Realexperiment Parklets in Eimsbüttel
Der Straßenraum ist ein öffentlicher Raum und damit ein wichtiger Teil unseres Stadtgebiets. Ein großer Anteil des öffentlichen Straßenraums in Eimsbüttel wird derzeit von geparkten Autos belegt und ist einer ausschließlichen Nutzung als Parkraum vorbehalten. Somit verstellen die parkenden Fahrzeuge Teile des öffentlichen Raums für alternative Mobilitätsformen und andere, nachhaltige Bewegungs- und Nutzungsarten. Auch die Funktion als urbaner Aufenthaltsraum und als Ort der Begegnung wird durch das derzeitige – im Wesentlichen ausschließliche – Nutzungsdiktat „Parkfläche“ massiv unterrepräsentiert. Lebenswichtige wohnungsnahe Freiräume und Erholungsbereiche im Stadtteil sind knapp und teuer. Nicht zuletzt die massiven und gleichwohl notwendigen Kontaktbeschränkungen, begründet durch die globale Pandemie SARS-CoV-2, legen unser aller Bedürfnis nach nahegelegenen naturnahen Freiräumen und Erholungsinseln offen.
Der öffentliche Raum ist ein Raum für alle Menschen und ihre Bedürfnisse, ein Raum, der sehr vielfältig genutzt und gestaltet werden kann. Unsere Selbstverpflichtung, die Erderwärmung deutlich unter 2° Celsius zu halten, erfordert hier einen Paradigmenwechsel und eine Neubeurteilung der Aufteilung des öffentlichen Raums, um in wenigen Jahren auch tatsächlich klimaneutral leben zu können und nachhaltig zu wirtschaften. Dazu ist es notwendig, Ideen zu verwirklichen, die gleichwohl einen signifikanten Beitrag zur Klimaneutralität leisten, eine substantielle Verbesserung des Stadtklimas unterstützen sowie die Teilhabe und die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger stärkt.
„Parklets“ sind kleine Interventionen im öffentlichen Raum, die anstelle von Autoparkflächen erstellt werden. Das räumliche Potenzial eines Parkplatzes ist mit rund zwölf Quadratmetern erheblich. Mit dem Projekt „Parklets in Eimsbüttel“ soll startend ab Juni 2021 für fünf Jahre ein Realexperiment in Eimsbüttel durchgeführt werden, das zum Ziel hat, dieses Potenzial zu erschließen und auszuloten.
Eimsbüttel soll die Erfahrungen, die bereits in anderen Städten gemacht wurden, nutzen, insbesondere jene aus Stuttgart, Wien und Berlin.
Mit diesem Beschluss regen wir eine nachhaltige, nachnutzbare Konzeption von „Parklets“ zur Förderung der nachbarschaftlichen Kultur im öffentlichen Raum an.
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Der Bezirksamtsleiter wird aufgefordert, die Umsetzung des Realexperiments „Parklets in Eimsbüttel“ mit den folgenden Prämissen zu prüfen und dessen Realisierung und Betreuung aktiv zu begleiten.
Dr. Jost Leonhardt Fischer, Robert Klein, Ali Mir Agha und GRÜNE-Fraktion
Hans-Hinrich Brunckhorst und CDU-Fraktion
keine