Regionales Impfzentrum für Eimsbüttel
Letzte Beratung: 17.12.2020 Bezirksversammlung Ö 9.3
Laut einiger Medien richtet der Hamburgische Senat 1 Impfzentrum in den Messehallen mit einer täglichen Kapazität von bis zu 7.000 Impfungen ein. Dieses eine Impfzentrum für ganz Hamburg soll seine Tätigkeit aufnehmen, sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht.
Unabhängig von der vorgesehenen Reihenfolge für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen, ist die genannte Kapazität von max. 7.000 Impfungen täglich bei einer Hamburger Bevölkerungszahl von ca. 1,8 Mio. Einwohner*innen lächerlich niedrig. Mit ihr könnte bei kontinuierlicher Maximal-Auslastung - bei 2 notwendigen Impfungen je Person - lediglich etwa 1 Drittel der Bevölkerung innerhalb 6 langer Monate geimpft werden. Um die sogenannte 'Herdenimmunität' (Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung) zu erreichen, wäre also ein ganzes Jahr nötig.
Zudem wäre ein Zusammentreffen von täglich bis zu 7.000 Personen auf dem Gelände des Impfzentrums (und damit quasi ein mutwillig herbeigeführter Corona-Hotspot) nur durch erheblichen logistischen Aufwand in Termin-Organisation und täglicher Ablaufsteuerung verhinderbar.
Lange Anfahrtzeiten - womöglich mit sowieso schon vollen Verkehrsmitteln des HVV - und erwartbar lange Wartezeiten auf dem Gelände werden erhebliche Vorbehalte in der Bevölkerung generieren. Ältere, gesundheitlich beeinträchtigte oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen werden stun-denlange Fahrt- und Wartezeiten nicht auf sich nehmen.
Benötigt werden regionale Impfzentren, über kurze Wege erreichbar - ein möglichst niedrigschwelliges Impfangebot, dass kapazitätsmäßig in der Lage ist, kurzfristig wesentlich größere Personenzahlen zu versorgen. Ein Impfzentrum für den Bezirk Eimsbüttel müsste im geografischen Zentrum Eimsbüttels (z.B. im Norden Stellingens) situiert werden, um unnötige Nähe zu den Messehallen zu vermeiden und eine bessere Erreichbarkeit aus den Bezirks-Randgebieten zu ermöglichen.
1) Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, bei den zuständigen Stellen darauf hinzuwirken, dass bezirkliche Impfzentren eingerichtet werden.
2) Die Bezirksamtsleitung wird gebeten, proaktiv geeignete Gelände / Räumlichkeiten für ein Eimsbütteler Impfzentrum zu suchen.
Roland Wiegmann und DIE LINKE. Fraktion
keine
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