23-0491

Lange Reihe vom Durchgangsverkehr entlasten (Antrag der SPD- und GRÜNE-Fraktion)

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 13.02.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.9

Sachverhalt

Die Lange Reihe ist eine belebte Wohn- und Geschäftsstraße in St. Georg. Neben Geschäften für den täglichen Bedarf findet sich hier spezialisierter Einzelhandel und eine bunte Mischung aus gastronomischen Betrieben, die mit ihren Sommerterrassen Besucher:innen aus ganz Hamburg und darüber hinaus anziehen. Die Wohnbebauung ist gründerzeitlich geprägt, der Straßenraum ist entsprechend begrenzt. So treffen hier Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Schule auf die wichtigste Busverkehrsverbindung durch das Quartier, Radfahrende auf den motorisierten Individualverkehr. Insbesondere morgens und abends wird die Lange Reihe als Alternativroute zu den Magistralen zwischen Innenstadt und den Stadtgebieten nordöstlich der Alster befahren.

In den letzten 20 Jahren sind mehrere Anläufe unternommen worden, um die Verkehrssituation in der Straße zu verbessern. So wurden u.a. Konzepte wie „Shared Space“ oder eine Kommunaltrasse intensiv diskutiert und schlussendlich verworfen. Nachdem vor mehreren Jahren die Maßnahmen zur Busbeschleunigung mehrheitlich begrüßt und umgesetzt wurden, hat sich der Stadtteilbeirat jüngst aus Gründen der Sicherheit für die Etablierung eine Tempo-30-Zone ausgesprochen. Trotz Beschlusslage der Bezirksversammlung hat die Verkehrsdirektion die Einführung dieser Verkehrsberuhigung als nicht sinnvoll abgelehnt (vgl. Drs. 23-0175.11).

Dennoch besteht aus Perspektive der Antragsteller Handlungsbedarf. Wir wollen Maßnahmen prüfen, die geeignet sind, den Autoverkehr auf der Langen Reihe auf ein sinnvolles Maß zu begrenzen, um so die Sicherheit von Radfahrenden und Fußnger:innen, insbesondere von Schulkindern zu erhöhen.

Ziel dieses Antrags ist daher die Prüfung geeigneter Maßnahmen zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs unter folgenden Prämissen:

- Der bisherige Charakter der Langen Reihe als Wohn- und Geschäftsstraße soll erhalten bleiben

- Die Erreichbarkeit der Langen Reihe soll für Anliegende (Bewohnende, Gewerbetreibende, Kunden) und zur Anlieferung weiterhin möglich sein

- Busse sollen auch weiterhin „beschleunigt“ fahren können

- mtliche Verkehre sollen ohne Einschränkung aus der Langen Reihe abfließen

Die Lange Reihe ist durch mehrere Einbahnstraßen erreichbar (Alstertwiete, Gurlittstr, Schmilinskystr. und Lohmühlenstr. von Norden, die Danziger- und Schmilinskystr. von Süden). Entscheidend für die Steuerung der Durchgangsverkehre sind allerdings die Knotenpunkte an den beiden Enden der Langen Reihe.

Der nord-östliche Teil rund um die Hohenfelder Bucht wird derzeit neugestaltet. Positiv ist hier festzuhalten, dass die Einfahrt in die Lange Reihe/ Barcastraße zukünftig nur noch von der Sechslingspforte aus möglich sein wird. Die Verbindung zwischen Schwanenwiek/ Mundsburger Damm und der LR über die Buchtstraße/ Barcastraße wird aufgrund baulicher Beschränkungen faktisch ausschließlich für den Busverkehr reserviert.

Eine vergleichbare Lenkung am Knoten Kirchenallee/ Ernst-Merck-Str. fehlt bisher und sollte nun ebenfalls etabliert werden. Dabei sollte die Zufahrt zur Langen Reihe über die Kirchenallee für Busse und den MIV erhalten bleiben. Das Linksabbiegen von der Ernst-Merck-Str. auf dieLange Reihe sollte aber zukünftig für alle Verkehre (außer Fahrradverkehr) nicht mehr möglich sein. Hierzu sollten die notwendigen straßenbaulichen Maßnahmen ergriffen werden. Daher soll der Verkehr nach rechts abgeleitet werden und ausschließlich eine Fahrradspur für das links abbiegen etabliert werden.

Petitum/Beschluss

Beschluss:

Die Bezirksversammlung möge beschließen:

  1. Die Verwaltung wird gebeten, zusammen mit den zuständigen Stellen (BVM, Verkehrsdirektion, etc.) wirksame Maßnahmen zu entwickeln, um die beschriebenen Durchgangsverkehre aus der Langen Reihe fernzuhalten, und dabei
    1. zu prüfen, inwieweit bauliche Maßnahmen am Knoten Kirchenallee/ Ernst-Merck-Str. wie oben beschrieben geeignet sind.
    2. Zu prüfen, ob die Ausweisung als Fahrradstraße (ähnlich Leinpfad) möglich ist.
    3. zu prüfen, welche zusätzlichen Maßnahmen ergriffen werden können.
    4. die oben beschriebenen Prämissen zu berücksichtigen.
  1. Die Verwaltung wird gebeten, im zuständigen Ausschuss (KUMS, unter Einbeziehung des Cityausschusses) hierzu zu berichten.
Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Lokalisation Beta
Lohmühlenstraße Mundsburger Damm Kirchenallee

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