23-0860.2

Zukunft der ambulanten sowie stationären ärztlichen Versorgung in Wilhelmsburg - Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg - Beiratsempfehlung 2/2025 vom 09.07.2025

Mitteilung öffentlich

Letzte Beratung: 11.12.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 3.2

Sachverhalt

Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel hat in seiner Sitzung am 23.09.2025 der nachfolgend aufgeführten Beiratsempfehlung Drs. Nr. 23-0860 einstimmig zugestimmt.

Die Bezirksversammlung hat diesen Beschluss in ihrer Sitzung am 16.10.2025 bestätigt.

Die Versorgung der Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger mit Fachärzten war bislang bereits deutlich unzureichend. Mahnende Aufrufe in der Vergangenheit haben hier bislang keinerlei Abhilfe geschaffen.

Die nun geplante Schließung des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß Sand ist für den Stadtteil und seine Bewohnerinnen und Bewohner ein großer Schock, auch wenn manche insgeheim dies schon befürchtet hatten. Durch den Wegfall der stationären und der wohnortnahen Notfall- und Akutversorgung wird sich die Versorgungslage im Stadtteil weiter verschlechtern. Dies ist für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht hinnehmbar. Gerade auch unter dem Aspekt, dass Wilhelmsburg in den kommenden Jahren durch diverse Bauvorhaben deutlich an Einwohnerinnen und Einwohnern wachsen wird, ist eine gute und umfassende ambulante, stationäre und wohnortnahen Notfall- und Akutversorgung unabdingbar. Um dies zu gewährleisten, besteht seitens der Stadt Hamburg dringender Handlungsbedarf. Es bedarf eines „Gesundheitskonzepts Wilhelmsburg“, in dem auch die Zukunft des Krankenhauses „Groß Sand“ bspw. durch Übernahme durch die Stadt Hamburg enthalten ist. Die Versorgung einer solchen „Mittelstadt“ muss dabei neben ausreichenden Haus- und Facharztkapazitäten auch ein stationäres Angebot für regelhafte Erkrankungen und Verletzungen beinhalten. Das Ziel muss sein, eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen.

Ein solches Gesundheitskonzept darf allerdings nicht am Reißbrett entstehen, sondern muss gemeinsam mit den Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburgern erstellt werden, damit die lokalen Bedarfe möglichst passgenau umgesetzt werdennnen.

Der Beirat für Stadtteilentwicklung empfiehlt dem Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel dringend, sich dafür einzusetzen, dass ein runder Tisch ins Leben gerufen wird, bei dem unter Beteiligung der Politik, der Verwaltung, der Bürger sowie aller lokalen Akteure im Gesundheitssektor ein „Gesundheitskonzept Wilhelmsburg“ entwickelt wird. Bis zur Einrichtung eines solchen runden Tisches soll die Beteiligung der Beiräte in Wilhelmsburg durch die Entsendung informierter Vertreter (bspw. des Vorsitzenden des Regionalausschusses) in die Beiräte sichergestellt werden.

Abstimmungsergebnis alle Anwesenden:

Ja: 23 Nein: 0 Enthaltung: 0

Abstimmungsergebnis Gremium (Pro Quartier je 1 Stimme)

Ja: 9 Nein: 0 Enthaltung: 0

Abstimmungsergebnis Fraktionsvertreter*innen:

Ja: 1 Nein: 0 Enthaltung: 0

Die Behörde für Gesundheit, Soziales und Integration (Sozialbehörde)verweist mit Schreiben vom 27.11.2025 auf ihre Stellungnahme zur Drucksache 23-0859.1.

Stellungnahme der Behörde für Gesundheit, Soziales und Integration (Sozialbehörde) vom 27.11.2025 zur Drucksache 23-0859.1:

Mit dem Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft vom 18.06.2025 (Drs. 23/495) wurde der Senat ersucht, am Standort Groß-Sand das Konzept einer „Stadtteilklinik in einem Stadtstaat“ zu entwickeln und umzusetzen. Unter Punkt 10 des Ersuchens wird die enge Beteiligung der Gremien des Bezirks Hamburg-Mitte und des Stadtteils Wilhelmsburg hervorgehoben.

Zur Umsetzung dieses Ersuchens werden derzeit Vorschläge erarbeitet. In diesem Rahmen werden auch Vorschläge für die Information und Beteiligung erarbeitet. Diese sollen sodann den bezirklichen Gremien vorgestellt werden, um geeignete Dialog- und Beteiligungsformate zu definieren.

Das Anliegen, die zukünftige Gesundheitsversorgung in Wilhelmsburg mit den Akteuren vor Ort im Dialog zu entwickeln, wird geteilt.Die für Gesundheit zuständige Behörde empfiehlt zur Wahrung der Kohärenz des Gesamtprozesseses und zur Vermeidung von Doppelstrukturen, mit der Einrichtung eines gesonderten Runden Tisches vorerst zu warten und auf die Vorstellung und Beratung in den bezirklichen Gremien sodann aufzubauen. Seitens der für Gesundheit zuständigen Behörde ist beabsichtigt, die Formate des Austausches an den Beteiligungsanforderungen des bürgerschaftlichen Ersuchens als auch der Anliegender Bezirksversammlung und ihrer Gremienauszurichten.

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.