21-4554

Vorstellung sozialräumliche und verkehrliche Planungen im Langenhorst und Umfeld nach Bebauungsplanverfahren Niendorf 97

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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14.03.2024
Sachverhalt

Der Bebauungsplan Niendorf 97 soll die Grundlage dafür schaffen, dass der FC St. Pauli im Süden von Niendorf ein Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum erhält. Die Bezirkspolitik begrüßt grundsätzlich, dass der FC St. Pauli im Bezirk bleibt und setzt auf eine gute sozial­umliche Einbettung des „Kiezclubs“ in die benachbarten Quartiere.

Dafür stellen sich neben umwelt- und sportpolitischen nicht zuletzt einige verkehrspolitische Fragen, die bisher noch nicht geklärt sind. Das Verfahren für den Bebauungsplan geht nun in die entscheidende Phase. Am 20. Februar 2024 hat die Bezirksverwaltung einen Zwischenstand im Stadtplanungsausschuss vorgestellt. Zum Punkt Verkehr, der die Anwohner*innen im Beson­deren beschäftigt, heißt es in der Präsentation u.a.

̶          Begrenzung von Stellplätzen im B-Plan

̶          Verkehrstechnische Untersuchung

  • Keine Zunahme der Verkehrsbelastung am Langenhorst
  • Geringe Auswirkungen auf Knotenpunkte
  • Straßenplanung Langenhorst

̶          Mobilitätskonzept

  • Oberstes Ziel ist Vermeidung von motorisiertem Individualverkehr (MIV)
  • r Trainings insbesondere Fahrradstellplätze und Ride-Sharing
  • Ziel für Spielbetrieb am Wochenende ist Anreise mit ÖPNV und Fahrrad, ergänzend Kfz-Stellplätze außerhalb der Sportanlage, die nicht über die Straße Langenhorst angefahren werden
  • Bei Spielen mit höherer Besucherzahl Eventbeschilderung/Parkplatzeinweiser

Viele der genannten Punkte sind zu begrüßen, insbesondere dass der MIV vermieden werden soll, die Knotenpunkte wenig gestört werden und die Verkehrsbelastung am Langenhorst nicht zunehmen soll. Dazu soll insbesondere der Umweltverbund aus Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr gestärkt und laut Projekt-Homepage „die Zufahrt zum Profi-Bereich … an der Kollaustraße realisiert werden“ (https://nlz-kollaustrasse.hamburg/planung/#verkehr).

Gleichzeitig stellen sich vielen Beteiligten und Anwohner*innen weiter Fragen, u.a.:

̶          Warum soll die Straße Langenhorst voll ertüchtigt und laut Vortrag und Homepage auf bis zu 12 Meter Breite ausgebaut und mit einem großen Wendehammer in der Grünfläche versehen werden? Sind an der Straße weitere Stellplätze vorgesehen?

̶          Passt der Ausbau als verkehrsberuhigter Bereich (umgangssprachlich „Spielstraße“) nicht viel besser zu den oben genannten Zielen, zumal am Ende der Straße der Nachwuchsbereich, also der Bereich für Kinder und Jugendliche angesiedelt werden soll? Dadurch ließe sich auch der Querschnitt der Straße verringern.

̶          Warum werden die Stellplätze für den Nachwuchsbereich nicht auch an der Kollaustraße realisiert?

̶          Wo sollen in der Umgebung weitere Stellplätze realisiert werden?

̶          Wird die bisher sehr schwach ausgebaute Buslinie 391, die zwischen den U-Bahnhalte­stellen Hagenbecks Tierpark und Niendorf Markt verkehrt und mit dem Haltepunkt am Knoten Niendorfer Straße/Langenhorst direkt vor dem Fußballgelände hält, verstärkt? (vgl. auch Drs. 21-0396 und 21-0666)

̶          Ließe sich anstelle des Wendehammers und/oder der Garagen/Parkplätze inmitten des Plangebiets Raum realisieren, an dem sich der FC St. Pauli und die Menschen aus dem Quartier bspw. in Form eines Quartiersplatzes/Quartierslokals begegnen können?

Aus Antworten auf diese Fragen ergeben sich weitere Fragen. Durch zwei Kleine Anfragen der Grünen Fraktion konnte bisher keine befriedigende Informationslage geschaffen werden, weswegen eine Einladung geeigneter Referent*innen mit Nachfragemöglichkeiten auch für die Betroffenen ziehführender ist.

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten, für die oben genannten und weitere Fragen im Bereich des Bebauungsplan-Verfahrens Niendorf 97 baldmöglichst geeignete Referent*innen in den Stadtplanungsausschuss (StaPla) einzuladen. Falls es dem Bezirksamt als geeignet erscheint, wird auch der Vorsitzende der Bezirksversammlung gebeten, weitere Referent*innen bspw. des Planungsbüros und/oder der Landesbehörden in die gleiche Sitzung einzuladen.

Sebastian Dorsch, Ali Mir Agha und GRÜNE-Fraktion

 

Anhänge

keine