Internationale Wochen gegen Rassismus als Pilotprojekt im Bezirk Hamburg-Mitte etablieren und evaluieren (Antrag der Volt-Fraktion)
Letzte Beratung: 16.10.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.3
Hamburg-Mitte ist der vielfältigste Bezirk Hamburgs: Rund 54,9 % der Einwohner:innen haben einen Migrationshintergrund. Diese Vielfalt ist eine Stärke. Gleichzeitig erleben viele Menschen regelmäßig Diskriminierung und Rassismus.
Viele Städte bundes- und europaweit zeigen, wie effektiv die institutionelle Verankerung der Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR) sein kann – etwa durch partizipative Kulturprogramme (Amsterdam), Bildungsinitiativen (Genf) und öffentlichkeitswirksame Kampagnen (Berlin).
Da andere Bezirke wie Bergedorf und Wandsbek bereits erfolgreich eine koordinierende Rolle bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus übernommen haben, sollte Hamburg-Mitte als zentraler Bezirk der Hansestadt ebenfalls Verantwortung übernehmen und unter Federführung des Bezirksamts aktiv vorangehen, um die notwendige öffentliche Aufmerksamkeit und Beteiligung sicherzustellen.
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat zudem festgestellt, dass Veranstaltungen nur dann umfassend beworben werden, wenn es selbst als Initiator auftritt (vgl. Stellungnahme 23-0496). Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die IWgR im Bezirk institutionell zu verankern.
Sachverhalt in leichter Sprache:
Im Bezirk Hamburg-Mitte leben viele verschiedene Menschen.
Mehr als die Hälfte der Menschen hat eine Migrationsgeschichte.
Das heißt: Sie oder ihre Familien kommen aus anderen Ländern.
Diese Vielfalt ist etwas Gutes.
Aber viele Menschen erleben trotzdem Rassismus.
Rassismus bedeutet:
Menschen werden wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion schlechter behandelt.
In anderen Städten gibt es schon viele gute Ideen gegen Rassismus.
Zum Beispiel:
Auch in Hamburg gibt es schon Bezirke, die mitmachen – zum Beispiel Bergedorf und Wandsbek.
Dort gibt es Stellen, die alles rund um die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ organisieren.
Darum soll auch der Bezirk Hamburg-Mitte mitmachen.
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte soll die Aktionen planen und bekannt machen, damit viele Menschen davon erfahren und mitmachen können.
Das Bezirksamt hat gesagt:
Veranstaltungen werden nur gut beworben, wenn wir sie selbst organisieren.
Darum soll es eine feste Stelle für die Planung der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ geben.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte möge beschließen:
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte übernimmt ab 2026 die Koordination und Unterstützung der IWgR als Pilotprojekt oder sucht sich hierfür einen geeigneten Partner (Bergedorf: Gos / Wandsbek: Lawaetz Stiftung).
a) Das Bezirksamt etabliert eine zentrale Anlaufstelle für Kooperationen mit Akteuren wie lokalen Partnerschaften (Arbeit und Leben e.V., Basis und Woge, IKM, GWA), Kulturzentren und Initiativen, die organisatorisch und finanziell unterstützt werden.
b) Schulen, Jugendeinrichtungen und Migrant:innen-Selbstorganisationen (MSO) werden aktiv in Planung und Umsetzung einbezogen.
c) Das Bezirksamt bewirbt die Internationalen Wochen gegen Rassismus öffentlichkeitswirksam durch Infomaterialien, Plakate, Banner und Aktionen im öffentlichen Raum.
d) Das Veranstaltungsprogramm umfasst niedrigschwellige Formate wie Austauschforen, Workshops, Lesungen, Ausstellungen und Straßenaktionen.
e) Die Bezirksverwaltung prüft, aus welchen Förderprogrammen Mittel für die Umsetzung bereitgestellt werden können. Zielsumme: 20.000 €.
f) Das Bezirksamt initiiert einen schulischen Plakatwettbewerb, verbunden mit der Vergabe eines Preises, um insbesondere junge Menschen aktiv in die Gestaltung der Internationalen Wochen gegen Rassismus einzubeziehen.
g) Nach Durchführung erfolgt eine Evaluation, um Empfehlungen für eine mögliche dauerhafte Umsetzung zu erarbeiten.
Petitum in leichter Sprache:
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte soll beschließen:
Ab dem Jahr 2026 soll das Bezirksamt Hamburg-Mitte die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ organisieren.
Oder das Bezirksamt sucht eine andere Organisation, die das macht.
Zum Beispiel:
Das soll passieren:
a) Es gibt eine feste Anlaufstelle für die Zusammenarbeit.
Diese Stelle arbeitet mit Gruppen im Bezirk zusammen – zum Beispiel mit:
Diese Gruppen sollen Geld und Hilfe bekommen, um mitzumachen.
b) Schulen, Jugend-Einrichtungen und Migrant:innen-Vereine sollen mitplanen.
Sie dürfen mitentscheiden und eigene Ideen einbringen.
c) Das Bezirksamt macht Werbung für die Aktionen – zum Beispiel mit:
d) Es gibt viele einfache Angebote, damit alle Menschen mitmachen können – zum Beispiel:
e) Das Bezirksamt prüft, woher das Geld dafür kommen kann.
Ziel ist, etwa 20.000 Euro zu bekommen.
f) Außerdem gibt es einen Plakatwettbewerb für Schulen.
Dabei können Schüler:innen Plakate gestalten.
Die besten Plakate bekommen einen Preis.
So können besonders junge Menschen mitmachen.
g) Nach der Veranstaltung wird überprüft, wie alles gelaufen ist.
Dann wird entschieden, ob das Projekt dauerhaft weitergehen soll.
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