Eingabe auf Mitbenennung der Kennedybrücke nach John F. Kennedys Schwester
Letzte Beratung: 10.12.2024 Cityausschuss Ö 9.2
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte bietet Bürgerinnen und Bürgern an, sich mit Eingaben an die Politik zu wenden. Nachfolgende Eingabe ist eingegangen:
„Hiermit stelle ich die Eingabe auf Mitbenennung der 1963 in St. Georg nach dem ehemaligen Präsidenten der USA, John F. Kennedy benannte Kennedybrücke nach dessen Schwester Eunice Kennedy-Shriver (10.7.1921 Brookline, Massachusetts – 11.8.2009 Cape Cod) Sie gründete 1968 die Special Olympics, eine vom Olympischen Komitee anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung.
Eine Umbenennung der Verkehrsfläche ist nicht erforderlich, da Eunice Kennedy_Shriver ebenfalls den Nachnamen Kennedy trug.
Zu Eunice Kennedy-Shriver:
Di Die studierte Soziologin war durch ihre ältere Schwester Rosemarie, die seit ihrer Geburt eine leichte geistige Behinderung hatte, sensibilisiert worden. Ihr gemeinsamer Vater Joseph Kennedy hatte Rosemary aus der Familie verbannt, denn er akzeptierte nur Menschen, die Leistung in seinem Sinne vollbrachten. Damit Rosemary nach des Vaters Vorstellungen entsprechend funktioniere, wurde sie operiert. Nach der missglückten Operation wurde sie in eine Einrichtung abgeschoben. Seinen anderen Kindern verbot der Vater, Rosemary zu besuchen. Nachdem der Familienpatriarch 1961 durch einen Herzinfarkt die Fähigkeit zu sprechen verloren hatte, holte Eunice Kennedy die mittlerweile mit dem Politiker Robert Sargent Shriver Jr. verheiratet war, ihre Schwester nach Hause zurück. Nun konnte der Vater nicht mehr widersprechen. Als dann viele Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung Eunice Kennedy-Shriver Briefe schrieben, in denen sie sich darüber beschwerten, dass ihre Kinder nicht an den in den USA üblichen Sommercamps für Kinder teilnehmen durften, schritt sie empört ein und ließ in ihrem Garten ein Camp für Kinder mit und ohne geistige Behinderung einrichten. Eunice Kennedy-Shriver wollte, dass Menschen mit geistiger Behinderung an Allem teilhaben können. Aus diesen in ihrem Garten durchgeführten Camps entstanden die Special Olympics, eine vom olympischen Komitee anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. 1968 fand die erste Olympiade in Chicago statt. Heute sind über 5 Millionen Sportlerinnen und Sportler daran beteiligt. Eunice Kennedy-Shriver betonte in ihren Reden: „Die Zeiten der Aussonderung und Trennung sind vorüber.“ Und an die Sportlerinnen und Sportler gerichtet sagte sie: „Das Recht auf jedem Platz zu spielen, Ihr habt es verdient.“
EuEunice Kennedy-Shriver drängte auch ihre in der Politik stehenden Brüder, sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einzusetzen. Eunice Kennedy-Shriver erhielt zahlreiche Ehrungen, so zum Beispiel 1984 die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA.
Die Mutter von fünf Kindern engagierte sich auch auf dem Gebiet der Kindervorsorge und Entwicklung. Nach ihr wurde das „Eunice Kennedy Shriver Nationales Institut für Kindergesundheit und menschliche Entwicklung (NICHD)“ benannt. Die Mission des Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child Health and Human Development (NICHD) ist es, „Forschung und Ausbildung zu leiten, um die menschliche Entwicklung zu verstehen, die reproduktive Gesundheit zuverbessern, das Leben von Kindern und Jugendlichen zu verbessern und die Fähigkeiten für alle zu optimieren. Die Vision des Instituts ist: Gesunde Schwangerschaften. Gesunde Kinder. Gesundes und optimales Leben.“1)
Er Durch Eunice Kennedy-Shriver wurden ihre als Politiker agierenden Brüder darauf gestoßen, dass man (auch der Staat) sich dieses Themas annehmen muss.
