Der Vorsitzende, Herr Meiburg, eröffnet die Sitzung und begrüßt die Ausschussmitglieder,
die Gäste und die Vertreter*innen der Verwaltung.
Die Ausschussmitglieder geben die Stimmberechtigungen bekannt.
Herr Meiburg weist auf die Tonaufzeichnung zu Protokollzwecken hin. Diese werde nach
Genehmigung der Niederschrift gelöscht.
Herr Meiburg begrüßt Herrn Thomsen als neues stimmberechtigtes Ausschussmitglied und weist ihn auf die Pflichten nach den §§ 6, 7, 25 Abs. 3 BezVG, §§ 203, 331, 332 und 353 b des Strafgesetzbuches, § 35 Sozialgesetzbuch - Allgemeiner Teil - und § 7 Hamburgisches Datenschutzgesetz hin.
Herr Meiburg informiert, dass er aufgrund eines Termins diese Sitzung vorzeitig verlassen wird und Frau Höflich stellvertretend den Vorsitz übernimmt.
Die Fragestunde im Kerngebietsausschuss wurde vorgezogen und nach TOP 1 behandelt.
Eine Bürgerin beschwert sich über die schlechte Koordination der Buslinien aufgrund der bestehenden Baustellen im Bezirk.
Abstimmungsergebnis:
Es liegt keine Niederschrift zur Genehmigung vor.
Herr Meiburg begrüßt Frau Jörs und Frau Luthien von Gandolfs Taubenfreunde Hamburg e.V..
Frau Jörs und Frau Luthien stellen anhand einer Power-Point-Präsentation u.a. Gandolfs Taubenfreunde Hamburg e.V., die unterschiedlichen Taubenarten und die Taubenschläge im Bezirk Eimsbüttel vor. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.
Herr Oehlmann fragt nach, wie die Erfahrungen in anderen Bezirken sind.
Frau Jörs erklärt, dass es in Barmbek andere Herausforderungen und Bedingungen gibt als am Standort Isemarkt. Zum Thema Kosten gibt Frau Jörs an, dass diese aufgeteilt werden auf die Stadt Hamburg und auf Gandolfs Taubenfreunde Hamburg. Diese liegen für die Anschaffung und Aufstellungbei ca. 80.000 Euro für drei Taubenschläge.
Frau Jörs führt weiter aus, dass die Betreuung von Taubenschlägen schwere körperliche Arbeit ist und diese nicht durch Ehrenamtliche wahrgenommen werden kann. Die finanziellen Mittel werden für die Betreuung durch externe Dienstleister vom Senat gestellt. Sie erklärt, dass der Isemarkt eine sehr eng bebaute Gegend ist und dass für die Aufstellung von Taubenschlägen ein ganzheitliches Konzept notwendig ist.
Herr Oehlmann fragt nach der Höhe der Taubenschläge.
Frau Jörs erklärt, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt. Es ist gut, wenn es sich um doppelstöckige Container handelt, bei denen der untere leer bleibt und der obere für den Taubenschlag genutzt wird.
Um 18:30 Uhr verlässt Herr Meiburg die Sitzung und Frau Höflich übernimmt den Vorsitz.
Herr Horn bewertet die Arbeit von Gandolfs Taubenfreunde Hamburg e.V. als positiv und berichtet, dass VOLT aktiv an dem Thema arbeitet. Er erkundigt sich, ob es Zeitdruck bei der Errichtung weiterer Taubenschläge nach der Aufstellung des Taubenschlags am Isemarkt gibt.
Frau Jörs berichtet, dass es keinen Zeitdruck gibt. Taubenschläge sollten für eine größere Akzeptanz möglichst in der Nähe der Taubenschwärme aufgestellt werden. Es ist wichtig, dass ein Standort optimal ausgerüstet wird. Profiteure der Taubenschläge sind neben Bürger*innen z.B. Kaufhäuser oder die Deutsche Bahn. Es ist eine Aufteilung der Kosten unter allen Beteiligten nötig.
