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Baustart im Areal „Santa Fu“- Bezirkspolitik, Nachbarschaft und betroffene Akteur*innen umfassend und frühzeitig einbinden Antrag der GRÜNE-Fraktion

Antrag

Letzte Beratung: 16.10.2025 Bezirksversammlung Ö 6.3

Sachverhalt

Im Sommer 2026 findet die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in den USA, Kanada und Mexiko statt. Die WM wird erneut Millionen Menschen begeistern, auch in Hamburg-Nord. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich, dieses sportliche Großereignis gemeinsam vor Ort zu erleben nicht auf zentralen Großflächen, sondern wohnortnah, niedrigschwellig und in vertrauter Umgebung. Public Viewing in den Stadtteilen fördert das Gemeinschaftsgefühl, Teilhabe und Zusammenhalt, unabhängig von Eintrittspreisen oder Reisewegen.

Als Bezirk wollen wir solche Formate bewusst ermöglichen und unterstützen. Klar ist: Public Viewing bedeutet nicht nur ein gemeinsames Bild auf der Leinwand und ein paar Bänke, sondern erfordert professionelle Organisation, Sicherheit, Infrastruktur und oft auch erhebliche finanzielle Vorleistungen. Viele Initiativen oder Veranstalter stoßen hier an ihre Grenzen gerade wenn sie lokale, offeneAngebote umsetzen wollen.

Zur UEFA EURO 2024 wurde in Hamburg-Nord ein solches Angebot kurzfristig am LaHoMa-Einkaufszentrum in Langenhorn ermöglicht. Aufgrund der knappen Vorlaufzeit und begrenzten Ressourcen konnte jedoch nur ein Anbieter gefunden und nur eine Veranstaltungsreihe umgesetzt werden. Die Veranstaltung war gut besucht, zeigte aber auch: Die Organisation ist komplex, kostenintensiv und muss rechtzeitig vorbereitet werden.

Eine besondere Herausforderung der WM 2026 sind die späten Anstoßzeiten aufgrund der Austragung in Nordamerika. Auch hier braucht es maßgeschneiderte, standortbezogene Lösungen, die Anwohnerinteressen, Lärmschutz und Veranstaltungsrecht ebenso einbeziehen wie das berechtigte Interesse vieler Fans am gemeinschaftlichen Erleben.

Uns ist bewusst, dass die Umsetzung solcher Veranstaltungen im öffentlichen Raum insbesondere auf Wochenmarktflächen komplexe Genehmigungsverfahren und eine sorgfältige immissionsschutzrechtliche Prüfung voraussetzt. Das Bezirksamt hat bereits auf die personellen und rechtlichen Grenzen hingewiesen und macht deutlich, dass eine Durchführung nur mit erfahrenen Veranstaltern und tragfähigen Konzepten realistisch ist.

Ziel dieses Antrags ist es deshalb nicht, dem Bezirksamt zusätzliche Aufgaben zu übertragen, sondern politische Unterstützung zu formulieren, um für interessierte Veranstalter möglichst klare Rahmenbedingungen und eine koordinierte Abstimmung zu schaffen. Die Auswahl geeigneter Standorte muss dabei im Dialog mit allen Beteiligten erfolgen, um Nutzungskonflikte z.B. mit dem Wochenmarkt frühzeitig zu vermeiden.

Als Bezirksversammlung wollen wir dazu beitragen, dass Public Viewing in Hamburg-Nord gut organisiert, verantwortungsvoll umgesetzt und für möglichst viele Menschen zugänglich ist.

Petitum/Beschluss

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

Das Vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei den zuständigen Landesbehörden dafür einzusetzen, dass sowohl die Bezirkspolitik und die Nachbarschaft als auch die folgenden Akteur*innen bei der Modernisierung des Geländes der JVA Fuhlsbüttel besonders der Erweiterung der Gedenkstätte Konzentrationslager Fuhlsbüttel um das Haus 3 der JVA frühzeitig und umfassend beteiligt werden. Das sind neben der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte (SHGL) als Trägerin der Gedenkstätte:

  1. Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten
  2. Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V.
  3. Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes.

r die GRÜNE Fraktion
Timo B. Kranz

Isabel Permien

Daniela Clément

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
16.10.2025
Ö 6.3
Lokalisation Beta
Langenhorn Fuhlsbüttel

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