Herr Blum begrüßt den Ausschuss zu seiner digitalen Sitzung, und fragt die Anwesenheit der Sitzungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ab. Zum Abstimmungsverfahren kommen die Fraktionen überein, jeweils eine Sprecherin bzw. Sprecher zur Verkündung des jeweiligen Votums zu benennen.
Mit Bezug auf die vorliegende Mitteilung (Drs. 22/1688) erläutert Frau Groß (Fachamt SL) anhand einer Präsentation die den Marktplatz und die Möllner Landstraße - und somit auch den Billstedter Wochenmarkt - betreffenden Ziele und Planungen im Rahmen des Sanierungsverfahrens Billstedt-Zentrum. Das Fachamt SL arbeite hier eng mit dem Fachamt MR und dem Fachamt VS zusammen. Die Neubauplanungen sollen mit einem hohen Förderanteil aus RISE (Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung) gefördert werden. Der Start der Umbaumaßnahmen wird nicht vor 2024 erfolgen. Sie erläutert u.a. Hintergrund, Planungsstand, geplante Beteiligungsformate und Variantenvorschläge zur Aufstellung des Marktgeschehens während der projektierten Umgestaltungsmaßnahmen des Billstedter Marktplatzes und der Fußgängerzone Möllner Landstraße.
Frau Groß unterstreicht, dass beide Variantenvorschläge, aufgrund noch bestehender Unwägbarkeiten und vorbehaltlich des weiteren Planungsprozesses, weiterhin auf ihre tatsächliche Umsetzbarkeit geprüft werden müssen. Herr Jordan (Fachamt VS) weist auf die organisatorischen und logistischen Herausforderungen und Schwierigkeiten hin, die mit einem mehrmaligen Umzug des Marktes verbunden wären.
Herr Thal betont, dass der Wochenmarkt auch während der Umgestaltungsmaßnahme attraktiv
gehalten werden sollte, und verweist beispielhaft auf entsprechend positive Erfahrungen mit dem
Berta-Kröger-Platz oder in Volksdorf. Für die Markthändlerinnen und -händler sei wichtig, Betrieb und Kundenbindung im gewohnten Bereich aufrecht halten zu können. Vor diesem Hintergrund sei wünschenswert, die bestehende Fläche gemäß Variante 1 der Mitteilung, auch während der Umbauphase weitestgehend weiter nutzen zu können, um somit im Blickfeld der Kundschaft zu bleiben, und eine regionale und ortsnahe Versorgung anbieten zu können.
Frau Aust teilt mit, dass sie sich der Empfehlung Herrn Thals und des Sanierungsbeirates für die
Variante 1, d.h. der Verlegung innerhalb der Fußgängerzone, bzw. der Marktfläche, anschließe, und äußert die Bitte an Herrn Ries (Fachamt MR), die Erstverschickungen frühzeitig an die Fraktionsbüros zu übermitteln.
Mit Hinweis auf die vorgetragenen Anliegen der Marktbeschickenden, sprechen sich Herr Sielmann, Frau Jakob und Herr Zoltkowski ebenfalls für die Variante 1 aus. Frau Dr. Wehrkamp erkundigt sich nach Kriterien, Kosten, zeitlichen und logistischen Auswirkungen der vorgestellten Varianten.
In der weiteren Diskussion erörtern die Ausschussmitglieder mit Frau Groß, Herrn Ries, Herrn Jordan (Fachamt VS) und Herrn Thal weitere Aspekte u.a. zu
- freiraumplanerischem Wettbewerb und finaler Beurteilung der Varianten
- Beteiligungsformate unter Einbeziehung der Marktbeschickenden, Politik, Sanierungsbeirat und
Anlieger
- Variantenabhängige Zeithorizonte und Schätzung voraussichtlicher Bauzeiten
- Auswirkung der Umbaumaßnahme auf Betrieb und Größe des Wochenmarktes
- Organisatorischer und logistischer Aufwand zur Weiterführung des Marktbetriebes
- Finanzierungsoptionen.
Herr Jordan (Fachamt VS) berichtet zunächst über den Sachstand des Projektes " Wochenmärkte der Zukunft" (s. Drs. 22-1370). Das Bezirksamt begleitet die Arbeit der beauftragten Hamburg Kreativ Gesellschaft mbH mit einer bezirklichen Arbeitsgruppe. Der 1. Schritt der Befragung beginne demnächst. Auch die Fraktionen seien eingeladen, für die Umfrage zu werben, um möglichst viele Rückmeldungen zu erhalten. Nach der Umfrageauswertung sei ein Workshop mit verschiedensten Akteuren geplant.
Herr Müller (VS) berichtet, dass die Wochenmärkte aktuell gut nachgefragt werden. Allerdings könnten aufgrund der gebotenen Abstandsregelungen der Corona-Eindämmungsverordnung, nicht alle Tagesbewerberinnen und -bewerber auf den Märkten platziert werden; teilweise seien sogar Ausdünnungen erforderlich. In Billstedt wurde deshalb seit Anfang Februar die Wochenmarktfläche verkleinert und keine Tagesbewerberinnen und -bewerber mehr zugelassen. Auch auf dem Berta-Kröger-Patz und dem Stübenplatz würden deshalb bereits kurzfristig keine Non-Food-Tageszulassungen mehr erteilt werden.
Für den Großneumarkt wurde inzwischen ein Gutachten zur Sanierung der elektrischen Anlagen beauftragt.
Auf Nachfrage von Frau Jakob teilt Herr Jordan (VS) mit, dass bezgl. einer zukünftigen Platzsanierung und
-gestaltung keine weiteren Informationen vorliegen; ein Projekt dieser Größenordnung sei nicht mit alleinigen Mitteln des Bezirks finanzierbar.
Die Wochenmärkte St.Georg, Finkenwerder, Rothenburgsort und Hamm sind weiterhin defizitär.
Zum Wochenmarkt in Horn können Fragen zu eventuellen Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen der U 4 derzeit noch nicht beantwortet werden.
Frau Dr. Wehrkamp erläutert den Antrag. Frau Aust und Herr Kazanci weisen auf das bereits bestehende online-Informationsangebot außerhalb des sog. Behördenfinders hin.