Sozialräumliche Präsenz zur Stärkung der Hilfsangebote in St. Georg (Antrag der SPD-Fraktion, GRÜNE-Fraktion und FDP-Gruppe)
Letzte Beratung: 18.09.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 10
Die neu eröffnete Einrichtung in der Repsoldstraße 27 wurde gezielt geschaffen, um Menschen in schwierigen Lebenslagen – insbesondere obdachlose und drogenabhängige Personen – einen sicheren und niedrigschwelligen Zugang zu professionellen Hilfsangeboten zu ermöglichen. Das Gebäude vereint zukünftig verschiedene Unterstützungsleistungen wie sozialpädagogische Beratung, medizinische Angebote und tagesstrukturierende Maßnahmen unter einem Dach und stellt somit eine lang ersehnte Anlaufstelle mitten im Quartier bereit, die die bestehenden Angebote des Drob Inn sinnvoll ergänzt.
Mit Räumen für Übernachtung, Beratung, geschützte Aufenthaltsmöglichkeiten und qualifiziertes Personal können drogenkranke und obdachlose Menschen konkrete Hilfe erhalten, etwa durch die Vermittlung in weiterführende Hilfen, die Möglichkeit zur Stabilisierung sowie individuell angepasste Angebote. Kern des „Soft-Openings“ im September ist die Zurverfügungstellung von zunächst 30 Schlafplätzen. Die Einrichtung öffnet damit genau dem Personenkreis, der bisher nicht ausreichend durch bestehende Hilfen erreicht wurde, neue Perspektiven.
Die Einrichtung leistet damit einen doppelten Beitrag: Sie unterstützt die Klientel unmittelbar und trägt gleichzeitig zur Entlastung der angrenzenden Wohngebiete bei. Durch die gezielte Betreuung und den Rückzug der offenen Szene aus dem öffentlichen Raum werden potenzielle Konflikte sowie Belastungen für Anwohnerinnen und Anwohner reduziert.
Die Wirkung der Einrichtung in der Repsoldstraße 27 und des Drob Inns kann jedoch nur dann erzielt werden, wenn zum einen innerhalb der Klientel die neuen Angebote bekannt sind und zum anderen dafür Sorge getragen wird, dass die Klientel die Einrichtung erreicht. Hierzu ist eine gezielte Ansprache der Zielgruppe durch entsprechend geschultes und zur Verfügung stehendes Personal notwendig.
Die sog. Sozialraumläufer haben dabei bisher die Funktion übernommen, unmittelbar um den Bereich der Einrichtungen herum ordnend einzugreifen und lenkend zu wirken. Zudem führt die Polizei innerhalb St. Georgs regelmäßig Weckdienste bei auf der Straße lagernden Personen durch.
Diese bestehenden Maßnahmen reichen allein nicht aus, um die Zielgruppe dauerhaft zu erreichen. Sie müssen deshalb durch eine kontinuierliche und fachlich begleitete Präsenz im Quartier ergänzt werden. So sollten beispielweise Personen, die zur Zielgruppe der Repsoldstraße gehören, gezielt angesprochen und in die Einrichtung begleitet werden. Menschen, die innerhalb der Wohnquartiere offen Drogen konsumieren, müssen aufgefordert werden, den Konsum im bzw. in unmittelbarer Nähe des Drob Inns zu konzentrieren. Hierzu sind regelmäßige Präsenzgänge sowie eine adressatengerechte Ansprache und Verweisberatung an besonders sensiblen Örtlichkeiten (z.B. Spielplätze, Kitas, Schulen) im Quartier notwendig, die vom bezirklichen Kontrolldient, den bezirklichen Sozialarbeitern und den Sozialraumläufern durchgeführt werden sollte. Die Präsenzmaßnahmen sollten mehrfach in einer Woche stattfinden.
Zu diesen besonders betroffenen und sensiblen Orten in St. Georg gehören u.a.:
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Die Sozialbehörde wird aufgefordert, die bisherige Lücke zwischen den nun bestehenden Angeboten für Drogenabhängige und Obdachlose und der Klientel zu schließen, indem
1. Eine Einheit aus qualifiziertem Personal gebildet wird, die regelmäßig (mindestens 2-mal in einer Woche) im Quartier St. Georg präsent ist („Präsenzgänge“),
2. diese Einheit sich zusammensetzt aus Sozialarbeiter*innen des Bezirksamtes, den Sozialraumläufern sowie bei Bedarf unterstützt durch den bezirklichen Kontrolldienst,
3. die Aufgabe dieser Einheit insbesondere darin besteht,
Die Sozialbehörde wird gebeten, gemeinsam mit dem Bezirksamt die hierfür notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen bereitzustellen und eine entsprechende Konzeptionierung vorzulegen.
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