Frau Schübel merkt an, dass ein Taubenschlag direkt am Isemarkt ggf. einen schlechten Einflug hat. Sie spricht die Option von Toilettencontainern an und fragt nach dem nötigen Abstand. Außerdem spricht sie den Aspekt an, dass Körnerfutter von Passanten verteilt wird. Sie fragt nach, wie damit umgegangen wird und wie man diese Problematik ggf. unterbinden kann.
Frau Jörs erklärt, dass es einen sinnvollen Abstand zum Isemarkt geben sollte, es jedoch keine große Auswahl an Standorten für Taubenschläge gibt.
Frau Schübel erkundigt sich, wie die Taubenschwärme in einen Taubenschlag einziehen.
Frau Jörs erklärt, dass mit sogenannten Locktauben gearbeitet wird und so eine Sogwirkung entsteht. Zum Thema füttern ist sie der Meinung, dass das Fütterungsverbot nicht aufgehoben werden sollte. Stattdessen ist die Aufklärung der Bevölkerung wichtiger Bestandteil der Arbeit.
Frau Luthien ergänzt, dass wenn es zu viele Tauben für zu wenig Taubenschläge gibt, diese aus den Taubenschlägen das Futter abgreifen und dann vom Taubenschlag abwandern. Ein Eiertausch ist nur in den Taubenschlägen aber nicht in der gesamten Umgebung möglich.
Herr Drews erkundigt sich, wie das Thema laufende Kosten bei anderen Taubenschlägen gehandhabt wird. Außerdem fragt er nach dem Ziel bei der Populationssteuerung.
Frau Jörs berichtet, dass das Ziel ein Runder Tisch mit allen Interessensgruppen ist, bei dem über die Verteilung der Kosten gesprochen wird. Das Ziel ist ein Popularitätsrückgang. Auch als Erfolg kann gewertet werden, wenn die Verschmutzung durch Taubenkot minimiert wird. Die Tauben gehören zum Stadtbild, es soll ein stadtverträgliches Maß gefunden werden.
Frau Luthien ergänzt, dass bei einem Erfolg bei der Populationskontrolle bestehende aufgebaute Taubenschläge ggf. wieder abgebaut werden können, was wiederrum die Kosten senkt.
Herr Schirmer erkundigt sich nach der Größe von den Taubenschlägen. Außerdem möchte er wissen, wie es mit der Lärmbelästigung durch Tauben aussieht.
Frau Jörs berichtet zur Größe, dass 20 Fuß Container praktisch sind.
Frau Luthien ergänzt zum Thema Gurren, dass dies dazugehört und die Lautstärke auch ohne Taubenschläge wahrnehmbar ist. Wenn sich die Tauben im Taubenschlag aufhalten, kann man die genannte Lärmbelästigung steuern.
Herr Thomsen betont, dass der Aspekt der Aufklärung sehr wichtig ist. Er fragt nach, ob die Taubenmassen am Isemarkt durch die normale Population oder durch das Anfüttern entstanden sind. Außerdem fragt er nach, wie weit ein Taubenschlag z.B. vom Isemarkt maximal entfernt sein kann und wie lange die Container aufgestellt sein müssen, um einen Erfolg messen zu können.
Frau Jörs berichtet, dass die Population zu Zeiten von Corona stark gestiegen ist. Grund hierfür ist das Füttern durch die Bevölkerung. Außerdem füllen auch Brieftauben die Bestände auf. Die Stadt Hamburg muss aktiv werden. Die Container müssen mindestens 3 Jahre stehen. Ziel ist es, dass Container dauerhaft zur Verfügung stehen, die Entfernung der Container zum Taubenschlag muss sich an den Schwärmen orientieren.
Frau Seyffarth-Bünz erkundigt sich u.a. zum Thema Übertragung der Vogelgrippe durch die Tauben.
Frau Jörs berichtet, dass Stadttauben keine besonderen Überträger der Vogelgrippe oder andrer Krankheiten sind.
