-Fraktion
Letzte Beratung: 06.11.2025 Stadtentwicklungsausschuss Ö 5.1
Am 26.5.2025 startete offiziell das Projekt „Standortentwicklung Fuhlsbüttel“ mit dem Ziel der umfassenden Neustrukturierung innerhalb der JVA [1]. Dabei entstehen ein neues Schul- und Ausbildungsgebäude sowie ein neues Verwaltungsgebäude. Nicht mehr benötigte Gebäude der Justizvollzugsanstalt werden abgerissen. Bereits im Vorfeld des Baustarts wurden erste vorbereitende Maßnahmen durchgeführt, wie die Einrichtung eines provisorischen Freistundenhofs, da im Zuge des Projekts auch der Sportplatz saniert wird.
Es entstehen außerdem neue Möglichkeiten für die Nutzung der zukünftig freigezogenen Flächen und ungenutzter Gebäude. Die Arealentwicklung soll parallel zur baulichen Umstrukturierung der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel vorangetrieben werden, um nach Abschluss dieser Baumaßnahmen dann mit der nächsten Phase der Umsetzung beginnen zu können. Eine konkrete Nachnutzung steht allerdings noch nicht fest.
Derzeit untersucht die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz zusammen mit anderen städtischen Stakeholdern verschiedene Nachnutzungsmöglichkeiten, die von Wohnraum, Hotelnutzung und Coworking-Spaces über Gastronomiebetrieb bis hin zu studentischem Wohnen reichen. Angesichts der großen historischen wie auch erinnerungspolitischen Bedeutung der Gebäude und des Areals soll eine entsprechende Nachnutzung hierzu im Einklang stehen.
Hierbei muss unbedingt berücksichtigt werden, dass es sich um ein zusammenhängendes, denkmalgeschütztes Areal handelt, das aus den Häusern 1 und 3, dem Torhaus, der Gefängnismauer und den ehemaligen Wärterhäusern besteht.
Aufgrund der weitreichenden Folgen der Neustrukturierung sowie der großen erinnerungspolitischen und lokalen Bedeutung des Areals bedarf es dringend einer Einbindung sowohl der Bezirkspolitik und der Nachbarschaft als auch der betroffenen erinnerungspolitischen Akteur*innen der Gedenkstätte Konzentrationslager Fuhlsbüttel.
Die Arbeitsgemeinschaft KolaFu besteht aus dem Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten, der Willi-Bredel-Gesellschaft-Geschichtswerkstatt e.V. und der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes, die seit fast 40 Jahren dort ehrenamtlich engagiert sind und eng mit der Stiftung Hamburg Gedenkstätten und Lernorte zusammenarbeiten. Es sollte daher eine Selbstverständlichkeit sein, ihre Expertise in der weiteren Planung mit hinzuzuziehen.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Das Vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei den zuständigen Landesbehörden dafür einzusetzen, dass sowohl die Bezirkspolitik und die Nachbarschaft als auch die folgenden Akteur*innen bei der Modernisierung des Geländes der JVA Fuhlsbüttel – besonders der Erweiterung der Gedenkstätte Konzentrationslager Fuhlsbüttel um das Haus 3 der JVA – frühzeitig und umfassend beteiligt werden. Das sind neben der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte (SHGL) als Trägerin der Gedenkstätte:
Für die GRÜNE Fraktion
Timo B. Kranz
Isabel Permien
Daniela Clément
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