21-4901.2

Station Elbbrücken: Anbindung für Wilhelmsburg und die Veddel

Mitteilung öffentlich

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03.04.2019
Sachverhalt

 

Der Ausschuss für Verkehr und Umwelt hat in seiner Sitzung am 09.01.2019 dem Antrag der GRÜNE-Fraktion Drs. Nr. 21-4901 in der nachfolgend aufgeführten Fassung einstimmig zugestimmt.

Die Bezirksversammlung hat den Beschluss in ihrer Sitzung am 24.01.2019 einstimmig bestätigt.

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Am 7.12.2019 wurde die U-Bahnstation Elbbrücken eingeweiht und ist betriebsbereit. Der HVV warb mit einigen Tagen (7.12. -10.12.) freie Fahrt auf der Strecke vom Jungfernstieg zur U-Bahnstation Elbbrücken. Der weitere Bau und damit die geplante Anbindung der S-Bahnstrecke der S3 / S31 an den Bahnhof Elbbrücken wird sich jedoch ganz wesentlich verzögern: Es ist zzt. die Rede davon, dass die Fertigstellung des S- Bahnhofs an den Elbbrücken für Winter 2019 geplant ist. Im Hamburger Abendblatt / Online Ausgabe vom 6.12.2018 war zu lesen: „Es steht nach wie vor kein exakter Eröffnungstermin fest.  Die Planungen der S-Bahn sind, wie sich immer wieder zeigt, z.B. beim Einbau von Fahrstühlen und Renovierungen der Stationen, erste Vorschläge und langfristige Ziele. Meist verzögert sich jedoch die Fertigstellung um weitere Monate. Ob dies beim S-Bahnhof Elbbrücken auch der Fall sein wird, wird immer unklarer.

 

Der Hauptbahnhof und die S3/S31 sind sehr stark frequentiert. Die neue Station Elbbrücken soll durch eine Umstiegsmöglichkeit von S3/S31 auf die U4 zu einer Entlastung führen. Dieses Ziel scheint nun jedoch noch in Ferne zu liegen. Um den U-Bahnhof Elbbrücken dennoch bereits jetzt dazu zu nutzen, die Strecke vom Süden Hamburgs in die Innenstadt etwas zu entlasten, könnten evtl. Shuttle-Busse von der S-Bahnstationen Veddel (und evtl. Wilhelmsburg) für eine Übergangszeit eingesetzt werden.  Dies könnte die Situation der überfüllten S-Bahnen auf dieser Strecke für alle Pendler*innen und Nutzer*innen etwas entspannen. Welche Strecke hierfür am geeignetsten ist, müsste mit den Fachleuten in der zuständigen Behörde, dem HVV und der S-Bahn abgestimmt werden. Erfahrungen im Einsatz von Schienenersatzverkehr - und nichts anderes wäre dies - konnte die S-Bahn ja hinlänglich in den vergangenen Jahren sammeln.

 

Bei der bisherigen Planung der Bahn wird der U-Bahnhof Elbbrücken, in seiner jetzigen Anbindung, wegen der Aussicht auf die Elbe ein Touristenmagnet werden. Für die ÖPNV-Nutzer*innen der Stadt wird er wenig Bedeutung haben, da er im Sinne von Umsteigemöglichkeiten nicht nutzbar sein wird. Das kann den Hamburger*innen, die sich täglich in vollen Zügen über die Elbbrücken und durch den Hauptbahnhof quälen, nur schwer vermittelt werden.

 

Die Bezirksversammlung fordert die Verwaltung auf, mit den zuständigen Behörden zu beraten, welche Shuttlebusse von geeigneten S-Bahnhöfen aus zur U-Bahnstation Elbbrücken geleitet werden können, und sei es auch nur vorübergehend bis das endgültige Verkehrskonzept für diesen Knotenpunkt an den Elbbrücken umgesetzt werden kann.

 

Das Ergebnis der Beratungen ist, noch vor den Wahlen zur Bezirksversammlung, möglichst am 03.04.2019 im Ausschuss für Verkehr und Umwelt, ansonsten ggf. im Hauptausschuss vorzustellen

und möglichst zeitnah umzusetzen.

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Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt zum Beschluss wie folgt Stellung:

 

Die S-Bahnstation Elbbrücken wird zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember des Jahres 2019 in Betrieb genommen. Somit haben die Fahrgäste der S 3 und der S 31 die Möglichkeit, dort in die U 4 umzusteigen und insbesondere ihre Ziele in der HafenCity deutlich schneller zu erreichen als es bislang der Fall ist.

 

Seit Dezember des Jahres 2018 wurden die Beförderungskapazitäten auf der Linie S 3 durch den Einsatz von Langzügen in den Hauptverkehrszeiten deutlich erhöht.

 

Der vorgeschlagene Pendelverkehr zwischen den Haltestellen S Veddel und U Elbbrücken wäre sinnvoll, wenn hierdurch für die Fahrgäste Reisezeitvorteile entstehen würden. In Betracht kämen zwei Linienwege:

 

       Von der Bushaltestelle Veddel (West) über die Straßen Am Saalehafen und Am Moldauhafen und die Freihafenbrücke zur U-Bahn, z. B. auch durch eine Verlängerung der dort bereits verkehrenden Linie 256.

 

       Von der Haltestelle Veddel über Am Zollhafen, Veddeler Brückenstraße, Billhorner Brückenstraße und Zweibrückenstraße zur U-Bahn.

 

Allerdings engen die derzeitigen Rahmenbedingungen die Möglichkeiten für ein derartiges Angebot ein:

 

  • Die Haltestelle Veddel (West) ist nur über einen langen Fußweg von 5 bis 8 Minuten zu erreichen. Berücksichtigt man die Fahrzeiten des Busses und der U-Bahn sowie den Umstieg an den Elbbrücken, ergeben sich gegenüber der jetzigen Verbindung mit S- und U-Bahn kaum Reisezeitvorteile.

 

  • Weder an der Haltestelle Veddel (West) noch an der Haltestelle Elbbrücken ist ein Kehren der Busse möglich, so dass extrem lange Kehrfahrten erforderlich werden.

 

  • Die Linie 256 ist speziell auf die Bedürfnisse der Hafenbetriebe zugeschnitten und muss Anschlüsse an die Fähren in der Arningstraße, an der Argentinienbrücke und in Steinwerder herstellen. Der Fahrplan und die Wagenumläufe bieten keinen Spielraum für eine Verlängerung der Linie bis zu den Elbbrücken.
     
  • Die Busspur auf der Billhorner Brückenstraße ermöglicht kein Abbiegen auf die Zweibrückenstraße. Der Bus müsste deshalb die Fahrstreifen für den allgemeinen Verkehr nutzen, was angesichts der Verkehrssituation im Bereich der Elbbrücken zu spürbaren Fahrzeitverlängerungen führt und keine Reisezeitvorteile zu erwarten sind.

 

Ergebnis ist, dass ein Pendelbetrieb gegenüber der derzeitigen Situation keine zeitlichen und verkehrlichen Vorteile bietet, allerdings einen unverhältnismäßig hohen Betriebsaufwand verursacht.

 

Es besteht für Fahrgäste grundsätzlich die Möglichkeit, von Veddel (West) mit der Linie 256 bis zur Haltestelle Überseezentrum zu fahren und mit einem fünfminütigen Fußweg die U-Bahn-Haltestelle Elbbrücken zu erreichen. Vor diesem Hintergrund wurde davon Abstand genommen, eine Zwischenlösung zu etablieren.

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.