Herr Heiss fragt nach, wie hoch Tauben fliegen. Er erkundigt sich nach Projekten mit Schulen, bei denen z.B. Dächer von Schulgebäuden genutzt werden können.
Frau Jörs erklärt, dass es zum Thema Höhe keine genauen Erfahrungen gibt. Sie berichtet von einem Taubenschlag über dem 14. Stock. Es müssen die Praktikabilität und die Verdreckung rund um den Taubenschlag beachtet werden. Es gibt Schulprojekte, Schulen als Standortgeber jedoch nicht.
Frau Luthien ergänzt, dass es ein Projekt gab, einen Taubenschlag auf einem Schulgelände zu erreichten, dies wurde jedoch abgelehnt.
Herr Cremer erkundigt sich, ob der Verein Gandolfs Taubenfreunde Hamburg e.V. finanzielle Unterstützung vom Bezirk erhält.
Frau Jörs verneint dies, es handelt sich um einen ehrenamtlichen Verein. Es wird bei der Bezirkspolitik für eine finanzielle Unterstützung plädiert. Es können Mittel vom Senat für eine städtische Betreuung abgerufen werden.
Frau Luthien erklärt, dass der Verein mit Spenden arbeitet.
Herr Lemke erkundigt sich, wie hoch der Personalaufwand für die Betreuung der nötigen Container im Bezirk Eimsbüttel wäre.
Frau Jörs erklärt, dass die Hotspots betrachtet werden, dort sollte mit jeweils zwei Containern gestartet werden, das wären 20.000 Euro pro Taubenschlag. Sie nennt als Beispiel einen Personalbedarf von zwei Personen für sechs Taubenschläge, diese Angabe ist aber nicht fix.
Frau Schübel geht noch einmal auf den mobilen Eiertausch ein. Sie fragt nach, ob es hierfür Anbieter gibt.
Frau Jörs bejaht dies.
Herr Birnbaum fragt nach den natürlichen Feinden der Tauben.
Frau Jörs erklärt, dass neben Katzen vorrangig Marder zu den natürlichen Feinden gehören.
Herr Thomsen erkundigt sich, unter welchen Voraussetzungen Container aufgestellt werden können.
Frau Jörs gibt an, dass es hierzu ein städtisches Konzept geben muss.
Frau Höflich spricht den Eidelstedter Marktplatz an. Sie fragt nach, warum das Projekt dort nicht mehr läuft.
Frau Jörs erklärt, dass die Population nicht zu hoch ist, sie jedoch keine weiteren Informationen hierzu hat.
Herr Weiler ergänzt, dass der Bezirk Eimsbüttel sich noch einmal ansehen wird, wie andere Bezirke damit umgehen. Aus Sicht der Verwaltung ist die Frage offen, wo die Zuständigkeit liegt. Der Vorteil bei einer Zuständigkeit der Stadtreinigung wäre, dass es sich dabei um einen städtischen Betrieb handelt, der Hamburg weit tätig ist. Beim Standort Isemarkt sieht er keinen möglichen Platz für einen Taubenschlag. Fraglich ist, aus welchem Grund sich die Tauben am Isemarkt aufhalten.
Frau Jörs gibt an, dass Tauben eine große Standorttreue haben und man sie nicht so einfach weglocken kann, unabhängig davon, aus welchem Grund sich die Tauben dort aufhalten. Die einzige Alternative wären beispielsweise U-Bahnhöfe, wobei die Hochbahn vor Problemen stehen würde.
Frau Jörs und Frau Luthien beantworten weitere Verständnisfragen der Ausschussmitglieder.
Nachtrag zu Protokoll von Frau Jörs per E-Mail vom 20.05.2025:
Der Punkt der Kostenteilung wurde immer wieder genannt.
Würde man die Kosten für ein städtisches Taubenmanagement unter den Betroffenen aufteilen, würde sich die Finanzierung für den Einzelnen deutlich verringern. Zudem profitieren alle von Taubenschlägen und kommen daher definitiv als Finanzpartner und / oder Standortgeber in Frage.