Q1)1)
https://www.nih.gov/about-nih/what-we-do/nih-almanac/eunice-kennedy-shriver-national-institute-child-health-human-development-nichd (abgerufen: 2510.2024)
Im Vorwege wurde der Cityausschuss festgelegt, um sich mit der Eingabe inhaltlich zu beschäftigen und einen Vorschlag zu erarbeiten, wie mit der Eingabe umgegangen wird. Für die Beratung gibt es folgende Wege:
1. Die Eingabe fällt in die Zuständigkeit des Bezirksamtes
1.1 Die Eingabe geht ein, es wurde ein Ausschuss für die inhaltliche Beratung festgelegt.
1.2 Das zuständige Fachamt wird um Übermittlung einer Stellungnahme gebeten, die dann zusammen mit der Eingabe vorgelegt wird.
1.3 Der Ausschuss berät die Eingabe und die Bewertung des Fachamtes. Im Ergebnis muss sich der Ausschuss zur Eingabe positionieren:
1.3.1 Stimmt die Politik den Beschwerdepunkten bzw. Vorschlägen ganz oder teilweise zu? Dann fasst der Ausschuss den Beschluss, dass das Bezirksamt um Umsetzung der Beschwerdepunkte bzw. Vorschläge gebeten wird.
1.3.2 Möchte die Politik die Beschwerdepunkte bzw. Vorschläge (z.B. aufgrund der Stellungnahme des Fachamtes) nicht unterstützen? Dann fasst der Ausschuss einen entsprechenden Beschluss und begründet diese Entscheidung.
2. Die Eingabe fällt in die Zuständigkeit einer Fachbehörde
2.1 Die Eingabe geht ein, es wurde ein Ausschuss für die inhaltliche Beratung festgelegt.
2.2 Da eine Vorab-Stellungnahme nicht eingeholt werden kann, hat der Ausschuss folgende Möglichkeiten:
2.2.1 Stimmt die Politik den Beschwerdepunkten bzw. Vorschlägen ganz und teilweise zu? Dann fasst der Ausschuss den Beschluss, dass die Fachbehörde gebeten wird, die Beschwerdepunkte bzw. Vorschläge umzusetzen.
2.2.2 Möchte die Politik die Beschwerdepunkte bzw. Vorschläge (z.B. aufgrund der Stellungnahme des Fachamtes) nicht unterstützen? Dann fasst der Ausschuss einen entsprechenden Beschluss und begründet diese Entscheidung.
3. Weitere Möglichkeiten gemäß der Geschäftsordnung
Selbstverständlich bietet die Geschäftsordnung weitere Möglichkeiten, wie mit der Eingabe umgegangen werden soll:
3.1 Der Petentin bzw. dem Petenten wird geraten, zunächst den Rechtsweg auszuschöpfen.
3.2 Die Eingabe oder Beschwerde wird für erledigt erklärt.
3.3 Die Eingabe oder Beschwerde wird, ohne auf die Sache einzugehen, zurückgewiesen.
3.4 Die Eingabe oder Beschwerde wird für ungeeignet zur weiteren Beratung erklärt.
3.5 Die Eingabe oder Beschwerde fällt nicht in die Kompetenz der Fach- oder Regional-Ausschüsse der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte und wird deswegen dem Eingabenausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft oder dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zugeleitet.
Das Bezirksamt teilt Folgendes mit:
Aus Sicht des Bezirksamtes steht der Mitbenennung der Kennedybrücke nach Eunice Kennedy-Shriver soweit nichts erkennbar entgegen. Sollte der Cityausschuss den Benennungswunsch beschließen, würde das Bezirksamt das weitere Verfahren einleiten.
Um Beratung wird gebeten.