Hier wären zu nennen:
• die Stadt
• die Bezirke
• die Deutsche Bahn
• die Hamburger Hochbahn
• das Citymanagement
• die BID’s bzw. Gewerbetreibenden
• Schulen oder ähnliche Einrichtungen
• Wohnungsbaugesellschaften
• Private Eigentümer*innen
Hierfür würde ein "Runder Tisch" Sinn ergeben. Grundsätzlich könnte das Bezirksamt vorab schon eruieren, ob es in dem Bereich öffentliche Gebäude mit Flachdächern gibt, wo man Container oben draufsetzen könnte. Man kann auch auf Privateigentümer*innen zugehen, das ist allerdings etwas schwieriger, da man sie einzeln anfragen müsste. Für Freiflächen wäre eine Begehung sinnvoll.
Wir möchten außerdem noch auf die Frage von Frau Höflich antworten - unser Engagement in Eidelstedt:
Unsere Bemühungen starteten schon 2019.
Erstmalig wurden wir zur Sitzung des Ausschusses für Grün, Umwelt, Wirtschaft und Verbraucherschutz der Bezirksversammlung Eimsbüttel am 30. Januar 2019 zum Tagesordnungspunkt „Population von Stadt-Tauben in Eimsbüttel kontrollieren" eingeladen. Seitdem hielten unsere Bestrebungen an und wir haben in der BV und in Ausschüssen vorgetragen.
Wir waren zuletzt am 27.03.2023 im Regionalausschuss Eidelstedt / Stellingen und haben dort auch über das Gesamtkonzept gesprochen (Bezirk in der Verantwortung der Standortfindung, des Baus, Verträge etc. und muss Gelder vom Senat beantragen für die Betreuung). Hier finden Sie das Protokoll https://sitzungsdienst-eimsbuettel.hamburg.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=1028632.
Es ging dort allerdings vorrangig um das Eidelstedt Center und den Eidelstedter Platz. Hier waren 1 bis max. 2 Schläge im Gespräch.
Es gab danach leider keinen Fortgang und wie gestern erwähnt, haben wir dann nichts mehr von Eidelstedt gehört.
Es liegen keine Mitteilungen vor.
Es liegen keine Mitteilungen vor.
Herr Cremer fragt nach der Höhe der Sondermittel, die das Aktionszentrum 3. Welt e.V. bereits erhalten hat. Außerdem möchte er wissen, wie hoch die Gesamtsumme ist, die an Sondermitteln zur Verfügung steht.
Herr Oehlmann erklärt kurz, dass das Thema Sondermittel im HaKuS besprochen wird.
Abstimmungsergebnis: Die Drucksache wird bei Gegenstimme der AfD-Fraktion mehrheitlich beschlossen.
Frau Schübel erläutert den Antrag.
Herr Weiler ergänzt, dass der hier genannte Bereich nicht von den Wiederherstellungsmaßnahmen aufgrund des Fernwärmeausbaus betroffen ist. Fraglich ist, was möglich ist.
Herrn Brinkmann bitte, dass die Fraktion DIE LINKE den Antrag mitzeichnet.
Die Fraktion DIE GRÜNEN sind einverstanden.
Abstimmungsergebnis: Die Drucksache wird einstimmig beschlossen.
Frau Schwarzer erkundigt sich, ob der Zebrastreifen an der Eimsbütteler Chaussee noch in diesem Monat fertiggestellt wird.
Herr Weiler bejaht dies.
Herr Birnbaumerkundigt sich bei Herrn Weiler nach den zu installierenden Fahrradbügeln beim Park„Am Weiher“.
Antwort zu Protokoll:Grundsätzlich wird die Möglichkeit zum Einbau von Fahrradbügeln bestätigt. Der detaillierte Standort steht noch aus und soll im Zusammenhang mit dem beauftragten Parkpflegewerk für den „Park Am Weiher“ abgestimmt werden.